Eine interessante Studie der deutschen eResult GmbH hat die Bestellprozesse der 300 grössten Online-Shops aus Deutschland, Grossbritannien und Frankreich unter die Lupe genommen und daraus einen internationalen Vergleich angestellt.
Auf dem Weg zur Optimierung der Zielerreichung im E-Commerce steht der Nutzer im Mittelpunkt. Die Einhaltung der Nutzererwartung spielt dabei eine der tragenden Rollen. Hierzu lohnt sich immer ein Blick in die Vergangenheit. Denn die letzten 10-15 Jahre Internet haben bei uns Surfern auch dahingehend Spuren hinterlassen, dass wir gewisse Dinge von einer Website schlicht erwarten.
So „wissen“ wir beispielsweise, dass uns ein Klick auf das Logo auf die Startseite zurückführt. Wir „wissen“ ebenso, dass dieses Logo generell in der linken oberen Ecke einer Website zu finden ist. Es gibt da viele Beispiele. Besonders der E-Commerce greift bewusst und gern auf das quasi Gelernte zurück, ist es doch eine der Hauptaufgaben, Vertrauen und Sicherheit zu kommunizieren.
Aber gelten für alle Länder auch die gleichen „Gesetzmässigkeiten“?
Grundlegend ja. Der Blick ins Detail offenbart aber teilweise frappante Unterschiede, so dass Internationalisierung auch Anpassung an andere Erwartungen bedeutet. Diese Studie von eResult wartet hier mit einer Reihe interessanter Fakten auf und vergleicht die nationalen Standards in Sachen Warenkorb, Weichenseite, Formularen, Lieferoptionen und Zahlungsarten sowie Bestellbestätigungsseiten.
Die zusammengetragenen Key Facts veranschaulichen einige markante Unterschiede und Erkenntnisse, so dass sich zB. Folgende Aussagen machen lassen:
- in Frankreich werden kaum Gütesiegel verwendet während es in Deutschland zum guten Ton gehört
- in Grossbritannien gehören Fortschrittsanzeigen im Warenkorb (Schritt 1-n) deutlich seltener zum Standard, als es in den Vergleichsländern der Fall ist
- Lieferung an Paketshops gehört in Frankreich bald zum Standard während das in Grossbritannien eher exotisch ist
- wer in Frankreich die Formularfelder nicht gruppiert, wird vermutlich scheitern
- Ratenzahlung oder Vorkasse sind in Grossbritannien sehr unüblich
Für wen ist diese Studie interessant?
Sie sollte für jeden zur Pflichtlektüre gehören, der im Internet handelt. Landesgrenzen spielen im E-Commerce eine immer geringere Rolle, der grenzüberschreitender Handel gehört zum Alltag.
Jeder Online-Händler, der sich nicht nur auf seinen Heimmarkt beschränkt, sollte sich über die Unterschiede im Nutzerverhalten und deren Erwartungen gut informieren wie selbstverständlich auch über die juristischen Anforderungen. Die vorliegende Studie gibt bzgl. unterschiedliche Gewohnheiten im Checkout wertvolle Erkenntnisse mit.
Die Studie „Europäischen Bestellprozesse im Vergleich“ (2013) kann online bei eResult.de bestellt werden für EUR 299.-. Eine eingeschränkte Auswahl von Ergebnissen ist gegen Registrierung kostenlos zugänglich.