Daten sind das neue Öl – Schmiermittel für den Handel

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„Daten sind das neue Öl“ – dieses Zitat, dessen Herkunft ich nicht mehr genau herleiten kann, bringt ein grosses Problem im Handel auf den Punkt. Wenn man sich disruptive Geschäftsmodelle anschaut, dann hat dies einerseits mit viel Scharfsinn und Analysefähigkeiten wie auch einer unglaublichen Umsetzungsstärke zu tun.

Grundlage von vielen neuen Geschäftsmodellen sind aber gerade die Daten. Kürzlich hat Project-A Mitgründer Florian Heinemann, der u.a. massgeblich am Aufbau von Zalando beteiligt war, in seiner Keynote auf der Internetworld verlautet:

Und das trifft es genau auf den Punkt. Daten sind eine bedrohliche Schwachstelle, primär im stationären wie auch im B2B-Handel und machen ihn genau hier empfindlich verwundbar.

Reichte es bis vor Kurzem, zu jedem Artikel eine Kurzbeschreibung, Artikelnummer und Preis plus ggf. Rabatte  im System zu halten sowie 2 Mal jährlich eine Inventarkontrolle durchzuführen, sind heute Echtzeit Informationen und hochgradig strukturierte Artikeldaten ein absolutes Muss.

Kein Artikeltext-Prosa sondern Eigenschaften, Attribute in ihrer ganzen brutalen Tiefe sind gefordert. Nicht nur wer online verkaufen will, benötigt diese für die Suche nach Grösse, Farbe, Obermaterial, Marke, Anwendungszweck und mehr.

Exakte Daten sind auch für das stationäre  Geschäft über Intermediäre überlebenswichtig. Denken wir alleine an Google; mit Places und Shopping werden auch stationäre Händler in die Suchresultate eingebunden und wer nicht zeigen kann, dass er a) das Produkt im Sortiment hat und b) wann es wo in welcher Anzahl verfügbar ist, wird sich über kurz oder lang selber vom Markt abnabeln.

Denken wir an Googles neue Datenbrille Google Glass, deren Lancierung in diesem Jahr erwartet wird. Daten überall und für jeden Verwendungszweck verfügbar. Man geht durch die Einkaufsstrasse und erfährt in Echtzeit, wo das gesucht Produkt zu welchem Preis verfügbar ist. Gleich ins Brillen-Glas eingeblendet.

Der Knackpunkt für die Händler – ja Sie ahnen es – die Daten! Wer sich diesen unglaublichen Potentialen nicht verschliessen will, der braucht Daten. Und zwar in einer hohen Granularität und in einer strukturierten Form, die verschiedenste (Wieder)Verwendungszwecke erlauben – und viele von denen, die heute noch gar nicht existieren.

Wer als Händler also heute investieren will, der sollte das dringendst auch in seine Daten tun – denn diese werden überlebenswichtig auf allen Kanälen.

Datenkompetenz ist die neue Kernkompetenz im Handel!



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Thomas Lang, Betriebsökonom und Wirtschaftsinformatiker, unterstützte Unternehmen bei der Strategieentwicklung von digitalen Vertriebsmodellen, beim Aufbau von digitalen Geschäftsmodellen, bei Expertisen rund um Onlinehandel und der operativen Umsetzung im Bereich Organisation, Prozesse, Innovation, Change-Management und Unternehmenskultur. Er ist Gründer der Carpathia AG, der unabhängigen und neutralen Unternehmensberatung für Digital-Business, E-Commerce und Digitale Transformation im Handel. Zudem ist er Autor von zahlreichen Fachartikeln und -studien, Dozent für Online-Vertriebsmodelle an verschiedenen Hochschulen sowie gefragter Keynote-Speaker zu E-Commerce und Digital Transformation im Handel. Er ist Initiator und Organisator der Connect - Digital Commerce Conference sowie des Digital Commerce Awards. Der von ihm gegründete Carpathia Digital-Business-Blog (https://blog.carpathia.ch) zählt im deutsch-sprachigen Raum zu den wichtigsten unabhängigen Publikationen im Digitalen Handel. Medien bezeichnen ihn als digitalen Vordenker, zitieren und interviewen ihn regelmässig . Am Mittwoch 17. November hat Thomas Lang für immer die Augen geschlossen.

2 KOMMENTARE

  1. Kürzlich habe ich beim Schweizer Statthalter eines international tätigen Unternehmens per E-Mail etwas aus dem Angebot auf der Website bestellt. Als ich nach einer Woche nocht nichts gehört hatte, fragte ich direkt beim Hersteller nach und erfuhr, dass das bestellte Produkte längst nicht mehr angeboten wird. Heute, ca. einen Monat später, ist es immer noch im Shop. Und jetzt bin ich gepannt auf den nächsten Newsletter, in dem sie mir dieses Produkt zum Schnäppchenpreis anbieten.

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