Retro-Krankenkassen-Vergleichsdienst des Bundes (BAG)

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In den letzten Tagen sind in der Presse einige Artikel um eine Auseinandersetzung zwischen dem „Bundesamtes für Gesundheit“ (BAG) und Comparis erschienen.

Dabei machen 2 Themen die Runde, die nichts miteinander zu tun haben:

  • Ein Hackerangriff eines Comparis-Mitarbeiters gegen das BAG
  • Krankenkassen-Vergleichsdienst von Comparis, welcher dem BAG ein Dorn im Auge ist

Dieser Blog-Beitrag betrachtet nur die Sache mit dem Vergleichsdienst. Die Beurteilung des Hackerangriffs überlassen wir den Juristen 🙂

Einige Links zu entsprechenden Artikeln in der NZZTages-Anzeiger20Minuten oder dem Tagblatt.

Comparis verteuert angeblich die Krankenkassenprämien

Spannend ist die Ansicht des BAG, dass Comparis durch den Vergleichsdienst die Krankenkassenprämien unnötig verteuere. Die Argumentation: Comparis verdiene Millionen durch Offertanfragen, da Krankenkassen Comparis für Offertanfragen von Konsumenten bis zu CHF 40.- bezahlen.

Dabei dürfte es doch wohl genau anders herum sein. Comparis hat durch den Vergleichsdienst mehr Transparenz für den Konsumenten geschaffen und der Krankenkassenwechsel wird durch den Service von Comparis vereinfacht. Dies hat dazu geführt, dass viele SchweizerInnen eine günstigere Krankenkasse gefunden haben und so nun weniger Prämie zahlen. Krankenkassen haben dadurch mehr Druck, möglichst günstige Prämien anzubieten.

Comparis bringt Nutzen den Konsumenten wie auch den Krankenkassen. Diese sind schliesslich bei relativ hohen Kosten freiwillig auf Comparis gelistet.

Der vom BAG initiierte Vergleichsdienst www.priminfo.ch als kostengünstige Konkurrenz zu Comparis mutet etwas merkwürdig an!

Wird da mit Steuergeldern ein „altertümlich“ anmutender Online-Service betrieben, der gar eine 6-seitige Anleitung benötigt? Subventionieren wir da mit Steuergeldern erste Gehversuche von amtl. Webentwicklern?

Abgesehen davon gibt es neben Comparis bereits andere Vergleichsdienste wie www.bonus.chwww.krankenversicherung.chwww.sparziel.chwww.vergleichen.ch und andere. Der Markt scheint also zu spielen.

Fazit

Das Ziel des BAG, die Krankenkassenprämien tief zu halten, ist ehrenhaft (und auch nichts anderes, als einer derer Aufträge)! www.priminfo.ch ist mit Steuergeldern unprofessionell und technokratisch umgesetzt und wird mutmasslich wenig zur Senkung von Krankenkassenprämien beitragen.

Protipp für’s BAG: Mit breitem Screen sieht die Priminfo-Homepage nicht nur verzerrt aus, sie offenbart auch das verjährte Tabellen-Layout, das in im Jahr 2012 lancierten Websites sicher nichts mehr zu suchen hat.

Screenshot von primo.ch
Hinweis: Wir haben weder geschäftliche Beziehungen zu Comparis noch wollen wir dafür Partei ergreifen. Als E-Business Experten und Steuerzahler stört uns aber die laienhafte Umsetzung der Web-Anwendung des Bundes.



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