Diese Warnung richtet sich primär an Blogger und andere publizistisch tätigen Personen die Gefahr laufen, dass sich der Blog des deutschen Händlerbundes ebenfalls an deren Texten dreist bedient.
Onlinehändler, Betreiber von Onlineshops und andere im E-Commerce tätige Personen sind eingeladen, die Seriosität des nach eigenen Angaben grössten Onlineverbandes Europas aufgrund dieses Vorkommnisses selber zu beurteilen. Den Teilnehmern der E-Commerce Konferenz des Internet-Briefings vom März in Zürich dürfte auf jeden Fall die peinliche spezielle Präsentation des Vostandsvorsitzenden des Händlerbundes in Erinnerung bleiben, die selbst den sonst so souveränen Moderator/Organisator Reto Hartinger in Rage brachte.
Um was gehts? Vor wenigen Tagen haben wir einen Artikel zu den Dark Stores auf diesem Blog publiziert. Diesen mit eigenen Meinungen, Verweisen wie auch Beispielen und jüngsten Vorkommnissen angereichert.
Heute erscheint auf erwähntem Blog des Verbandes ein Beitrag, der inhaltlich mit dem unsrigen auffällige Parallelen aufweist bis hin zur Digitec Filialeröffnung in Bern – notabene auf dem deutschen Blog.
Doch die Leser sollen selber urteilen:
Original vom Carpathia E-Commerce Blog |
Plagiat vom deutschen Händlerbund-Blog |
1. Die Einleitung in den Artikel |
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Der Boom im E-Commerce geht zu einem beachtlichen Teil auch zu Lasten des stationären Handels. Dieser stagniert seit längerem und bekundet grosse Mühe, seine Umsätze zu halten. Detailhändler sehen sich mit Filialschliessungen konfrontiert oder ändern ihre Ladenkonzepte auf kleinere Formate |
Der Onlinehandel boomt und der stationäre Handel stagniert indessen. Aufgrund des Wachstums des Onlinehandels haben immer mehr Händler mit ihren Ladengeschäften große Mühe die Umsätze zu halten. Oftmals wird als erste Maßnahme das Ladenkonzept verkleinert oder gar Filialen geschlossen |
2. Der Hinweis auf die stationären Tätigkeiten der Onlinehändler, insbesondere des Schweizer (!) Händlers Digitec mit der neusten Filiale in Innenstadt von CH-Bern |
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Währenddessen Onlinehändler sich mit Abholstationen und Showrooms in den Innenstädten niederlassen wie Digitec, wo man vor zwei Wochen in Bern seine 8. Filiale eröffnet hat |
Onlinehändler lassen sich hingegen mit Abholstationen oder Showrooms in den Innenstädten nieder. Digitec bewies dies kürzlich, als die Firma ihre achte Filiale in der Innenstadt von Bern eröffnete. Auf den Tischen, des 710 Quadratmeter großen Showroom, sind die für Digitec wichtigsten und aktuellsten Produkte ausgestellt |
3. Der Mittelteil,wo man sich wohl nicht traute, die im Original publizierten und verlinkten Zitate vom Telegraph oder InternetRetailing zu kopieren. Dennoch dreist zusammenkopiert. |
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Was nun mit all diesen Filialgeschäften, wenn die Umsätze weiter in den E-Commerce abwandern? Während die Einen blind weiter an Standorten und Einkaufszentren fahrlässig rumplanen gäbe es Alternativen. Filialen mit Überkapazitäten lassen sich als Logistikpunkte für die Feinverteilung nutzen. Vor allem für Multi-Channel Anbieter könnte das eine interessante Alternative sein, die bestehenden Prozesse mit der Filialbelieferung beizubehalten, dort jedoch regional die Kommissionierung zu organisieren wie auch Retouren entgegen zu nehmen. Entweder mit oder ohne Kundenkontakt. Filialen, die mangels Frequenz und Umsatz für das Publikum komplett geschlossen werden müssen, können als sog. “Dark Stores” genutzt werden. Die Anlieferung erfolgt wie bisher aus den Zentrallagern, nur anstatt in die Gestelle für die Kunden, wird für die Onlinebestellungen gepackt. Wie gut das bereits in England funktioniert, zeigt (wieder einmal) Tesco.
Und der Erfolg liess nicht lange auf sich warten. Die als Dark Stores genutzten Niederlassungen gehören bereits zu den umsatzstärksten “Filialen”:
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Stellt sich aktuell die Frage, gibt es eine Möglichkeit die umsatzschwachen Filialen für die E-Commerce Logistik zu nutzen? Die britische Supermarktkette Tesco, weltweit drittgrößtes Handelsunternehmen, macht es vor und nutzt Niederlassungen, die aufgrund von mangelnder Frequenz oder fehlendem Umsatz geschlossen werden müssen, als sogenannte „Dark Stores.“ Derzeit gehören laut Unternehmensangaben die „Dark Stores“ zu den umsatzstärksten Außenstellen.Das Konzept, Filialen als „Dark Stores“ für die E-Commerce Logistik zu nutzen, ist simpel und effektiv zugleich. Die Niederlassungen sind Anlaufpunkte für die Feinverteilung, Kommissionierung sowie für die Retouren. So erfolgt die Anlieferung an das Geschäft wie bislang aus den Zentrallagern, nur mit dem Unterschied, dass die Ware nicht für den Kunden direkt im Laden präsentiert, sondern für die Onlinebestellung verpackt wird |
4. Der Abschluss, mit Verweis auf spezielle Sortimente, insbesondere den Herausforderungen bei Lebensmitteln (Kühlkette etc.) und unserem Vergleich auf das „Ladensterben“ – alles sauber abgekupfert. |
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Online kann ggf. also doch noch etwas gegen das “Lädelisterben” ausrichten, wenn auch nur in beschränktem Masse. Und die Skalierbarkeit von E-Commerce Geschäftsmodellen ist damit nicht wirklich gegeben. Aber bei gewissen Sortimenten oder regionalen Herausforderungen kann dies durchaus Sinn machen. Und bei Lebensmitteln ohnehin – bei einer der komplexeren Logistikherausforderungen mit Kühlketten und unterschiedlichen Kühlzonen plus Frischprodukten. En Guete. |
Das neuartige System der E-Commerce Logistik, welches mit oder ohne Kundenkontakt in den „Dark Stores“ funktioniert, könnte vor allem für Multi-Channel Anbieter von Interesse sein. Auch für Lebensmittelanbieter, die eine komplexe E-Commerce Logistik aufweisen, wie beispielsweise die Herausforderung der Kühlketten und unterschiedlichen Kühlzonen, macht das innovative Konzept Sinn. Das Konzept, die E-Commerce Logistik in den stationären Handel zu verlagern, kann jedoch das „Ladensterben“ nur bedingt verhindern. |
Gegen Zitieren oder auch vollständige Publikation ist nichts einzuwenden. Jedoch erfordert es der Anstand, auf die Quellen zu verweisen und bei solch umfänglicher Wiedergabe vorab um Erlaubnis zu fragen.
Aber das Verhalten des Händerlbundes hat in der Branche schon mehrfach für Kopfschütteln gesorgt.
[polldaddy poll=6578011]
<a href=“http://polldaddy.com/poll/6578011/“>Wie ist das Vorgehen vom Händlerbund zu beurteilen?</a>Nebenstehender Screenshot wurde heute (2-Okt-2021) um 18:30 angefertigt. Zudem wurde eine Sicherung der Seite inkl. Quelltext erstellt.
Eine spannende Idee und ev. eine Idee für die Post, indem Poststellen als Logistikpunkte umgenutzt werden. Müsste man denen einmal vorschlagen.
Schön auch der passende Artikel darunter: http://www.onlinehaendler-news.de/2012/10/01/handlerbund-gratisaktion-mit-anticopy-bild-und-text-dieben-kostenlos-auf-die-spur-kommen/
😉
Ist ja unglaublich – kann man das auch gegen den Händlerbund verwenden…?
Für mich nicht nachvollziehbar, dass so vorgegangen wird. Das Kopieren und Umschreiben verursacht unnötigen Aufwand und dient wirklich niemandem. Mit dem Zitat eines gut recherchierten Beitrags wäre allen gedient.
heulsusen! das ist mimimi auf sehr hohem niveau!
Danke für das Kompliment, also wegen dem Niveau 😉 Dieses haben wir u.a. erreicht, weil wir sehr viel Zeit in das Thema investieren und dieses Knowhow auch sehr gerne weitergeben. Und wie beim Schauspieler ist der Lohn der Applaus, oder eben Erwähnungen und Verweise.
[…] Ein ähnliches Beispiel hat auch Thomas Lang, ein geschätzter Berater-Kollege aus der Schweiz, erfahren, mehr dazu in seinem Blog: Händlerbund – das dreiste Vorgehen eines Verbandes – ein Warnhinweis […]
Sehr dreist – aber seht es als Kompliment für eure tollen Inhalte 😉