Buch-Review: BVH Trendbook für den E-Commerce

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Der Bundesverband des Deutschen Versandhandels (bvh) hat in Zusammenarbeit mit der Hamburger TrendONE das kürzlich erschienene bvh Trendbook 2012/2013 herausgegeben und soll auf rund 140 Seiten Möglichkeiten aufzeigen, wie sich der interaktive Handel bereits heute auf die Welt von morgen einstellen kann. Ein Blick hinein kann also nicht schaden.

BVH Trendbook 2012 / 213

Das Trendbook verheisst einen spannenden Ausblick auf verschiedene Trendströmungen im E-Commerce. Innovation ist ein strategisch wichtiger Wachstumstreiber. Das grösste Problem des Distanzhandels ist das, was ihn ausmacht: die Distanz. Und die lässt sich nicht wegpatchen. Wer den Anschluss an seine Kunden verpasst hat schnell das Nachsehen, denn der Wettbewerber ist nur einen Klick weit entfernt.

Grund genug also stets am Ball zu bleiben, die Augen offen zu lassen und den Kunden im Fokus zu halten. Da kommt das bvh Trendbook wirklich sehr gelegen. Meine anfängliche Vorfreude trübte sich allerdings bereits auf den ersten Seiten. So steht doch nachfolgender Satz einleitend geschrieben:

„Verantwortlich für die Beschleunigung  des interaktiven Handels ist vor allem der E-Commerce“

Das Wasser ist nass. Filz kann filzen. Ärzte können operieren. Interaktiver Handel ist nicht gleich E-Commerce? Ich war drauf und dran das bvh Trendbook in das hohe Regal zum Staubfangen zu legen. Gut, habe ich das nicht gemacht – denn der anfängliche Eindruck hat sich am Ende nicht bestätigt.

Das bvh Trendbook unterscheidet 11 „Mega-Trends“, welche in darin befindlichen 194 Macro- und Micro-Trends aufgegleist werden. Dabei reicht die Schere von bekannten Themen wie Social Commerce und Gamification bis hin zu interessanteren Themen wie Experience Design, Neuromarketing und die aktuell anhaltende Kanalverschmelzung.

Trends im E-Commerce haben manchmal etwas von einer Pariser Modenschau: abstrakt und untauglich für den täglichen Bedarf. Stellenweise vermarg auch das Trendbook in diese Kerbe zu schlagen, allerdings schaffen die zu den Macro-Trends gehörenden Micro-Trends immer den Bezug zur Gegenwart, wodurch anfänglich zweifelhafte „Trends“ sehr viel schneller den Schritt vom Abstrakten zum Greifbaren schaffen.

Was sind die „Mega-Trends“ 2012 / 2013?

Das bvh Trendbook identifizert Attention Economy (Aufmerksamkeit der Nutzer erhalten), Community (Digitale Community als Show-Room), Convergence (Verschmelzung von Branchen und Technologien), Game on (Konsumenten in pro-aktiver Rolle), Healthstyle (Gesundheit ist mehr als Abwesenheit von Krankeit), Homing (Intelligente Umgebungen), Individualisation (Hochindividuelle Ansprache der Kunden), Sustainability (Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung), Timeless Time (Phänomen der Zeitarmut), Virtualisation (Virtuelle Realitäten) und Youmocracy (Einfluss der Netzgemeinschaft)

Der Mittelteil wird von der Trendlounge dominiert. Hierbei werden ausgesuchte Unternehmen nach den für sie wichtigsten Trends und Massnahmen befragt. Natürlich bleiben die Einblicke weitgehend an der Oberfläche. Wer jedoch wissen möchte, wie sich zB. die Deutsche Post digital aufstellt, der wird an dieser Stelle fündig.

Mein Fazit

Das bvh Trendbook ist mehr als ein Abbild des heutigen Internets und seiner Nutzer. Es wäre sicherlich interessant, das Trendbook in ein paar Jahren wieder aus besagtem Regal zu holen und im dann aktuellen E-Commerce-Zeitgeschehen gegenzulesen. Bis es jedoch soweit ist, bietet das Trendbook einen kurzen, aber sehr umfangreichen Überblick. Auch wenn es stellenweise an ein neuzeitliches Lexikon erinnert, ist es ein umfassendes Abbild dessen, was den E-Commerce von morgen bereits heute beschäftigt beschäftigen sollte. Wer sich also eine Rundumsicht verschaffen möchte, der ist mit dem Trendbook sicherlich gut bedient.

Das bvh Trendbook kann direkt beim Bundesverband des Deutschen Versandhandels (bvh) für EUR 29.90 per E-Mail (neuer alter Trend? 😉 ) bestellt werden.



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