Im SonntagsBlick* (PDF-Download des Artikels) vom vergangenen Wochenende war zu lesen:
„Der Online-Handel mit Kleidern werde ebenso verschwinden wie der Versandhandel glaubt Modefachmann Ulrich Stalder.“
Liebe Blog-Leser, lassen Sie sich diesen – wohlgemerkt im Jahr 2013 publizierten – Satz bitte nochmals ganz langsam auf der Zunge zergehen: „“Der Online-Handel mit Kleidern werde ebenso verschwinden wie der Versandhandel„.
Und weiter geht’s: Denn der Kleider-Versandhandel sei bereits ausgestorben und der Fashion-Onlinehandel werde sich nie rechnen. Zu hoch sei der Aufwand für Werbung und Logistik, zu gross der Anteil an beschädigter Ware, die zurückgeschickt werde.
Einen gröberen Unfug habe ich schon lange nicht mehr gelesen und solche Experten-Ratschläge sind schlicht fahrlässig. Ähnlich argumentiert haben mutmasslich auch die Schiefertafeln-Fachmänner, die dem Papier keine Zukunftschancen gaben (damals), oder die Hufschmied-Fachmänner, die das Automobil als einen kurzfristigen Hype bezeichneten.
Heute beträgt der Anteil online verkaufter Mode in der Schweiz mehr als 10% war über einer Milliarde Franken entspricht. Die Retourenquote liegt nach der neusten Erhebung von GfK/VSV bei 39% im Branchen-Durchschnitt.
Weiter die im Artikel genannten Experten: „Das Problem“ werde sich damit von alleine erledigen. Mit dem Problem ist gemeint, dass sich die Kunden stationär beraten und online einkaufen. Nicht, dass der stationäre Handel derzeit relativ orientierungs- und ideenlos da steht.
Stationär jammert also nicht mehr nur, sondern zeigt jetzt auf das Böse, gibt die Durchhalteparole raus und verabreicht die Beruhigungspille, dass dieser E-Commerce-Spuk wohl bald vorbei sei.
via VSV – Der Lacher der Woche
*) Für unsere deutschen Leser; der SonntagsBlick ist vergleichbar mit der Bild am Sonntag.
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