IKEA.ch im OnlineShopCheck

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OnlineShopCheckSo umfangreich wie im lokalen IKEA-Einrichtungshaus draussen im Industriequartier gestaltet sich auch der Onlineshop. Trotz des sehr umfangreichen Angebots schafft es IKEA, dieses relativ übersichtlich zu gestalten.

Wer jedoch näher hinschaut, muss mehr als einmal die Augen reiben.

Vorab die Wertung von ikea.ch:

Marketing und SMO (Suchmaschinen-Optimierung)
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Shopeinstieg und Produktsuche
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Sortiment und Präsentation
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Prozesse und Funktionen
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Layout, Usability und Recht
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Checkout und Zahlungsmittel
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Gesamtwertung
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As Flash as it can get

Bei der Präsentation von Einrichtungsgegenständen setzt IKEA stark auf Flash was grundsätzlich für einen Onlineshop OK wäre, wenn nicht

  • nur der neuste Flashplayer 10 unterstützt würde, was ein Update auch von relativ neueren Browser-Installationen erfordert
  • vielfach auf Flash gesetzt wird, wo dies nicht nötig wäre. Für die einfache Präsentation von ein paar wenigen Produktansichten hätte eine DHTML Variante genügt. Diese wäre erst noch besser für Suchmaschinen geeignet. So wird erst Mal fleissig Flash geladen.

Dual-Channel Strategie

IKEA setzt mit dem Onlineangebot ganz klar auf eine Dual-Channel Strategie. Die verfügbaren Informationen zu den einzelnen Produkten sind online sehr umfangreich. Der Kunde hat die Wahl, das Produkt online zu ordern oder die Verfügbarkeit im nächsten Einrichtungshaus zu prüfen.

Dabei werden die Verfügbarkeiten der nächsten 4 Tage angezeigt, die auf Hochrechnungen unter Einbezug der normalen Verkäufe und Lieferungen erfolgen – ein spannender Ansatz. Leider lässt sich das Produkt (noch) nicht gleich online reservieren.

Produktverfügbarkeit im ausgewählten IKEA Einrichtungshaus
Produktverfügbarkeit im ausgewählten IKEA Einrichtungshaus

Umfassendes Angebot – schwache Suche

Schwach ausgefallen ist die Suche bei IKEA. Es wird nur eine Volltextsuche angeboten, die leider weder Tippfehler korrigiert noch alternative Vorschläge oder Einschränkungen nach Produktsortiment, Preisbereiche u.a. bei globalen Suchen anbietet: [bild kasten]. Unterstützt wird jedoch eine Suche nach Artikelnummern, wer also mit dem Katalog auf den Knien bestellen möchte wird hier bedient.

Keine Korrektur von Tippfehlern oder anderen Schreibweisen
Keine Korrektur von Tippfehlern oder anderen Schreibweisen
Keine Einschränkung nach Produktsortiment oder anderen Kriterien
Keine Einschränkung nach Produktsortiment oder anderen Kriterien

Sozial im Preis – nicht im Einkaufserlebnis

Über das Preis-/Leistungsverhältnis über IKEA wurde schon viel berichtet. Im OnlineShopCheck wird auch die soziale Komponente des Einkaufserlebnisses untersucht, die bei IKEA leider ganz vergessen ging. Es gibt weder profane Empfehlungsfunktionen (Mail2Friend etc.) noch Bewertungs- oder Kommentarmöglichkeiten. Von weiteren Social-Commerce Funktionen ganz zu schweigen. Auch weitere 1.0 Funktionen wie Einkaufslisten oder Merkzettel fehlen gänzlich.

Mehr Produktinformationen statt -präsentationen

Getreu den Konzepten im IKEA-Einkaufshaus werden pro Produkt vorbildlich sehr viele Informationen angeboten. Von Gewichtsangaben über Verpackungsgrössen bis zu Montagehinweisen und Pflegeanleitungen. Die Darstellung der Produkte selber beschränkt sich jedoch auf Zoom-Bilder. Hier besteht durchaus noch Potential.

Auch wünschte man sich, dass man für das eine oder andere Möbelstück die Aufbauanleitung herunterladen könnte oder die vielfach kolportierte vermisste Schraube online anfordern kann.

Sehr spannend wären auch geführte Kombinations- und Konfigurationsmöglichkeiten, v.a. im weitreichenden Schranksortiment. Leider beschränkt man sich hier auf einen Flash-Ersatzteilkasten ohne Hilfestellung. Für Küchen, Schlafzimmer und Büroeinrichtungen stehen proprietäre Desktop-Programme zum Download zur Verfügung. Der Abschluss dieser Planersoftware ist das Speichern und Drucken der Stücklisten. Es entzieht sich meiner Erkenntnis, ob diese auch gleich online bestellt werden kann – ich befürchte, die Chance dazu stehen klein.

Nachtrag: via den speziellen Bereich „Homeshopping“ gibt es einen Verweis auf den Kastenplaner. Dass dieser Planer nicht auch auf den einzelnen Produktseiten der Schränke verlinkt ist, ist für mich unverständlich – ja gar fahrlässig. Und noch unverständlicher ist, dass ich nach Abschluss meiner Planung die Stückliste drucken soll, damit mir das Personal im nächsten Einkaufshaus die Bestellung erfasst.

Schränke online planen - aber warum Stückliste ausdrucken und vom Personal im nächsten Einrichtungshaus erfassen lassen?
Schränke online planen - aber warum Stückliste ausdrucken und vom Personal im nächsten Einrichtungshaus erfassen lassen?

Anna – die virtuelle Beraterin

Wenn die Suche bei IKEA auch etwas schwach ist – es gibt noch ein Highlight: Eine bereits etwas ältere Funktion ist leider immer noch sehr gut versteckt: Anna.

Anna hilft einem im grossen Onlineladen weiter und beantwortet Fragen, wo was zu finden ist. Die Lösung ist sehr gut gemacht, ein grosser Nachteil jedoch ist, dass Anna in einem separaten Fenster (Popup) startet, woran die meisten Browser mit standardmässigen Popup-Blocker schon Mal scheitern:

Fazit

Das Onlineangebot von IKEA überzeugt in Sachen Informationsgehalt und Sortiment. Konzeptionell beschränkt man sich auf die Onlinepublikation des gesamten Angebots – wenn auch visuell ansprechend und wohl zielgruppengerecht dargestellt. Die Möglichkeiten des modernen E-Commerce bleiben leider völlig ungenutzt. Hier liegt sehr viel Potential brach.

…einen hab ich noch:
AGBs sucht man übrigens vergeblich bei IKEA. Nicht mal Anna weiss etwas damit anzufangen:

Nicht mal Anna kennt die AGBs bei IKEA
Nicht mal Anna kennt die AGBs bei IKEA


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Thomas Lang, Betriebsökonom und Wirtschaftsinformatiker, unterstützte Unternehmen bei der Strategieentwicklung von digitalen Vertriebsmodellen, beim Aufbau von digitalen Geschäftsmodellen, bei Expertisen rund um Onlinehandel und der operativen Umsetzung im Bereich Organisation, Prozesse, Innovation, Change-Management und Unternehmenskultur. Er ist Gründer der Carpathia AG, der unabhängigen und neutralen Unternehmensberatung für Digital-Business, E-Commerce und Digitale Transformation im Handel. Zudem ist er Autor von zahlreichen Fachartikeln und -studien, Dozent für Online-Vertriebsmodelle an verschiedenen Hochschulen sowie gefragter Keynote-Speaker zu E-Commerce und Digital Transformation im Handel. Er ist Initiator und Organisator der Connect - Digital Commerce Conference sowie des Digital Commerce Awards. Der von ihm gegründete Carpathia Digital-Business-Blog (https://blog.carpathia.ch) zählt im deutsch-sprachigen Raum zu den wichtigsten unabhängigen Publikationen im Digitalen Handel. Medien bezeichnen ihn als digitalen Vordenker, zitieren und interviewen ihn regelmässig . Am Mittwoch 17. November hat Thomas Lang für immer die Augen geschlossen.

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