Der Boom im E-Commerce geht zu einem beachtlichen Teil auch zu Lasten des stationären Handels. Dieser stagniert seit längerem und bekundet grosse Mühe, seine Umsätze zu halten. Detailhändler sehen sich mit Filialschliessungen konfrontiert oder ändern ihre Ladenkonzepte auf kleinere Formate.
Währenddessen Onlinehändler sich mit Abholstationen und Showrooms in den Innenstädten niederlassen wie Digitec, wo man vor zwei Wochen in Bern seine 8. Filiale eröffnet hat.
Was nun mit all diesen Filialgeschäften, wenn die Umsätze weiter in den E-Commerce abwandern? Während die Einen blind weiter an Standorten und Einkaufszentren fahrlässig rumplanen gäbe es Alternativen.
Filialen mit Überkapazitäten lassen sich als Logistikpunkte für die Feinverteilung nutzen. Vor allem für Multi-Channel Anbieter könnte das eine interessante Alternative sein, die bestehenden Prozesse mit der Filialbelieferung beizubehalten, dort jedoch regional die Kommissionierung zu organisieren wie auch Retouren entgegen zu nehmen. Entweder mit oder ohne Kundenkontakt.
Filialen, die mangels Frequenz und Umsatz für das Publikum komplett geschlossen werden müssen, können als sog. „Dark Stores“ genutzt werden. Die Anlieferung erfolgt wie bisher aus den Zentrallagern, nur anstatt in die Gestelle für die Kunden, wird für die Onlinebestellungen gepackt.
Wie gut das bereits in England funktioniert, zeigt (wieder einmal) Tesco.
„But the company is also slowing down the opening of conventional walk-in stores in favour of online-only sites, known as “dark stores”, that have no customers but fulfil orders placed on the internet.“
Und der Erfolg liess nicht lange auf sich warten. Die als Dark Stores genutzten Niederlassungen gehören bereits zu den umsatzstärksten „Filialen“:
„Ken Towle, the online food and internet retailing director at Tesco, told The Telegraph that the retailer’s dark stores were now in its top 10 sites by revenue. He said that Tesco aimed to have “tens but not hundreds” of dark stores, marking a significant expansion of its online infrastructure.“
Online kann ggf. also doch noch etwas gegen das „Lädelisterben“ ausrichten, wenn auch nur in beschränktem Masse. Und die Skalierbarkeit von E-Commerce Geschäftsmodellen ist damit nicht wirklich gegeben.
Aber bei gewissen Sortimenten oder regionalen Herausforderungen kann dies durchaus Sinn machen. Und bei Lebensmitteln ohnehin – bei einer der komplexeren Logistikherausforderungen mit Kühlketten und unterschiedlichen Kühlzonen plus Frischprodukten. En Guete.
[…] was gehts? Vor wenigen Tagen haben wir einen Artikel zu den Dark Stores auf diesem Blog publiziert. Diesen mit eigenen Meinungen, Verweisen wie auch Beispielen und […]
microspot.ch zieht mit und offeriert seit Neuestem die Abholung der Bestellungen beim Coop Drive-in am Zürcher Shilquai.
http://is.gd/bJ5rEN
[…] England erleben bereits viele Ladenflächen ihren zweiten Frühling als sogenannte Dark Stores. Ladenflächen werden von Verkaufsflächen zu Logisitk-Drehscheiben umfunktioniert. Die […]