K5: Die Kompetenzen für den E-Commerce XXL

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K5 E-Commerce KonferenzVergangene Woche ging die K5 E-Commerce Konferenz in München über die Bühne die einmal mehr über 700 Onlinehändler anlockte. Das Programm (PDF) versprach grosse Abwechslung mit hochkarätigen Referenten, denen Veranstalter Jochen Krisch von Exciting Commerce wie immer gekonnt auf den Zahl fühlte.

Die Versprechen wurden allesamt eingelöst, der Event wie immer hervorragend organisiert. Auf der Bühne wurde Klartext geredet und manch einer geizte nicht mit Zahlen und Erfahrungswerten, obwohl im Publikum die Mitbewerber sassen und mitschrieben.

Eröffnet wurde die Konferenz von Jochen Krisch mit Antworten auf die Frage „10% oder 10x besser -Wie gut kann, wie gut muss Online-Handel werden?“ und forderte gleich nach einem besseren Selbstverständnis der Branche, die sich angesichts des Wachstums nicht mehr nur am Detailhandel messen muss sondern auch andersrum gedacht werden soll.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass auch im (deutschen) Onlinehandel mit härteren Bandagen gekämpft wird und das Wachstum – das nach wie vor deutlich über demjenigen der Schweiz liegt – nicht mehr nur selbstverständlich ist. Etablierte Händler wie auch neue Konzepte und Modelle erfordern oft folgende Kompetenzen, die mit den herkömmlichen Handelsmodellen aus dem stationären wie dem traditionellen Versandhandel wenig Gemeinsamkeiten aufweisen.

Daten

Der E-Commerce XXL wird noch viel stärker datengetrieben sein. Lag der Fokus in den vergangenen Jahren oft im Bereich Bestandskundenmanagement und CRM, verlagert sich dieser bei den meisten Playern vermehrt Richtung Big Data oder Business Intelligence. Kurzum, noch mehr aus den vorhandenen Daten rückblickend wie auch prognostizierend gewinnen.

Interessante Beispiele hierzu lieferten u.a. die Referenten von Windeln.de wie auch Jochen Schweizer.

Technik

Ohne Technik geht wenig bis nichts und gehört zur Kernkompetenz jedes E-Commerce Unternehmens. Technik soll aber – was sich mit unseren strategischen Grundlagen deckt – nie bestimmend sein sondern als schneller, flexibler „Enabler“ von neuen Geschäftsmodellen und -konzepten.

Insbesondere das Referat von „Dauergast“ Lars Jankoswski räumte mit „Mythen und Märchen im E-Commerce“ auf und legte dar, worauf es ankommt, wie die Kollegen im K5-Ticker zitierten:

„Eigenentwicklungen rechnen sich für die Spitzen-Onliner, für den Rest ist Open Source die beste Option und vor der Abhängigkeit von Agentur-Entwicklungen sollten sich alle Händler hüten.“

Logistik

Logistische Herausforderungen und Kompetenzen standen nicht nur zu Beginn der Veranstaltung bei Westwing wie auch Home24 im Zentrum sondern auch beim Logistik-Panel am zweiten Tag, an welchem Vertreter von DHL, Tiramizoo, Momox und Rhiem teilweise kontroverse diskutierten. Das Buzzword „Same Day Delivery“ ist zwar mehrfach gefallen, dürfte sich jedoch nicht zuletzt aus Kostengründen kaum als Standard durchsetzen.

Vielmehr sind Investitionen in Infrastruktur und komplett neue Modelle wie die Digitalisierung ganzer stationärer Innenstadtbestände unter dem Schlagwort “City as a Warehouse” treibend. Es war erfreulich zu sehen, wie innovativ und auch kundenfokussiert sich die Logistikvertreter zeigten – etwas, was man in der Schweiz noch kaum spürt. Denn so ein Referent, sei Tracking von Zustellungen etwas von Gestern. Die Zukunft gehört individuellen Optionen wie auch vorhersagend, wann das Paket wo zugestellt wird.

Fotos von der K5 - copyright ecomPunk
Fotos von der K5 – Copyright ecomPunk

Zu den weiteren Höhepunkten, die noch nicht besonders erwähnt wurden, gehörte auch der Erfahrungsbericht von Stylepit aus Skandinavien (mit dem Hinweis, wer denn Europas höchste Retouren-Quote hat) wie auch der Branding-Erfolg von MyMüesli mit einem kleinen Seitenhieb auf den Schweizer Zoll, der sich gerade bei solchen Konzepten klar überfordert zeigte.

 

Rückblickend wiederum eine hervorragende Veranstaltung die auch im kommenden Jahr auf jede Agenda eines E-Commerce Verantwortlichen gehört!

Wer mehr zur K5 erfahren möchte, dem sei der K5-Ticker von Marcel Weiss und Matthias Hell dringendst empfohlen. Zudem tolle Impressionen drüben bei ecomPunk vom Tag 1 und Tag 2.

Hinweis in eigener Sache; Jochen Krisch wird am 24. Oktober im Rahmen des Handelskraft-Frühstücks in Zürich zu hören sein.



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Thomas Lang, Betriebsökonom und Wirtschaftsinformatiker, unterstützte Unternehmen bei der Strategieentwicklung von digitalen Vertriebsmodellen, beim Aufbau von digitalen Geschäftsmodellen, bei Expertisen rund um Onlinehandel und der operativen Umsetzung im Bereich Organisation, Prozesse, Innovation, Change-Management und Unternehmenskultur. Er ist Gründer der Carpathia AG, der unabhängigen und neutralen Unternehmensberatung für Digital-Business, E-Commerce und Digitale Transformation im Handel. Zudem ist er Autor von zahlreichen Fachartikeln und -studien, Dozent für Online-Vertriebsmodelle an verschiedenen Hochschulen sowie gefragter Keynote-Speaker zu E-Commerce und Digital Transformation im Handel. Er ist Initiator und Organisator der Connect - Digital Commerce Conference sowie des Digital Commerce Awards. Der von ihm gegründete Carpathia Digital-Business-Blog (https://blog.carpathia.ch) zählt im deutsch-sprachigen Raum zu den wichtigsten unabhängigen Publikationen im Digitalen Handel. Medien bezeichnen ihn als digitalen Vordenker, zitieren und interviewen ihn regelmässig . Am Mittwoch 17. November hat Thomas Lang für immer die Augen geschlossen.

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