Begegnet ist es mir schon oft, das Logo von Sofortüberweisung.de der deutschen Payment Network AG. Und kürzlich habe ich mich mit Erik Beyer von Digiplace darüber unterhalten. Er setzt dieses Zahlungsmittel bereits seit längerem ein und ist begeistert.
Glauben konnte ich es bis jetzt noch nie so richtig; eine Drittpartei greift als Zahlungsanbieter direkt auf meine Onlinebanking-Applikation zu und organisiert die Überweisung von meinem Konto auf das Konto des Shopbetreibers? Das überstieg irgendwie mein Vorstellungsvermögen, nicht unbedingt vom technischen Aspekt her, aber v.a. aus Sicherheitsüberlegungen.
Heute habe ich mich an einen Feldtest gewagt und gleich vorweg; das funktioniert schnell und einwandfrei. Ich geb’s zu, ich bin verblüfft.
Aber hier der Reihe nach:
Betrag wird autom. überwiesen, Checkout wird abgeschlossen mit der Bestätigungsseite des Shopbetreibers.
Die Vorteile liegen für mich auf der Hand:
- Vorauszahlung für den Shopbetreiber. Er erhält das Geld, bevor er die Ware liefert.
- Zahlung ohne zeitliche Verzögerung. Der Betrag wird sofort vom eigenen Konto auf das Konto des Betreibers transferiert.
- Keine Rechnungen und zusätzlichen Spesen durch Einzahlung am Postschalter.
- Kein Einsatz von (theoretisch wiederverwendbaren / missbrauchbaren) Kreditkartendaten.
- Verwendung von TAN– oder Streichlisten-Nummern als Einmalpasswörter.
- Keine zusätzlichen Logins, Passwörter etc.
- Nach meinen rudimentären Recherchen geringe Transaktionskosten und Setupgebühren.
Mich hat dieses Vorgehen überzeugt, werde aber diesen unsicheren „Beigeschmack“ nicht los, dass da eine Fremdapplikation mit meinen Bankdaten „spielte“. Anderseits tippe ich meinen Maestro-Pin auch an fast jedem POS-Gerät ein ohne exakt zu wissen, was jetzt mit diesen Daten genau passiert.
Als Konsument benutze ich nach wie vor die Kreditkarte bevorzugt, profitiere von vertrauten Transaktionsprozessen, späteren Zahlungsfristen sowie – je nach Karte – von Loyalitätsprogrammen. Als Shopbetreiber muss ich den Einsatz von Sofortüberweisung.de evaluieren und als zusätzliche Methode dem Kunden anbieten.
Fazit: Diese für mich neue Zahlungsmethode ist genau so überzeugend wie sie verblüffend ist. Auf jeden Fall eine neue relevante Zahlungsmethode für Shopbetreiber.
Disclaimer: Dies ist ein persönlicher Erfahrungsbericht mit einem effektiven Einkauf, auch wenn es sich wie ein Marketingbeitrag für die Betreiber von sofortüberweisung.de anhört.
Hallo Thomas
Toller Bericht!
Der Sicherheitsaspekt hat mich auch stundenlang beschäftigt, aber ich habe im Internet wirklich nichts gefunden, was mich davon hätte abhalten können, es zu implementieren (war übrigens extrem einfach!).
Noch haben wir im Vergleich zu Saferpay (KK, Post E-Finance) sehr wenig Überweisungen via Payment Network, aufgrund der sehr geringen Provision (0.8%) werden wir es aber weiter pushen ;).
Gruss Erik
[…] Details zur Methode, den einzelnen Prozess-Schritten und den Vorteilen drüben im carpathia:e-business // e-commerce.blog. […]
Auch wir räumten Sofortüberweisung bei Markteinführung keine lange Lebenszeit ein. So, konnte ich mir nicht vorstellen, dass wir ach so datensensible Deutschen unsere Daten an eine Drittplattform weitergeben würden.
In der Praxis läuft es meines Wissens jedoch offensichtlich sehr gut. Manch Händler berichtet mir von einer sehr hohen Kundenakzeptanz und gern genutzte Zahlart.
Eine sehr intensiv geführte Diskussion über Sofortüberweisung und giropay (dem Gegenspieler;-) findet sich übrigens in den Kommentaren eines unserer Blogbeiträge (siehe Link unter Website).
SÜ fasst derzeit m.W. in der Schweiz erst Fuss und es sind erst einige wenige Shops unterwegs mit dieser Zahlungsmethode.
Skeptisch war ich v.a. auch wegen den Bankdaten (und bin es immer noch). Aber die Betreiber räumen hier die Bedenken aus dem Weg.
Ich habe auch kurz die wichtigsten Schweizer Bankinstitute auf der Bankensuche von SÜ verifiziert, es sind alle aufgeschaltet und funktionieren nach eigenen Angaben mit SÜ (700 ZKB; 230 UBS; 4835 CS; 81487 Raiffeisen; ) mit Ausnahme der Migros (8401) und Coop-Bank (8453).
Da sag ich mir natürlich auch, wenn all diese grossen Banken teilnehmen, muss es ja sicher sein – oder?
Die Banken nehmen nicht direkt teil, das ist das Verrückte! Es besteht kein Vertrag oder irgendwas, das habe ich mit der ZKB feststellen müssen, als ich zur Vertrauensbindung ein Feedback der ZKB in digiplace einbinden wollte. Sie wussten nicht mal was davon.
Gemäss Payment Network muss das so sein, da ja Giropay – das Pendant der Banken in DE selbst – auch im Rennen besteht und die Banken SÜ sonst niemand offiziell authorisieren würden.
Ich spreche mal mit PN, wie der aktuelle Stand in der Schweiz ist, anscheinend hätte sich ziemlicher Widerstand bei den Grossbanken geregt.
Dass die ZKB nichts davon weiss kann ich mir nicht vorstellen. Mindestens kann der externe Dienst auf die TANs zugreifen und bekommt die Information, welches die aktuelle Position auf der Streichliste ist. Ähnlich dürfte es sich bei den anderen Banken verhalten. Die Zahlung ist in der Onlinebank als reguläre – wie manuell erfasste – Transaktion zu finden. Vgl. nachfolgender Screenshot:
Hallo,
auch wir setzen SÜ bereits seit längerem ein. Anfangs hatten wir aber doch einige Probleme. Wir bekamen Geld überwiesen, es lag aber keine Bestellung vor. Ursache war ein nicht „Anwendersicherer“ Ablauf, der nach der Geld-Transaktion die Bestellung nicht im Shop abgeschlossen hat.(Kunde hätte nochmals auf einen Button drücken müssen)
Nach einem Update unseres Shopsystem auf die aktuellste Version war dies behoben, und läuft tadellos mit recht hoher Akzeptanz.
FAZIT: Shopbetreiber sollten bei der Integration auf jeden Fall die aktuelle Version Ihres Shopsystems und auch des Zahlungsmodules verwenden. Ansonsten schafft man sich nicht nur Freunde ….
So funktioniert Sofortüberweisung.de und darum weiss auch eine ZKB nichts von „ihrem Glück“:
https://blog.carpathia.ch/2009/03/24/so-funktioniert-sofortuberweisungde/
Ich bleibe dabei, keine PIN und TAN auf „Bankfremdenseiten“ einzugeben.
http://www.bild.de/BILD/digital/technikwelt/2009/04/08/online-bezahldienste/wie-sicher-sind-clickandbuy-paypal-und-giropay.html
Wenn jemand auch nur Deine PIN hat – kann er Deinen Kontostand abfragen.