Runter mit den Gebühren!

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E-Commerce wäre nicht „commerce“, wenn für den Onlinehandel keine geeigneten Zahlungsmittel zur Verfügung stehen. Die Kreditkarte ist nunmal die einfachste Lösung, im Distanzgeschäft erworbene Dienstleistungen zu bezahlen. Kein Bonitätsrisiko für den Merchant, kein Risiko für den Kunden, integrierte Lösungen uvm.

Wenn da nur nicht die immer noch horrenden Gebühren für die Betreiber wären!

Auf Kundenseite haben die Grossverteiler Coop und Migros die Spesen gewaltig ins Schmelzen gebracht. Wann ist es nun endlich auch auf Verkäuferseite so weit?

Es kann doch nicht sein, dass für den Onlinehandel Gebühren von 2.5 bis 3% (oder mehr) auf dem Kaufsbetrag in Rechnung gestellt werden!

Zumal die Abwicklung der Transaktionen technisch voll integriert ist und durch die 3D-Secure-Technologien (Link auf Netzwoche / PDF) das Charge-Back Risiko und die Investigation-Costs minimiert wurden.

Zudem kommen für den Merchant Transaktionsgebühren der PSPs (Datatrans; Yellowpay/Postfinance; Saferpay/Telekurs Card Solutions) sowie die Initialkosten für die Kreditkartenverträge mit den Acquire Banken (Telekurs Multipay / Aduno) die nochmals ca. CHF 1’000.- pro Kartentyp betragen.

Die Summe aller Gebühren (Verträge, Transaktionen etc.) türmen sich zu einem unüberwindbaren finanziellen Hindernis für KMU-Shoplösungen und bremsen die weitere Verbreitung von innovativen E-Commerce Lösungen, die auch für kleinere Anbieter durchaus interessant wären..

PS: Micropayment ist für kleine Beträge sicher interessant. Als Kunde will ich aber nicht ‚zig verschiedene Zahlungslösungen, sondern entweder gegen Rechnung, Kreditkarte oder Nachnahme bezahlen. Ich bin nicht sicher, ob und wann sich die innovativen Micropaymentlösungen auf breiter Front durchsetzen werden – m.M. fristen diese Micropaymentlösungen ein ähnliches Dasein wie das durchaus geniale Zahlungsmittel CASH. Dieses ist gar auf jeder EC/Maestro-Karte integriert – aber eben, auf den Durchbruch wartet es auch schon nahezu 10 Jahre.



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Thomas Lang, Betriebsökonom und Wirtschaftsinformatiker, unterstützte Unternehmen bei der Strategieentwicklung von digitalen Vertriebsmodellen, beim Aufbau von digitalen Geschäftsmodellen, bei Expertisen rund um Onlinehandel und der operativen Umsetzung im Bereich Organisation, Prozesse, Innovation, Change-Management und Unternehmenskultur. Er ist Gründer der Carpathia AG, der unabhängigen und neutralen Unternehmensberatung für Digital-Business, E-Commerce und Digitale Transformation im Handel. Zudem ist er Autor von zahlreichen Fachartikeln und -studien, Dozent für Online-Vertriebsmodelle an verschiedenen Hochschulen sowie gefragter Keynote-Speaker zu E-Commerce und Digital Transformation im Handel. Er ist Initiator und Organisator der Connect - Digital Commerce Conference sowie des Digital Commerce Awards. Der von ihm gegründete Carpathia Digital-Business-Blog (https://blog.carpathia.ch) zählt im deutsch-sprachigen Raum zu den wichtigsten unabhängigen Publikationen im Digitalen Handel. Medien bezeichnen ihn als digitalen Vordenker, zitieren und interviewen ihn regelmässig . Am Mittwoch 17. November hat Thomas Lang für immer die Augen geschlossen.

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