„Daten sind das neue Öl“ – dieses Zitat, dessen Herkunft ich nicht mehr genau herleiten kann, bringt ein grosses Problem im Handel auf den Punkt. Wenn man sich disruptive Geschäftsmodelle anschaut, dann hat dies einerseits mit viel Scharfsinn und Analysefähigkeiten wie auch einer unglaublichen Umsetzungsstärke zu tun.
Grundlage von vielen neuen Geschäftsmodellen sind aber gerade die Daten. Kürzlich hat Project-A Mitgründer Florian Heinemann, der u.a. massgeblich am Aufbau von Zalando beteiligt war, in seiner Keynote auf der Internetworld verlautet:
Amazon hat wenig Sortimentskompetenz. Aber eine brutale Datenkompetenz. @fheinemann am #iwk
— Thomas Lang (@thlang) 19. März 2013
Und das trifft es genau auf den Punkt. Daten sind eine bedrohliche Schwachstelle, primär im stationären wie auch im B2B-Handel und machen ihn genau hier empfindlich verwundbar.
Reichte es bis vor Kurzem, zu jedem Artikel eine Kurzbeschreibung, Artikelnummer und Preis plus ggf. Rabatte im System zu halten sowie 2 Mal jährlich eine Inventarkontrolle durchzuführen, sind heute Echtzeit Informationen und hochgradig strukturierte Artikeldaten ein absolutes Muss.
Kein Artikeltext-Prosa sondern Eigenschaften, Attribute in ihrer ganzen brutalen Tiefe sind gefordert. Nicht nur wer online verkaufen will, benötigt diese für die Suche nach Grösse, Farbe, Obermaterial, Marke, Anwendungszweck und mehr.
Exakte Daten sind auch für das stationäre Geschäft über Intermediäre überlebenswichtig. Denken wir alleine an Google; mit Places und Shopping werden auch stationäre Händler in die Suchresultate eingebunden und wer nicht zeigen kann, dass er a) das Produkt im Sortiment hat und b) wann es wo in welcher Anzahl verfügbar ist, wird sich über kurz oder lang selber vom Markt abnabeln.
Denken wir an Googles neue Datenbrille Google Glass, deren Lancierung in diesem Jahr erwartet wird. Daten überall und für jeden Verwendungszweck verfügbar. Man geht durch die Einkaufsstrasse und erfährt in Echtzeit, wo das gesucht Produkt zu welchem Preis verfügbar ist. Gleich ins Brillen-Glas eingeblendet.
Der Knackpunkt für die Händler – ja Sie ahnen es – die Daten! Wer sich diesen unglaublichen Potentialen nicht verschliessen will, der braucht Daten. Und zwar in einer hohen Granularität und in einer strukturierten Form, die verschiedenste (Wieder)Verwendungszwecke erlauben – und viele von denen, die heute noch gar nicht existieren.
Wer als Händler also heute investieren will, der sollte das dringendst auch in seine Daten tun – denn diese werden überlebenswichtig auf allen Kanälen.
Datenkompetenz ist die neue Kernkompetenz im Handel!
Kürzlich habe ich beim Schweizer Statthalter eines international tätigen Unternehmens per E-Mail etwas aus dem Angebot auf der Website bestellt. Als ich nach einer Woche nocht nichts gehört hatte, fragte ich direkt beim Hersteller nach und erfuhr, dass das bestellte Produkte längst nicht mehr angeboten wird. Heute, ca. einen Monat später, ist es immer noch im Shop. Und jetzt bin ich gepannt auf den nächsten Newsletter, in dem sie mir dieses Produkt zum Schnäppchenpreis anbieten.
[…] weiteren wird der Wert von Daten immer noch exponentiell unterschätzt (Daten sind das neue Öl – Schmiermittel für den Handel) und der Impact, den 3D-Printing haben wird, können die wenigsten überhaupt sich heute schon […]