Während wir in der Schweiz immer noch auf den seit Monaten angekündigten Start von Google Shopping Search warten, hat man in den USA bereits einen bemerkenswerten Relaunch hinter sich.
Googles Produktsuche startet visueller und ist für Laien kaum von modernen Onlineshop-Startseiten mehr zu unterscheiden. Gleichzeitig zieht man der letzten November mit wenig Beifall gestarteten Fashion-Plattform Boutiques.com den Stecker, was nicht ganz unerwartet gekommen ist.
Google macht hier einen weiteren Entwicklungsschritt und zeigt, dass man nicht nur rein algorithmisch Preise und Eigenschaften vergleichen kann – die (bisherige) Kernkompetenz des Suchriesen – sondern vermehrt in visuelle Suchen, Vergleiche und Ähnlichkeiten investiert.
Hat Google im Sommer 2010 noch die auf visuelle Suchen spezialisierte Like.com übernommen und kurzfrisitg Boutiques.com aus dem Boden gestampft, wird nun die visuelle Suchkompetenz in Google Shopping Search konsolidiert – strategisch sicher eine clevere Entscheidung, die mittelfristig nicht nur die Preissuchmaschinen in Bedrängnis bringen könnte, wie die Kollegen von Shoppingzweinull treffend resumieren:
Hatten in den vergangen Monaten erst die technischen Preisvergleicher wie idealo und guenstiger gemerkt, dass Google deutlich mehr Invest in seine Übersicht und das Mapping der Produkte (ein Produkt mit mehreren Shopanbietern) gesteckt hat, will sich der Suchriese nun auch die softeren Sortimente vornehmen. Und da geht es um Farb- und Ähnlichkeitserkennung (wie bei like.com) und Visualität und Emotion (wie boutiques.com).Spannend stelle ich mir die Übertragung der Personalisierungsfunktionen von boutiques.com in Kombination mit einem Google+ Profil vor. Mit der Reichweite der Google Produktsuche – diese wird ja stark via Universal Search gepusht – könnten Dienste wie Poylvore & Co. über Nacht ernsthafte Konkurrenz mit einer schnell wachsenden Community bekommen. Aber auch deutsche Produktsuchen, mit dem Schwerpunkt auf emotionale Sortimente werden Ihre USPs deutlich schärfen müssen, um dem – zur Zeit noch – kostenlosen Traffic der Mutter aller Suchen Paroli bieten zu können.
In unseren Prognosen gehen wir seit längerem davon aus, dass die Suchen visueller werden müssen. Der Mensch ist per-se nicht dazu geeignet, von Maschinen generierte und priorisierte Listen zu scannen. Er lässt sein Auge lieber mit visuellen Elementen verwöhnen und seine Sinne durch Emotionen reizen. Das neue Google Shopping Search geht genau in diese Richtung – und auch die klassische Suche wird je länger je mehr durch visuelle Resultate und Suchparameter erweitert.
Danke für den aufschlussreichen Beitrag.
Ich denke auch das die Suchmaschinen den visuellen Aspekt immer mehr in den Vordergrund rücken. Schließlich isst das Auge ja bekanntlich mit.
Spannender Beitrag – bleibt nur noch die Frage offen, wann die Produktsuche endlich in der Schweiz gelauncht wird. Wir warten alle schon sehr gespannt darauf 🙂
[…] immer noch auf den Start von Google Shopping / Product Search wartet, in den USA bereits die viel beachtete zweite Version gestartet wurde, ging vergangene Woche nun Trusted Stores […]