Heute publiziert die HSG ihre alle zwei Jahre erscheinende Studie zum Schweizer Onlinehandel. Der jeweils mit Spannung erwartete Umsatz der online verkauften Waren und Dienstleistungen wurde bereits im Februar mit CHF 10.18 Mrd. für das Jahr 2012 beziffert. Damit ist der Schweizer E-Commerce laut der HSG Studie langsamer als in den Perioden davor gewachsen – und auch um einiges langsamer als im Ausland.
Begründet wird dies durch eine beinahe Stagnation der Einkaufsbeträge (+ 2.1%), u.a. verursacht durch den starken Franken und rückläufigen Preisen. Das Wachstum zwischen 2010 und 2012 von 17% wird denn auch hauptsächlich durch den starken Zuwachs von Onlinekäufern (von 84.5% auf 88%) und höherer Einkaufskadenz begründet.
Weibliche Onlinekäufer auf dem Vormarsch – jedoch noch mit Potential
Insbesondere die Frauen haben im E-Commerce zugelegt. So konnten die Anteile der Käuferinnen, die 1-2x halbjährlich wie auch 1-2x monatlich online einkaufen, deutlich gesteigert werden.
Die Frauen liegen aber noch deutlich hinter den Männern zurück, wo der Anteil derer, die 1-2x monatlich oder häufiger online einkaufen, bei 42.3% liegt. Dieser Wert liegt bei den weiblichen Onlinekunden erst bei 35.6%. Und dies, obwohl die Frauen laut diversen Studien für einen Grossteil der Kaufentscheidungen zuständig sind.
Auch die HSG kommt zum Schluss, dass zwar die neusten Entwicklungen bzgl. Produktpräsentation und Emotionalisierung vor allem bei den Frauen gut angekommen sind, hier aber noch erhebliches Potential besteht.
Sehr schön auch der Vergleich der beliebtesten Onlineshops bei den Männern und den Frauen; belegt hier beispielsweise Digitec bei den Männern den 5. Platz in den Top-10, erreicht er bei den Frauen gerade noch knapp den letzten Platz (zu einem ähnlichen Schluss kam die SHEcommerce Studie 2013). Hier dürfte noch sehr viel Potential vorhanden sein, insbesondere auch, wenn der stärkste Onlineshop der Schweiz mit Galaxus vermehrt ins Haushalts-Segment vorstösst.
Zalando von Null auf Platz 2 – und bei den Frauen gar auf Platz 1
Bei der Frage nach den beliebtetsen Onlineshops der Schweiz schaffte Zalando (notabene im Oktober 2011 gestartet) gleich den Sprung von Null auf Platz 2. Bei den Frauen belegte Zalando gar den 1. Platz mit einem Anteil von 10.75%, die Männer verweisen Zalando auf Platz 4 mit 5.96%)
Damit verweist der Neueinsteiger gar den Vorjahressieger ricardo.ch auf den dritten Platz und nimmt ihm mehr als 2 Prozentpunkte ab. Interessant auch, dass in der Wahrnehmung rsp. in der Befragung der Kunden Amazon stark an Beliebtheit gewonnen hat, obwohl aufgrund der Messungen von VSV/GfK es in der Schweiz nach wie vor keinen „Amazon-Effekt“ gibt.
Silver Surfer dominieren weiterhin
Bereits bei der Studie vor 2 Jahren waren die Silver Surfer die Altersgruppe mit den grössten Onlineausgaben. Dieser Trend hat sich mit der aktuellen Studie weiter bestätigt. Insbesondere die Internetnutzung hat nochmals stark zugenommen und mag den einen oder anderen überraschen:
- 79.5% der über 55-Jährigen Internetnutzer sind täglich online, 16.3% davon im Stundentakt. Über ein Drittel der Silver Surfer greift außerdem bereits mobil auf das Internet zu.
- Die Silver Surfer nutzen das Web 2013 deutlich häufiger, um Produkte und Dienstleistungen online zu kaufen. Fast ein Drittel der Silver Surfer kaufen mindestens einmal im Monat Online ein.
- Der Hauptgrund, warum über 55-Jährige beim Online-Einkauf zögern ist, dass sie die Qualität der angebotenen Waren nicht überprüfen können.
Mobile Internetnutzung wächst explosionsartig und drängt stationäre Händler dazu, ihre Geschäftsmodelle anzupassen
Die mobile Nutzung des Internets ist auch laut der aktuellen HSG Studie geradezu explosionsartig gestiegen. Leider gibt die Studie keine Auskunft darüber, welche Umsätze bereits über die mobilen Endgeräte getätigt werden. Aufgrund unseren eigenen Erhebungen und Umfragen gehen wir heute davon aus, dass bereits 10% der Umsätze über mobile Endgeräte erfolgen, was 2012 rund CHF 1 Milliarde entspricht.
Aber alleine schon die Entwicklung, wie Mobile unsere Internetnutzung verändert hat in den vergangenen 2 Jahren, ist beeindruckend. Und davon wird insbesondere auch der stationäre Handel nicht verschont.
Mit den Smartphones hat die Demokratisierung des Handels einen neuen Höhepunkt erreicht. Preis- und Sortimentsvergleiche, Zugang zu Bewertungen, Empfehlungen und Testresultate direkt im Ladenlokal sind bereits heute fast an der Tagesordnung was den stationären Handel zwingen wird, seine Geschäftsmodelle (endlich) anzupassen.
Die HSG Studie Internetnutzung Schweiz 2013 – der Schweizer Onlinehandel – kann direkt online bestellt werden.
[…] Sehr gerne wäre ich natürlich dabei gewesen – wenngleich das Panel welches ich hätte moderieren sollen, leider nur wenige Teilnehmer hatte. Zu stark war die Aufmerksamkeit bei Zalando und Dominik Rief in der parallelen Session. Den Tag habe ich also via Twitter verfolgt und als Story zusammengefasst. Lesenswert sind die Zahlen dir Thomas drüben bei Carpathia im Blog noch aus der HSG Studie zusammengestellt hat. […]
Noch eine St.Gallen untersuchung
Wir sind eine Gruppe aus fünf CEMS-Studenten an der Universität St. Gallen, die den Online Lebensmittelmarkt in der Schweiz zusammen mit A.T. Kearney untersuchen.
Wir würden Sie freundlich bitten sich 5 Minuten Zeit zu nehmen, um unsere Umfrage auszufüllen. Die Umfrage richtet sich an Personen, die zur Zeit in der Schweiz leben oder für längere Zeit dort gelebt haben. Über den folgenden Link gelangen Sie zu der Umfrage: https://de.surveymonkey.com/s/7VWWGBG
Wir wären Ihnen sehr dankbar, wenn Sie diese Umfrage auch an weitere Bekannte senden würden, die in der Schweiz leben / gelebt haben.
Mit freundlichen Grüßen,
Joakim Noraas
[…] nutzten 2011 rund 85% aller SchweizerInnen ab 14 Jahren das Internet. Kombiniert mit der neuesten HSG-Studie, in welcher 2.4% der Befragten Ende 2012 angaben, über weniger als 12 Monate Erfahrung mit dem […]
[…] gaben der HSG nach ganze 76.7% der befragten Online-Käufer an, dass der Preis das wichtigste Kriterium für das […]
[…] in der Schweiz auf bis zu CHF 1 Milliarde geschätzt basierend auf einem Anteil von 10% und der HSG-Studie mit einem gesamten Onlineumsatz (inkl. Services) in der Schweiz von CH 10.2 […]