Vorbemerkung: Carpathia ist ein politisch neutrales Unternehmen und äusserst sich generell selten zur Politik. Im Zusammenhang mit der vom Parlament beschlossenen Wiedereinführung der Buchpreisbindung machen wir eine Ausnahme, da wir diesen Schritt in die Vergangenheit schon mehrmals im Zusammenhang mit dem E-Commerce in diesem Blog thematisiert haben.
Aus diesem Grund übernehmen wir den nachfolgenden Blogbeitrag von Karsten Füllhaas ungekürzt und mit seiner freundlichen Genehmigung:
Letzte Woche haben wir noch alle über die Eröffnung von “amazon stores” in der Schweiz als 1.April-Scherz gelacht. Nun gilt es im Schweizer Buchhandel wieder ernst – das Referendum gegen die vom Parlament beschlossene Buchpreisbindung läuft. Ab sofort stehen die Unterschriftenbögen zum Download und zum Unterschreiben bereit. Die Webseite der überparteilichen Kampagne findet man unter www.buchpreisbindung-nein.ch.
Dies sind die Argumente gegen die Buchpreisbindung:
Wir sagen gemeinsam NEIN zu teuren Büchern und NEIN zur Buchpreisbindung, denn:
- dies erhöht die Buchpreise und schröpft die Konsumentinnen und Konsumenten,
- es profitieren vor allem marktmächtige, ausländische Grossverleger,
- es bedroht kleinere konkurrenzfähige Buchhandlungen in ihrer Existenz und fördert den Einkaufstourismus,
- es zementiert überholte Strukturen und bestraft flexible KMU-Betriebe,
- dies ist keine taugliche Massnahme zur Förderung der Vielfalt und Qualität des Kulturgutes Buch sowie der Schweizer Autoren,
- im Zeitalter des grenzüberschreitenden Internethandels können Fixpreise nicht durchgesetzt werden. Verlierer sind Schweizer Onlinehändler, die sich an das Gesetz halten. (Quelle)
Widerstand gegen das Gesetz hatte sich bereits unmittelbar nach dem Parlamentsentscheid am 18. März 2011 formiert.
Die Referendumsfrist läuft bis zum 7. Juli 2011, das Komitee bittet, die Unterschriftenbögen bis zum 24. Juni 2011 zurückzusenden.
Unterschriftenbögen stehen hier zum Download bereit.