net-a-porter zeigt, wie man eine Shopping iApp macht!

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In verschiedenen Fachblogs ist in den vergangenen Tagen diskutiert worden, wie eine Mobile-App konzipiert sein muss oder welche Features hinein gehören. Viel war von Haptik zu lesen, von der speziellen Usability, dem Nutzen der iPhone und iPad spezifischen Features wie Neigungssensor und mehr.

Auch das Thema Fashion war in diversen Blogs auf der Traktandenliste – wie verkauft man Mode online generell und mobile speziell. Was gehört dazu und wie werden Emotionen transportiert.

Ich bin der Meinung, dass uns der E-Commerce Anbieter von High-Fashion Produkten net-a-porter ziemlich gut vorführt, was eine gute iApp heute ausmacht. net-a-porter bietet zwei Apps an, eine für den kleinen Screen (iPhone und iPod Touch) und eine für den grossen (iPad). Beide überzeugen.

Artitkel-Detailansicht in der iPhone App
Artitkel-Detailansicht in der iPhone App

Die „kleine“ iPhone App holt ziemlich das Optimum aus dem reduzierten Screen heraus und geht mit vielen Eigenheiten der Apple Devices gekonnt um.

Die App ist nicht nur sehr schnell, sondern der Anwender ist auch mit wenigen Klicks beim gesuchten Produkt. In der vertikalen Haltung navigiert man speditiv und gezielt durch das Sortiment.

In der horizontalten Ansicht werden die Sinne mit dem Stöbern angesprochen. Wie man es vom sog. Cover-Flow aus der iPod Anwendung kennt, können in dieser Haltung die verschiedenen Kleidungsstücke elegant begutachtet werden.

"Cover-Flow" in der horizontalen Haltung des iPhones
"Cover-Flow" in der horizontalen Haltung des iPhones
Qualitativ hochstehende Modeaufnahmen
Qualitativ hochstehende Modeaufnahmen

Die grosse iPad-Anwendung kommt als Magazin daher und beeindruckt erstmals durch qualitativ hochstehende Aufnahmen wie man sie aus Modezeitschriften kennt. Wer nun aber gedacht hat, man habe hier einfach eine PDF-Version eines Magazins als App verpackt, der irrt gewaltig.

Bei dieser App handelt es sich um ein hervorragend gemachtes interaktives Hochglanz-Magazin das die Chance nutzt, nicht nur Fashion zu zeigen, sondern auch Mode geschickt und mit einem tollen Einkaufserlebnis zu verkaufen.

Zugegeben, man muss die einzelnen Features etwas entdecken, dass die Aufnahmen mit den Models auch klickbar sind und sich hier und dort gar Laufsteg-Videos verstecken.

Diverse Videos sind in der gesamten App zu finden
Diverse Videos sind in der gesamten App zu finden

Zahlreiche der gezeigten Bekleidungsstücke lassen sich sogleich noch im Detail begutachten und in den Warenkorb legen, von wo ein bequemer Checkout durch die Kasse zur Heimlieferung führt.

Im Magazin integrierte Shopping-Funktion
Im Magazin integrierte Shopping-Funktion

Beide Apps machen extrem viel Spass und ich bin der Meinung, dass sie sehr gut zeigen, wie die neuen Geräte von Apple effizient auch für den E- und Mobile-Commerce verwendet werden können. Vor allem die iPad App mag begeistern. Diese App ist ein Must für jeden der mit dem Gedanken spielt, eine eigene iPad oder Mobile-App zu konzipieren.

Eigentlich nur schade, dass ich nicht zur Zielgruppe von net-a-porter gehöre.

Einen tollen Review zur App haben auch die Kollegen von econsultancy publiziert.



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Thomas Lang, Betriebsökonom und Wirtschaftsinformatiker, unterstützte Unternehmen bei der Strategieentwicklung von digitalen Vertriebsmodellen, beim Aufbau von digitalen Geschäftsmodellen, bei Expertisen rund um Onlinehandel und der operativen Umsetzung im Bereich Organisation, Prozesse, Innovation, Change-Management und Unternehmenskultur. Er ist Gründer der Carpathia AG, der unabhängigen und neutralen Unternehmensberatung für Digital-Business, E-Commerce und Digitale Transformation im Handel. Zudem ist er Autor von zahlreichen Fachartikeln und -studien, Dozent für Online-Vertriebsmodelle an verschiedenen Hochschulen sowie gefragter Keynote-Speaker zu E-Commerce und Digital Transformation im Handel. Er ist Initiator und Organisator der Connect - Digital Commerce Conference sowie des Digital Commerce Awards. Der von ihm gegründete Carpathia Digital-Business-Blog (https://blog.carpathia.ch) zählt im deutsch-sprachigen Raum zu den wichtigsten unabhängigen Publikationen im Digitalen Handel. Medien bezeichnen ihn als digitalen Vordenker, zitieren und interviewen ihn regelmässig . Am Mittwoch 17. November hat Thomas Lang für immer die Augen geschlossen.

14 KOMMENTARE

  1. Vorweg: Ja die App ist ziemlich cool – Aber ein kleines Feature fehlt mir:

    Das „Blättern“ via Daumen bei den Produktbildern ist NICHT möglich. Nur die Navigation via Pfeile.

    Gruss Monah
    (via iPhone getestet)

  2. Auch wenn ich jetzt den Spielverderber spiele, es werden halt (wie bei allen anderen Shopping-Apps auch) die rechtlichen Gegebenheiten nicht beachtet. Aber davon abgesehen ist es schon sehr gut gemacht!

  3. @Stefan
    Nicht Du spielst den Spielverderber sondern v.a. die deutsche Gesetzgebung. Bin immer wieder froh, können wir uns in der Schweiz auf etwas lockerere Paragraphen abstützen. Dies v.a. auch, um neue innovative E- und M-Commerce Konnzepte nicht unnötig zu bremsen.

  4. M-Commerce: Bietet Net-a-Porter wirklich zwei Killer-Apps?…

    Den meisten Shopping-Anwendungen für Smartphones fehlt nach wie vor der mobile Mehrwert. Diesen sucht man auch bei der iPhone-App von Net-a-Porter (iTunes Link) vergeblich. Thomas Lang schwärmt dennoch von der Umsetzung: „Die iPhone App holt ziemlich …

  5. […] net-a-porter, Shopping iApp net-a-porter zeigt, wie man eine Shopping iApp macht! In verschiedenen Fachblogs ist in den vergangenen Tagen diskutiert worden, wie eine Mobile-App konzipiert sein muss oder welche Features hinein gehören. (…) Auch das Thema Fashion war in diversen Blogs auf der Traktandenliste – wie verkauft man Mode online generell und mobile speziell. Was gehört dazu und wie werden Emotionen transportiert. Ich bin der Meinung, dass uns der E-Commerce Anbieter von High-Fashion Produkten net-a-porter ziemlich gut vorführt, was eine gute iApp heute ausmacht. carpathia […]

  6. Hallo

    Wiedereinmal ein sehr interessanter Input zu einer (möglichen) Umsetzung (-sart) einer Mobile-Shopping-Software….thxn

    Ich muss aber twive! denoch recht geben:
    Weder die juristische noch die betriebswirtschaftliche Ausgangslage ist wichtig/entscheidend, um eine gute iPhone/mobile-App in einem Unternehmen zu implementieren.
    Das ist auch der einzige Punkt der mir in diesem Blogbeitrag/Eintrag fehlt: Warum ist dies ein gutes Beispiel um High-Fashion Produkte aka Leistungen zu verkaufen?

    Ich kann die Frage auch nicht beantworten, kenne net-a-porter.com weder als Kunde noch als IT Berater gut genug um ihre Ausgangslage und Lösung zu beurteilen.

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