Jeder zweite Onlineshop ist eine Eigenentwicklung und nur wenige verzichten auf ein PIM

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Datenbasis: Teilnehmende Onlineshops am Swiss E-Commerce Award, welche die optionalen Fragen beantwortet haben in den Jahren 2015 bis 2017 (n=60/67/50).

Den am Swiss E-Commerce Award Teilnehmenden Shops (2015-2017) haben wir Fragen zur Systemlandschaft, Mobile-Anteilen und Grösse der E-Commerce-Teams gestellt. Die Beantwortung war freiwillig, zwischen einem Drittel und der Hälfte hat jeweils teilgenommen.

Ein ganz herzliches Dankeschön an alle, welche sich die Zeit genommen haben, die Umfrage auszufüllen. Die konsolidierten und anonymisierten Ergebnisse stellen wir nachfolgend zur Verfügung.

Eigenentwicklungen nehmen zu

Jahr für Jahr steigt die Qualität der Onlineshops weiter an, Standardsysteme werden stark customized oder es wird auf Eigenentwicklungen gesetzt (Grafik 1), um sich von der immer stärker werdenden Konkurrenz abzuheben.

Grafik 1: Standard-System oder Eigenentwicklung?

Wie sich die Systemlandschaft in zwei Jahren verändert hat, ist erstaunlich: 2015 waren bei den Award-Teilnehmern rund doppelt so viele Shopsysteme im Einsatz wie heute. 43 % der Shops laufen auf den bekannten Systemen Hybris, Shopware oder Magento, diese Anteile verteilen sich relativ gleichmässig auf die drei Anbieter (Grafik 2). Wie in der Grafik oben bereits ersichtlich, dominieren die Eigenentwicklungen die Shoplandschaft.

Grafik 2: verwendetes Shopsystem

Nicht nur bei den Shopsystemen, sondern auch bei den angrenzenden Systemen hat sich einiges getan. Es reicht nicht mehr, nur einen schönen Onlineshop zu haben, auch die Datenintegration und Bestellabwicklung muss effizient sein. Jeder vierte Onlinehändler setzt beim ERP-System auf eine Eigenentwicklung. Damit verdrängen die Eigenentwicklungen MS Dynamics NAV und SAP von der Spitzenposition (Grafik 3).

Grafik 3: verwendetes ERP

Rund jeder dritte Shop hatte im 2015 kein PIM oder das PIM war direkt im Shop integriert. Dieser Anteil ist auf unter 10 % gesunken (Grafik 4). Dies ist auch ein Indiz für die steigende Qualität der Shops. Denn durch die zentralisierte Produktdatenpflege werden nicht nur Workflows, sondern auch die Datenqualität optimiert. Im Unterschied zu den ERPs wurde beim PIM bereits vor zwei Jahren auf Eigenentwicklungen gesetzt, sodass sich dieser Anteil bis heute nicht mehr wesentlich vergrössert hat.

Grafik 4: verwendetes PIM

Mehr Mobile-Traffic und steigender Umsatzanteil

Wenig überraschen dürften die folgenden zwei Grafiken. So erfolgen bei mehr als 70 % der Shops über 40 % der Zugriffe über Mobile Geräte (Grafik 5). Das entspricht einer Steigerung der Mobile-Anteile von rund 50 % innerhalb der letzten zwei Jahre.

Grafik 5: Mobile Traffic im Onlineshop

Der Anteil des reinen Online-Umsatzes, welcher über Mobile Devices erzielt wurde, stieg in den letzten Jahren ebenfalls an. Interessant ist, dass mit dem Smartphone vor allem zwischen 2015 und 2016 ein grosser Sprung nach oben gemacht wurde, mit dem Tablet jedoch zwischen dem letzten und diesem Jahr (Grafik 6).

Grafik 6: Mobile Umsatz Smartphone vs Tablet

Grösse der E-Commerce Organisationseinheit

Die Grösse der Organisationseinheit ist über die letzten Jahre relativ stabil geblieben. Nach wie vor besteht der grösste Teil der Teams aus 1 bis 10 Vollzeit-Angestellten. Dies, obwohl einige der Teams gewachsen sind und neu zwischen 10 und 50 Mitarbeitern zählen (Grafik 7).

Grafik 7: Vollzeit-Angestellte der E-Commerce Organisationseinheit

Abgrenzung: Die Umfrage hat nicht den Anspruch die E-Commerce Systemlandschaft, etc. der Schweiz repräsentativ wiederzugeben. Sie zeigt als Sample die Entwicklung innerhalb der Swiss E-Commerce Award Teilnehmer der Jahre 2015 bis 2017.



3 KOMMENTARE

  1. Nebst dem höheren Anteil an Eigenentwicklungen ist auch ganz interessant – wenn auch nicht wirklich verwunderlich – wie sich Shopware gemacht hat.

  2. Irgendwie kriege ich die Kuchendiagrammschattierungen in meinem hohen Alter nicht mehr auf die Reihe….oder die Auflösung meines Bildschirms lässt zu wünschen übrig 🙂

    • Die Reihenfolge in der Legende und im Kuchendiagramm (Uhrzeigersinn) ist dieselbe, die Schattierungsfarben beginnen sich zu wiederholen.

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