Was unsere Volksverteter derzeit in Bern veranstalten ist ein Trauerspiel sondergleichen. Der Nationalrat hat gestern entschieden, die Buchpreisbindung auch wieder auf die Onlinehändler auszudehnen. Und – bitte sitzen! – soll dies auch für ausländische Händler gelten. Unsere Parlamentarier glauben also, sie könnten internationalen Playern wie Amazon & Co. die Preise vorschreiben und nennen das ganze auch noch liberal!
„Der Nationalrat annullierte kurzerhand die ständerätlichen Beschlüsse zugunsten eines etwas liberaleren Büchermarkts.“
Was das Volk aber meint, das eigentlich vertreten werden soll, kann man drüben bei Twitter nachlesen:
Die Schweizer sollen also staatlich verordnet überhöhte Preise zahlen, um kleine Buchhandlungen zu schützen – also quasi ein gesetzlicher Artenschutz? Wogegen wohl die Online-Buchhändler mit ihren mehrere Millionen Artikel umfassenden Sortimente Nachhaltigeres zur Wahrung des Kulturgutes tun.
Ja lieber Oskar Freysinger, ein Buch ist wirklich keine Raviolibüchse – aber schon Mal etwas vom Long-Tail gehört? Nein, damit meine ich nicht Ihre Frisur, sondern das Standardwerk von Chris Anderson. Melden Sie sich, ich schenke es Ihnen gerne! Aber beeilen Sie sich bitte, ich mag es nicht zu überteuerten Preisen online kaufen.
[…] This post was mentioned on Twitter by Thomas Lang, Christian, Pantelis Antoniadis, bins, Carpathia Consulting and others. Carpathia Consulting said: Neu im Blog: Mit Vollgas in die Vergangenheit http://bit.ly/gc2GB5 #yam […]
Hallo Thomas
Grundsätzlich finde ich es eine gute Idee den Oskar Freysinger auf aufmerksam zu machen. Ich würd das Buch aber umgehend bestellen, einen netten Brief schreiben und ihm mit dem ausgedruckten Blogbeitrag zukommen lassen. Amtierenden Nationalräten sollte man ohne Probleme (Ausser sie enthält Wasch- oder anderes weisses Pulver) Post direkt ins Bundeshaus schicken können. Ich denke du wirst so eher seine Aufmerksamkeit erhalten als darauf zu warten dass er sich bei dir meldet. Viel Erfolg.
Hoi Christian
Ich werde dem Herrn Freysinger gerne das Buch „The Long Tail“ schenken und nach Bern senden – und zwar online und „buchpreisungebunden“ gekauft 😉
Eigentlich bin ich diesen ewiggestrigen Kartellbrüdern dankbar. Ohne sie würde ich heute noch fast alles in der Schweiz kaufen. Inzwischen habe ich im Ausland hervorragende Bezugsquellen gefunden für handgemachte Schuhe, Lederjacken, für Butter, Frischfleisch, Tomaten und X andere Produkte. Bücher sind seit heute auch auf dieser Liste. Jetzt überlege ich mir, ob es ein Geschäftsmodell wäre, Carfahrten ins nahe Ausland zu unternehmen, um Manufakturen, Bauern, Buchhandlungen, Spezialmetzgereien, Brauerein usw. zu besuchen. Im Ernst.
[…] die Frage, wie weit die so gut wie beschlossene Buchpreisbindung für den Standort Schweiz ausschlaggebend war, meinte Greedy süffisant: “Amazon ist ein […]
[…] beschlossenen Wiedereinführung der Buchpreisbindung machen wir eine Ausnahme, da wir diesen Schritt in die Vergangenheit schon mehrmals im Zusammenhang mit dem E-Commerce in diesem Blog thematisiert […]