Was in der breiten Öffentlichkeit oft unterschätzt wird sind die Volumen, die im elektronischen Geschäftsverkehr und Handel zwischen Geschäftskunden abgewickelt werden.
Eine aktuelle Studie des Instituts für Handelsforschung in Köln (IFH) beziffert das Volumen für das vergangene Jahr auf gewaltige EUR 870 Mrd. Dies entspricht 95% des gesamten deutschen E-Commerce Volumens (B2C 2012: EUR 27.6 Mrd)
Selbstverständlich dominiert auch in Deutschland der elektronischen Datenaustausch zwischen den Beschaffungssystemen und bildet damit das Rückgrat des eProcurements.
Aber alleine in „regulären“ Onlineshops sollen im B2B Bereich Waren-Bestellungen im Gesamtwert von EUR 35 Mrd. abgewickelt worden sein. Hinzu kommen Dienstleistungen und Transaktionen über Marktplatz- und Beschaffungsplattformen.
„Der B2B-E-Commerce-Markt ist weitaus komplexer als der Online-Handel mit Endverbrauchern. Hinzu kommt, dass die Waren im B2B-Bereich häufig erst „on demand“ produziert werden. Und dennoch: Auch im B2B-Bereich werden Online-Shops, wie man sie als Privatkunde kennt, immer wichtiger. Auch hier gibt es den Bedarf an standardisierter Ware und die „Usability“ der Online-Shops gewinnt zunehmend an Bedeutung“, erklärt Hansjürgen Heinick.
Wir betreuen bei Carpathia zahlreiche B2B Kunden und können die spezielle Herausforderung von B2B-Projekten nur bestätigen. Beschaffungs- und Logistikprozesse, umfangreiche und oft wenig strukturiert vorhandene Artikeldaten wie auch die äusserst komplexen Berechnungen von individuellen Kundenkonditionen machen solche Mandate besonders interessant.
Hinzu kommen Wirtschaftlichkeitsberechnungen und Effizienzsteigerungen, die im B2C-Bereich oft seinesgleichen suchen. Wie im vergangenen Jahr an einer B2B-Konferenz in Zürich erneut dargelegt, verschmelzen die Anforderungen an B2B- und B2C-Plattformen immer mehr, und die Kundenerwartungen an B2B-Plattformen steigen enorm an.
Zurück zur Studie; während der E-Commerce im B2C Markt bereits 7% des deutschen Einzelhandelsvolumens bestreitet, sind es im vielfach grösseren B2B Bereich gerade Mal 1% des gesamten Volumens, das über Onlineshops abgewickelt wird.
Aber wie die Studienleitung weiter schreibt, wird dieser stark anwachsen. Dies mitunter der Grund, warum sich Amazon daran auch ein gutes Stück abschneiden will.
„Grundsätzlich hat der Markt aber enormes Potenzial: Geschäftskunden übertragen ihr privates Einkaufsverhalten und damit verbunden auch die Erwartungen an den Handel zunehmend auch in den Geschäftsalltag.“
[…] Es kann davon ausgegangen werden, dass dieser Anteil noch grösser wird: Das durchschnittliche jährliche Wachstum liegt seit 2012 bei über sechs Prozent. Für das Geschäftsjahr 2012 lag der eruierte Umsatz bei 870 Mrd. Euro. […]