Mobile Payment: Apple Pay wird den Durchbruch bringen für das mobile Zahlen

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Apple Pay: Bezahlen mit dem iPhone am POS
Apple Pay: Bezahlen mit dem iPhone am POS

Mittlerweile sind Apples neue Smartphones, die 6er iPhone-Modelle, ausgerollt und nächste Woche soll in den USA auch Apple Pay starten. Der neue Bezahldienst von Apple dürfte wohl die grösste wenn auch leiseste Ankündigung gewesen sein bei der Keynote vom 9-Sep-2014.

Apple war noch nie bekannt dafür, neue Technologien frühzeitig zu unterstützen sondern hatte immer ein sehr gutes Näschen dafür, den richtigen Zeitpunkt zu erwischen (und es als eigene Innovation zu verkaufen). So war es bei der Video-Telefonie (Face-Time), bei der Touch-ID (Fingerprint-Leser) und weiteren.

Und so ist es auch diesmal. Die 6. Generation des iPhones unterstützt nun endlich NFC, gefühlt 2 Jahre nachdem die meisten anderen Hersteller den Standard nutzen. Aber auch wohl zum richtigen Zeitpunkt weil der Markt bereit ist; die Zahlterminals im stationären Handel, teilweise Ticket-Automaten im öffentlichen Verkehr und vor allem die Kunden, die Vertrauen in Mobile Einäufe entwickelt haben.

Nächste Evolutionsstufe; Mobiles Zahlen – Das Ökosystem steht bereit

Apple wird es wohl einmal mehr schaffen, einen komplexen Vorgang so nutzerfreundlich wie nur möglich zu gestalten. Alle Vorzeichen stehen auf grün. Die Penetration der Endgeräte, die Anzahl Apple-Accounts, die hinterlegten Zahlungsmittel wie Kreditkaren und mehr.

So stelle ich mir vor, dass die Millionen von iPhone Nutzern nach der Freischaltung von Apple Pay mit einem simplen Klick den Zahlungsmechanismus freischalten können. That’s (hoffentlich) it.

Bezahlt wird über die im Apple-Account hinterlegte Kreditkarte oder neu zu erfassende Zahlungsmitteln. Kurz die Kreditkarte fotografieren plus den Code erfassen genügt. Die Kredit- und Debitkarten-Daten werden wie bereits heute Boardingpässe und Kundenkarten in Apples Passbook gespeichert.

Die Höhe der Kommissionen haben sich Apple, die Kreditkarten-Konzerne und ggf. die Detailhändler schon ausgehandelt. Die Zahlterminals mit NFC-Unterstützung stehen seit Monaten im Schweizer Einzelhandel bereit.

Und wie ist das mit der Sicherheit?

Eine oft gestellte Frage! Und ich meinte, ja, es ist zumal um Faktoren sicherer als Barzahlung.

Denn zum einen hat Apple angekündigt, keine Daten zu sammeln sondern „lediglich“ die Zahlungsabwicklung zur Verfügung zu stellen. Da sie unter grosser Beobachtung stehen gehe ich davon aus, dass sie das einhalten werden.

Zum anderen ist jedes Smartphone in der Regel mehrfach gesichert. Der Code zum generellen Entsperren der je nach Modell bereits biometrische Funktionalitäten wie Fingerprint oder wohl demnächst auch Iris-Scanning aufweist. Dann wird auch der Zahlungsmodus ein weiteres Sicherheitsmerkmal aufweisen – gem. den Bildern von Apple ist erneut ein Fingerprint erforderlich. Da wirkt das altbackende Portemonnaie mit Bargeld im Vergleich komplett unsicher.

Best-Case: Starbucks peilt 1.5 Milliarden Dollar Mobile-Payment Umsatz an für 2014

Das Mobile-Payment einem grossen Bedürfnis entspricht zeigen verschiedene erfolgreiche Anwendungen. Eine die weltweit Beachtung findet kommt von Starbucks. In den USA wird bereits mehr als jede 7. Transaktion – 15% der Umsätze – über die App abgewickelt. Das Getränk wird mobil „konfiguriert“ und bestellt, bezahlt und am Express-Schalter steht es zum Genuss bereit.

Laut jüngsten Nachrichten ist Starbucks auf dem besten Weg, 2014 die Marke von 1.5 Milliarden Dollar Umsatz nur über Mobile-Payment zu generieren.

Apple Pay verfügbar in Mobile Shopping-Apps
Apple Pay verfügbar in Mobile Shopping-Apps

Nutzung Stationär und Online

Die Nutzung von Apple Pay dürfte nicht nur das Zahlungsverhalten im Detailhandel in den kommenden Monaten nachhaltig verändern, sondern wird auch im E-Commerce und vor allem Mobile-Commerce Einzug finden.

Hierfür bietet Apple einen „convenient checkout“ an mit einem Klick über die in Apple Pay hinterlegten Zahlungsmittel, auch für Drittanwendungen.

Wenn es Apple schafft, dies für Mobile- wie auch stationäre Händler zu vorteilhaften Konditionen oder gar ohne Extrakosten anzubieten, dürfte dem Siegeszug von Mobile Payment nichts im Wege stehen.

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Thomas Lang, Betriebsökonom und Wirtschaftsinformatiker, unterstützte Unternehmen bei der Strategieentwicklung von digitalen Vertriebsmodellen, beim Aufbau von digitalen Geschäftsmodellen, bei Expertisen rund um Onlinehandel und der operativen Umsetzung im Bereich Organisation, Prozesse, Innovation, Change-Management und Unternehmenskultur. Er ist Gründer der Carpathia AG, der unabhängigen und neutralen Unternehmensberatung für Digital-Business, E-Commerce und Digitale Transformation im Handel. Zudem ist er Autor von zahlreichen Fachartikeln und -studien, Dozent für Online-Vertriebsmodelle an verschiedenen Hochschulen sowie gefragter Keynote-Speaker zu E-Commerce und Digital Transformation im Handel. Er ist Initiator und Organisator der Connect - Digital Commerce Conference sowie des Digital Commerce Awards. Der von ihm gegründete Carpathia Digital-Business-Blog (https://blog.carpathia.ch) zählt im deutsch-sprachigen Raum zu den wichtigsten unabhängigen Publikationen im Digitalen Handel. Medien bezeichnen ihn als digitalen Vordenker, zitieren und interviewen ihn regelmässig . Am Mittwoch 17. November hat Thomas Lang für immer die Augen geschlossen.

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