Ikea bringt Uppleva TV – neue disruptive Strategie des Möbelriesen?

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Ikea stellte in Milano vor einigen Wochen seinen eigenen Smart-TV inkl. Möbel vor, nun sind gemäss T3N weitere Einzelheiten zur TV-Komponente bekannt geworden:

„IKEA hat in einem Video weitere Details zum Smart-TV-Möbel Uppleva enthüllt. Zu sehen ist etwa die Nutzeroberfläche, mit der User das Fernsehgerät selbst sowie Multimedia-Apps wie YouTube, Vimeo, Streaming-Dienste oder den Webbrowser Opera bedienen können.“

Disruptive Ansätze in der (neuen) Geschäftswelt beinhalten u.a., Markt, Vertrieb oder auch Konsum anders zu denken. Im weiteren, dass sich branchenfremde Unternehmen in neue Geschäftsfelder wagen und diese auf den Kopf stellen.

Aus dieser Sicht ist der Lancierung eines eigenen TVs von Ikea durchaus disruptiven Charakter zuzuschreiben. Zu lange waren Einrichtungsgegenstände und Unterhaltungselektronik getrennte Geschäftsfelder und hier wagt sich Ikea an Neues. Die Betrachtung beispielsweise des Wohnzimmers als Ganzes – die Verschmelzung von Einrichtung und UE.

Doch geht die Ikea Denke auf? Aus gestriger und bisweilen heutiger Sicht ja, wenn man den Fernseher als Dreh- und Angelpunkt des Lebensraumes Wohnzimmer sieht. Doch der Konsum wird mobiler und intuitiver, man konsumiert bei Bedarf und nicht nach dem Programmdirektor. Hier ist Ikea immerhin zuzuschreiben, dass es sich um einen Smart-TV handeln wird.

Ikea könnte damit durchaus Erfolg bescheiden sein, denn mit seiner Marktmacht beherrscht das schwedische Möbelhaus nach wie vor einen interessanten Anteil des Einrichtungsmarktes. Strategisch macht dies auch Sinn, wenn gleich ich mich durchaus frage, warum man erst 2012 auf so eine Line-Extension kommt. In anderen Bereichen wie beispielsweise Küche und Bad ist es ja bereits schon länger üblich, dass Grossgeräte inkl. Möbel verkauft werden.

Spannend auch, dass Ikea die Lancierung (ab Juli in Deutschland) des TVs im (gefühlten) Vorfeld des Verkaufsstarts des mysteriösen Apple Fernsehers lanciert – eigentlich müssten die beiden ja zusammen spannen. Ikea dominiert das „Ökosystem“ Einrichtung, Apple Content und Technologie.

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Thomas Lang, Betriebsökonom und Wirtschaftsinformatiker, unterstützte Unternehmen bei der Strategieentwicklung von digitalen Vertriebsmodellen, beim Aufbau von digitalen Geschäftsmodellen, bei Expertisen rund um Onlinehandel und der operativen Umsetzung im Bereich Organisation, Prozesse, Innovation, Change-Management und Unternehmenskultur. Er ist Gründer der Carpathia AG, der unabhängigen und neutralen Unternehmensberatung für Digital-Business, E-Commerce und Digitale Transformation im Handel. Zudem ist er Autor von zahlreichen Fachartikeln und -studien, Dozent für Online-Vertriebsmodelle an verschiedenen Hochschulen sowie gefragter Keynote-Speaker zu E-Commerce und Digital Transformation im Handel. Er ist Initiator und Organisator der Connect - Digital Commerce Conference sowie des Digital Commerce Awards. Der von ihm gegründete Carpathia Digital-Business-Blog (https://blog.carpathia.ch) zählt im deutsch-sprachigen Raum zu den wichtigsten unabhängigen Publikationen im Digitalen Handel. Medien bezeichnen ihn als digitalen Vordenker, zitieren und interviewen ihn regelmässig . Am Mittwoch 17. November hat Thomas Lang für immer die Augen geschlossen.

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