Roland Brack.ch zeigt und erklärt sein Logistikzentrum in Willisau

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Heute hat mir Roland Brack von Brack.ch😉 sein Logistikzentrum in Willisau gezeigt und erklärt.

Muss schon sagen, bin extrem beeindruckt was Roland Brack, angefangen in der PC-zusammenschraub-Garage, seit Mitte den 90er zusammen mit seinem Team erschaffen hat! Unter anderen ja auch mit unserem Malte Polzin der ja von 2007-2011 bei Brack.ch Leiter Markting und von 2011-2013 CEO war und jetzt, seit Mai, als CEO das Ruder bei DeinDeal und MyStore übernommen hat.

Brack.ch ist mit rund CHF 235 Mio. Umsatz der grösste Inhaber geführte und damit unabhängige Online-Shop der Schweiz und belegt in der CH Top-10 Liste den 5. Platz.

Brack.ch ist damit ein wunderbares Beispiel welches zeigt, dass trotz der „Macht der Giganten“ keineswegs Untergangsstimmung herrschen muss.

Und es Schweizer Onlinehändler gibt, die ab der Dominanz der Technologieriesen nicht resignieren. Sie fühlen sich in der Rolle als David gegen Goliath gar wohl, adaptieren die Stärken des Gegners für ihre eigene Geschäftstätigkeit und konzentrieren sich ihrerseits ebenso auf die eigenen Kernkompetenzen. Sie sind ausserdem der Beweis dafür, dass auch Schweizer Onlinehändler bei jeder Entscheidung – sei es nun für ein bestimmtes System oder etwas anderes – wenig falsch machen können, solange sie ihre Kunden niemals aus den Augen verlieren.

So erklärte Roland Brack heute auch gleich zu Beginn, dass Umsatzwachstum nie sein primäres Ziel ist, sondern die absolute Zufriedenheit der Kunden – der Rest komme von selbst.

Wir Recht er damit doch hat. Und genau deshalb gehen wir, bei Carpathia in unserem Strategieprozess, mit unseren Kunden auch immer zuerst der entscheidendsten Frage nach. Nämlich; wer ist deren Kunde und was erwartet er? Erst nachdem dieser Frage auf den Grund gegangen wurde und man sie umfassend beantwortet hat, können alle anderen Problemstellungen zielführend gelöst werden.

Nun aber zum Logistikzentrum:

Die Anlage wurde zusammen mit der Swisslog AG konzipiert und erstellt. Durch viele bunte Rohre ist noch gut erkennbar, dass sie sich im ehemaligen Lego-Gebäude befindet. Seitdem sind rund fünf Jahre vergangen.

Wobei in den letzten zwei Jahren weitere CHF 20 Mio. investiert wurden – für zahlreiche Erweiterungen zur Leistungssteigerung.

Heute befördert die Anlage, mit drei verschiedenen Paketgrössen, 30’000 Pakete pro Tag in die Lastwagen der Schweizer Post. Same Day Deliverys im Raum Zürich, Basel, Bern, Winterthur, Luzern und St. Gallen werden von notime.ch ausgeliefert.

Bevor die zusammengestellten Produkte und verpackten Bestellungen in den Lastwagen kommen, werden sie im Autostore-Lager gelagert. Das Lager befindet sich, aus Brandschutz technischem Grund, in einem Raum mit niedrigem Sauerstoffgehalt. Bewegst Du Dich darin, dann fühlt sich das in etwas so an als würdest Du Dich auf einem 3000er befinden.

Die rund 200 Roboter flitzen, ja die haben teilweise einen rechten Speed drauf, auf der Oberfläche hin und her. Unterhalb befindet sich das Behälter-Gerüst mit jeweils 20 Behälter in der Vertikalen. Gesamt sind es 120’000 Behälter.

Die Roboter fahren wie erwähnt nur auf der Oberfläche. Es gibt deshalb Roboter welche nur mit dem Umstapeln von Behälter beschäftigt sind. Sie schaffen die Behälter mit den gerade benötigten Artikel nach oben. Andere Roboter greifen sich diese und bringen sie zur Schleuse. Von wo aus sie nachher zur Kommissionierung befördert werden. Das klingt im ersten Moment etwas ineffizient. Ist es aber nicht – da die Behälter mit den schnell drehenden Artikel mit der Zeit automatisch in den oberen Ebenen landen.

Das ist nicht Pac-Man sondern ein Teil der dahinter stehenden Software:

Wurde der richtige Behälter gegriffen wird er zur Schleuse gebracht und danach zur Kommissionierung befördert – wo die Bestellungen mit den verschiedenen Artikel von Menschen zusammengestellt werden.

Vorher kommen hier aber noch die leeren Kartonschachteln:

Welche hier gepackt und noch offen und ohne Etikette aufs nächste Förderband gelegt werden.

Nun fahren die Pakete in den oberen Stock. Im Oberen Stock angekommen, werden sie auf die richtige Höhe gefaltet und verschlossen. Um erstens Füllmaterial umweltschonend einzusetzen und zweitens natürlich den Lastwagen effizient zu beladen. By the way, Brack.ch versendet ihre Pakete klimaneutral. Als Gegenbeispiel hatten wir auch schon eine Lieferung von Ikea erhalten, bei der wenige Artikel mit einer riesigen Menge an Füllmenge in einem viel zu grossen Paket versendet wurden. Aber das kennt vermutlich jeder – irgendwie und leider zur Firmen-Ideologie passend.

Hier aber der vorbildliche Arbeitsschritt bei Brack.ch:

Jetzt kommt noch die richtige Adressetikette drauf:

Und dann wird das Paket über das Wendelförderband (hier würde ich gerne mal mitfahren;) wieder in den unteren Stock in den Lastwagen befördert. Fertig.



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