Baumarkt-Rallye: Coop Bau+Hobby startet den online Verkauf

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Nun kommt Bewegung in den „Do it“ Markt Schweiz. Der Marktführer Coop Bau+Hobby hat unter der URL bauundhobby.ch heute seinen neuen online Auftritt  gestartet:

Coop Bau+Hobby Startseite

 

Die Schweiz war in diesem Segment ja lange noch nicht „erschlossen“ und es war nur eine Frage der Zeit, wann die „Rallye“ beginnen würde. Die so wichtige Saison im Frühjahr hatte auf mehr Launches von Anbietern hoffen lassen.

Den Anfang machte Ende Januar ja Hornbach mit seinem Online Angebot:

Hornbach konnte beim diesjährigen E-Commerce Award in der Kategorie „B2C – Home & Living“ den 3. Platz gewinnen, obwohl sie nach wie vor „nur“ Produkte der 6 Filialen online bestellbar machen und noch keinen Heimlieferservice für Bestellungen anbieten. (Was in Deutschland bereits länger der Fall ist)

Cross-Channel Ansatz bei Coop

Dies ist bei Coop anders – Alle gezeigten Produkte können online bestellt und wahlweise nach Hause oder in den 80 Filialen abgeholt werden. So ist Coop nun als führender Anbieter in diesem Bereich als erster wirklicher Cross-Channel-Anbieter aktiv und hat mit einen sehr soliden und funktional auch spannenden Auftritt die Messlatte für die Mitwerber m.E. sehr hoch gelegt.

Im Vergleich mit bisherigen Coop-Shops ist klar eine neue Qualität in der Umsetzung erkennbar. Die Seite ist vollständig „Responsive“ und führt auf allen Devices sehr angenehm durchs Sortiment.

Sobald man einen Bau+Hobby z.B. nach der eigenen PLZ ausgewählt hat, bekommt man 2 Warenkorb-Buttons zu sehen. Einen für die online Bestellung, und einen für die Abholung in der Filiale. Hier dann mit der Anzeige der in der Filiale verfügbaren Stückzahl:

BuH-Detail

Nun können Kunden schnell den Bestand eines Produktes prüfen, bevor sie am Samstag ein fehlendes Werkzeug offline kaufen wollen. In meinen Augen ein nicht zu unterschätzender Effekt.

Eine Funktion die ich so auch noch nicht gesehen habe, ist die Möglichkeit online direkt in einer Produktdetailansicht einen Holzzuschnitt zu machen. Z.B. für Regalbretter nach Mass.

Offensichtlich sind noch nicht alle Produkte online und hier und da sind noch Kinderkrankheiten zu finden.

Sehr positiv und gelungen ist die Integration von sehr viel Content (Ratgeber, Projekte und die zahlreichen angebotenen Services) in die Seite und auch über z.B. die Suche, welche Produkte und Content durchsucht. Wie wichtig neben Commerce auch Content ist, hatte ich ja vor einigen Tagen eingehend beleuchtet.

Was jedoch leider fehlt ist jegliche Form von Community. Nicht nur auf der Seite, aber wie bei Coop leider bisher nicht existent, auch nicht über Social-Media Kanäle. Dabei ist doch gerade dieses Thema sehr gut hierfür geeignet. Spannend wird es, wer hier im Schweizer Markt den Benchmark der User-Integration setzen wird.

„Mit Coop ist online zu rechnen“

Wie schon gesagt, der Marktführer Coop (80 Filialen)  in diesem Segment hat eine hohe Messlatte gesetzt – Hornbach (6 Filialen) waren zwar schneller, jedoch ist dort noch kein Lieferservice möglich. Migros, das ist in der Branche bekannt, ist auch dabei mit „Do it  + Garden“ und seinen 45 Filialen ein online Angebot zu entwickeln.

Nun ist der Druck sicher erhöht und es wird spannend, was sich hier noch so tut. Jumbo (41 Filialen) wird sicher nicht tatenlos zusehen, Obi (10 Filialen) weiss aus Deutschland auch wie das Geschäft betrieben werden sollte und Bauhaus (3 Filialen) ist in Deutschland ebenfalls online schon aktiv.

Generell scheint das Thema E-Commerce nun bei Coop einen höheren Stellenwert zu geniessen. Die kürzlich bekannt gewordenen geplanten Investitionen von CHF 70 Mio. bei Interdiscount und Microspot für eine neue  Logistik sind da zu erwähnen, wie auch die Übernahme von Nettoshop zu Beginn dieses Jahres.

Zu Jahresbeginn hatte Thomas Lang schon mit der Headline: „Mit Coop ist online zu rechnen“ die Sicht auf die Entwicklungen bei Coop dokumentiert. Nun ist sicher ein wichtiger weiterer online Umsatztreiber in der Gruppe hinzugekommen.

Von der Machart her sicher nicht nur für die anderen Coop-Shops eine neue Referenz, auch für die übrigen Player in dieser spannenden Branche mit guten Wachstumspotentialen im Schweizer-Online-Handel.

 



3 KOMMENTARE

  1. schoene aufzaehlunag, nur der heimliche marktfuehrer landi wurde vergessen…
    und da warten wir mal gespannt, wie sie alle pflanzen anbieten wollen;-)) das koennen uebrigens auch die DE ketten nicht wirklich

    • Hallo Markus
      Danke für den berechtigten Hinweis. Landi ist mit seinen knapp 300 Läden sicher eine sehr relevante Grösse im Schweizer Markt. Die noch sehr starke landwirtschaftliche Orientierung habe ich mal „berücksichtigt“ und sie nicht in einem Atemzug mit den „klassischen“ Baumärkten genannt. Das ist sicher diskussionswürdig. Daher danke ich dir für deine Ergänzung.

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