Eine (fast) repräsentative Statistik (Teil 2/2): ERP-Systeme im Schweizer E-Commerce

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Die Schweizer E-Commerce-Landschaft präsentiert sich zu über 40% mit eigenentwickelter Shopsoftware! Dies hat eine bedingt repräsentative Statistik zum 1. Swiss E-Commerce Award ergeben, in der die gut 90 teilnehmenden Shops befragt wurden.

Dieses Ergebnis hat verdeutlicht, dass die Investitionsbereitschaft des Schweizer Onlinehandels sehr hoch ist. Um dieses Bild einer weiteren Probe zu unterziehen, haben wir auch die ERP-Software hinter den Shops ausgewertet.

Denn ohne Warenwirtschafts-System mit Kreditoren- und Debitorenbuchhaltung, um nur die wichtigsten Funktionen der ERP-Anwendung für Shops zu nennen, kommt kaum eine E-Commerce Plattform aus. Denn gerade im Bereich der Prozesse und Logistik werden überhaupt die grössten Effiziensteigerungen auf Kostenseite erzielt – oder eben nicht.

Shopbasis Anteil %
Eigenentwicklung 25.0
Navision 15.5
SAP 13.1
Magento (Ext) 6.0
Diverse 40.5

Anders als bei den Shops kommen hier deutlich mehr Lösungen zum Einsatz. Viele wurden nur einmalig genannt, so dass der Anteil „Diverse“ stark ins Gesamtgewicht fällt. Der grosse Graben ist nicht allzu tief ausgefallen.

Die meisten Mehrfachnennungen sind allerdings wieder den Eigenentwicklungen zuzuschreiben. Angesichts der Verteilung bei den Shop-Systemen ist das keine allzu grosse Überraschung. Denn sämtliche Kern-Systeme entlang der E-Commerce Wertschöpfungskette müssen flexibel genug sein, um schnell auf Marktveränderungen, auf neue Konzepte oder auch auf stark anwachsende Transaktionsvolumen reagieren zu können.

Ein Fazit 

Im Gesamtvergleich zeigt sich, dass individuelle Lösungen zur Abbildung der digitalen Wertschöpfung bevorzugt werden. Denn nur die wenigsten Geschäftsmodelle können homogen umgesetzt werden, so dass standardisierte Software nicht immer flexibel und vor allem nicht schnell genug adaptierbar ist.

Die Bereitschaft zur Investition ist durchgehend hoch, weil E-Commerce Akteure u.a. wissen, dass die Investitionen in diesem Bereich schnell wieder eingespielt werden können. Und wollen für die Zukunft gerüstet sein, denn eine Vervielfachung der heutigen Transaktionsvolumen ist mehr als realistisch, wie die Mitglieder des Schweizer E-Commerce Leaderpanels erwarten oder auch die Kollegen von Exciting Commerce für Deutschland hochrechnen.

Während primär mit den Shop-Systemen Umsatzsteigerungen und den ERP-Systemen Kosteneffizienz erzielt werden, liegt am Beginn der Wertschöpfungskette immer noch einiges brach; die Optimierung des bisweilen teuer eingekauften Traffics – oder mehr Käufer aus den Besuchern machen (rechne selbst!).



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