LeShop.ch veröffentlicht die Zahlen zum 3. Quartal 2011. Gegenüber dem Vorjahr konnte der Umsatz in den ersten 9 Monaten um CHF 3 Mio auf 113 Mio gesteigert werden. Noch Anfangs Juli betrug das Umsatzplus gegenüber dem Vorjahr 5 Mio.
Damit bekommt auch LeShop die Flaute im Schweizer Detailhandel zu spüren, wenn auch etwas weniger heftig:
„Nach einem guten ersten Semester 2011 hat sich die Konsumentenstimmung in der Schweiz im dritten Quartal deutlich abgekühlt – gemäss UBS-Konsumindikator im August gar auf ein 9-Jahrestief. Während die Umsätze im Schweizer Detailhandelsmarkt stagnieren oder gar rückläufig sind, wächst der Online-Supermarkt LeShop.ch weiter.“
Gesamthaft betrachtet liegt LeShop damit 3 Mio. höher gegenüber dem Vorjahr per Ende September. Blickt man jedoch nur auf das 3. Quartal, so verbuchte LeShop 2011 einen Umsatz von CHF 33 Mio. verglichen mit den 35 Mio. im 3. Quartal 2010. Ein Minus von über 5% bei Preisen, die laut eigenen Angaben gesamthaft um etwa 2.3% gesunken sind.
Das noch per Mitte 2011 angepeilte Umsatzziel von CHF 160 Mio. für 2011 wurde in der neusten Mitteilung revidiert – interpretiert man die Grafik korrekt, liegt es bei ca. CHF 155 Mio. (Umsatz 2010: 151.1 Mio).
LeShop entwickelt sich damit immer noch erfreulicher als der Detailhandel im allgemeinen. Doch die verschiedenen Sortimentserweiterungen (Denner Weine, Premium Haustiernahrung) konnten ein Abbremsen des Wachstums nicht vermeiden.
Das Migros-Sortiment (LeShop gehört seit 2006 mehrheitlich der Migros) macht knapp die Hälfte des Umsatzes aus. Der Rest entfällt auf Markenartikel sowie Frischprodukte Früche & Gemüse (7%).
Ebenfalls immer noch erfreulich zeigt sich die Entwicklung im mobilen Shopping bei LeShop. Laut Medienmitteilung werden 11% des Umsatzes über Smartphones und Tablets erzielt.
LeShop ist auf dem Holzweg, die Zahlen beweisen es. Ich schrieb es schon 2008 http://blog.internet-briefing.ch/2008/11/28/leshop-knackt-chf-100-mio-umsatzmarke. Online Shoping im Detailhandel ist Markenmanagement und Convenience für den Kunden. Coop macht es halbwegs richtig.
Ich wiederhole die Erfolgsfaktoren:
– Schnelle einfache Software
– Kostenlose Lieferung
– persönliche Lieferung und freie Wahl des Liefertermins
– Frei wählbarer Lieferzeitpunkt
– Vollsortiment
– Gleiche Preise wie im Laden (Aktionen sind m. A. nicht nötig, da könnte ich mich aber täuschen)
– 1-to-1 Marketing
– Verschmelzung online mit stationärem Handel
Ein recht hilfreicher „Holzweg“. Eines der (wenigen?) Online-Angebote, die uns im echten Alltags-Leben tatsächlich und regelmässig einen massiven Vorteil bringt ist meiner Meinung nach Leshop.
**kundensicht** Bin seit „vielen“ Jahren Kunde, zurzeit kommt Leshop im Zweiwochentakt bei uns vorbei mit einer grossen Ladung. Seit wir von verschiedenen Smartphones und Tablets aus die Bestellung während den zwei Wochen füllen können und dann bequem von unterwegs die Bestellung absenden können, ist es noch hilfreicher. Ob die Lieferung nun kostenlos ist oder nicht, spielt NULL Rolle. Für ca CHF 7 sparen wir viel Zeit und Schleppen.**/kundensicht**
Der Holzweg ist doch nur ein Holzweg (allerdings auch dann nicht wirklich), wenn man die Zahlen anschaut. Nur die Zahlen anschauen ist eines der Krankheiten der Gesellschaft. Macht Coop@Home wirklich mehr Umsatz/Gewinn als Leshop? Ist Coop@Home wirklich erfolgreicher?
„Vollsortiment (nur Migros-Produkte)“ bei Leshop wäre eine Auswahlreduktion. Migros-Produkte haben die gleichen Preise wie im Laden (oder?). Die Software ist doch immerhin einfach und einigermassen schnell bei Leshop (iPhone, Android, iPad und Web), nicht? Es ist im Laufe der Jahren viel schneller geworden.
Meiner Meinung nach ist Leshop (auch nach Jahren Erfahrung) noch meilenweit der Zeit (in der Schweiz) voraus. Diese lange „Test- und Optimierungsphase“ bildet aber ein gutes Fundament für allfällige Innovationen.
Leshop steht eher auf der innovativen Seite der mutlosen, einfallslosen und oft mühsamen Online-Shopping-Schweiz.
Danke für die Voten – kurz zu den Umsätzen. Man geht allgemein davon aus, dass coop@home rund 50% des Umsatzes erzielt, den LeShop erzielt. Also wohl einen Jahresumsatz gegen CHF 80 Mio. anpeilt.
Letzte verfügbare Zahl war, dass coop@home per Mitte 2011 um 13% gewachsen ist, ohne weitere Details bzgl. Basis usw. (http://www.coop.ch/pb/site/medien/node/69594645/Lde/index.html)
Persönliche Anmerkung; nur schon der Name „coop@home“ ist ein Rohrkrepierer: Sucht man Medienmitteilungen nach „coopathome“ (offizielle URL), findet man 7 Stück, mit „coop@home“ 27.
„Meiner Meinung nach ist Leshop (auch nach Jahren Erfahrung) noch meilenweit der Zeit (in der Schweiz) voraus.“
Sorry, das kann ich überhaupt nicht bestätigen. Der Shop besteht immernoch aus Framesets (seit gut 10 Jahren schon out) und ist gar nicht auf Suchmaschinen optimiert (SEO), was im Jahr 2011 schon sehr tragisch ist.
Zudem mangelt es dem Shop aus eCommerce Sicht an vielem…
Die ganze SEO Problematik hat LeShop immerhin via Landingpages gelösst (z.b bei Suche nach Lebensmittel online einkaufen), coop@home ist nicht sichtbar…sogar carpathia ist besser auffindbarer als Coop ! (obwohl die keine Lebensmittel via Blog verkaufen, denke ich ;))
Was eCommerce betrifft, ist vorallem LeShop gar kein gutes Beispiel, aber auch coop@home lässt zu wünschen übrig.
Wären beide nicht Shops von sehr bekannten Brands in der Schweiz, hätten sie es sehr sehr schwer im Internet…aber als Monopole kann man sich Einiges leisten…noch 😉
Grz