MediaMarkt: Das Vignetten Lockvogel-Angebot ging wohl auf – zumindest Offline

0
2731

Die halbe (Medien)Schweiz schüttelt den Kopf über das aktuelle Angebot von MediaMarkt. Just 3 Tage nach der Abstimmung über die Erhöhung der Preise für die Autobahnvignette bietet MediaMarkt diese für knapp CHF 30.- statt 40.- an.

Nach wenigen Stunden schritten jedoch die Behörden ein, da der Verkauf erst ab dem 1. Dezember erlaubt sei.

Vignetten-Aktion von MediaMarkt - On- und Offline
Vignetten-Aktion von MediaMarkt – On- und Offline

Interessant an dieser Geschichte, die natürlich zum Ziel hatte, Frequenz rsp. Traffic zu bringen,  sind zwei Aspekte:

1. Online mit Mindestbestellwert

Das Angebot galt auch online. Dort jedoch mit Versandkosten von CHF 10.- (was die 25% Rabatt gleich wieder aufhob) bei einem Bestellwert von unter CHF 50.-. Erst über dieser Grenze waren die Versandkosten aufgehoben. Stationär soll es keinen Mindestumsatz gegeben haben.

Warum? Weil ein MediaMarkt seinen Profit aus dem schlägt, was der Kunde eigentlich gar nicht plante zu kaufen. Also von all dem, was noch so nebenbei im Einkaufwagen landet. Und dieses Prinzip funktioniert online nur sehr reduziert in einem Model à la MediaMarkt, trotz Cross- und Upselling Services. Dasselbe gilt übrigens auch für Ikea.

2. Gut investierte Werbegelder

Die Redaktion von 20 Minuten hat „scharf nachgerechnet“ und ist zum Schluss gekommen, dass diese Aktion MediaMarkt wohl CHF 100’000.- gekostet hat alleine für die Subventionierung der Vignette. Dies entspricht in etwa einem ganzseitigen Inserat in der Gratiszeitung (Mediadaten ab Seite 13 PDF). Die Wirkung dürfte jedoch um ein Vielfaches grösser sein und die Zeitungen berichteten nahezu flächendeckend darüber – notabene kostenlos.

Ähnlich hat wohl auch QoQa gerechnet, als man dort vor 2 Jahren zum Firmenjubiläum einen 911er Porsche zum halben Preis „verscherbelte“.

 



letzter ArtikelDas Retourenproblem oder das Problem mit den Retouren im E-Commerce
nächster ArtikelSchweizer E-Commerce Relaunch-Rallye II
Thomas Lang, Betriebsökonom und Wirtschaftsinformatiker, unterstützte Unternehmen bei der Strategieentwicklung von digitalen Vertriebsmodellen, beim Aufbau von digitalen Geschäftsmodellen, bei Expertisen rund um Onlinehandel und der operativen Umsetzung im Bereich Organisation, Prozesse, Innovation, Change-Management und Unternehmenskultur. Er ist Gründer der Carpathia AG, der unabhängigen und neutralen Unternehmensberatung für Digital-Business, E-Commerce und Digitale Transformation im Handel. Zudem ist er Autor von zahlreichen Fachartikeln und -studien, Dozent für Online-Vertriebsmodelle an verschiedenen Hochschulen sowie gefragter Keynote-Speaker zu E-Commerce und Digital Transformation im Handel. Er ist Initiator und Organisator der Connect - Digital Commerce Conference sowie des Digital Commerce Awards. Der von ihm gegründete Carpathia Digital-Business-Blog (https://blog.carpathia.ch) zählt im deutsch-sprachigen Raum zu den wichtigsten unabhängigen Publikationen im Digitalen Handel. Medien bezeichnen ihn als digitalen Vordenker, zitieren und interviewen ihn regelmässig . Am Mittwoch 17. November hat Thomas Lang für immer die Augen geschlossen.

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Bitte fügen Sie ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie ihren Namen hier ein