Die vergangenen zwei Tage fand der 2. Multichannel Management Kongress in Köln des EHI statt. Das Programm umfasste eine Vielzahl prominenter Referenten und konnte seine Versprechungen auch weitestgehend erfüllen.
Die Referentenliste las sich denn auch etwas wie das Who’s’Who des deutschen E-Commerce und beinhaltete neben vereinzelten Dienstleistern grundsätzlich zwei Arten von Händlern, die verschiedene Entwicklungen durchleb(t)en:
Vom Pure Player zum Multichannel Händler
Onliner wie notebooksbilliger.de, fashion4home.de, zooplus.de und andere, die als Pure Player gestartet sind und nun stationäre Flächen als zusätzliche Touchpoints in ihr Konzept aufnehmen. Im Mittelpunkt steht nicht das herkömmliche aus dem stationären Handel bekannte Filialkonzept (möglichst viel auf reduzierter Fläche), sondern vermehrt das Showrooming.
Bei fashion4home gibt es stationär nichts zu kaufen während sich notebooksbilliger.de am POS auf das Kernsortiment konzentriert, für welches der Brand auch das Vertrauen geniesst. CEO Arnd von Wedemeyer meinte dann auch, dass es (vorerst) keine Waschmaschine bei ihm im Laden gäbe. Online natürlich schon.
Interessanter Fakt in diesem Zusammenhang; wo auch immer eine neue Filiale eröffnet wird; die Onlineumsätze dort brechen nicht ein, sondern können gar noch zu legen. Unisono ist man bei diesem Händler-Segment der Ansicht, dass eine stationäre Niederlassung das Onlinegeschäft zusätzlich befeuert.
Vom stationären Händler zum Multichannel Händler
Stationäre Händler wie SportScheck, DiTech, Conrad etc. sehen sich bei der Lancierung des Onlinevertriebs primär mal mit grossen Problemen konfrontiert. Diese sind zum einen technischer Natur, anderseits gilt es, neben neuen Prozessen, Sortimentsgestaltungen hauptsächlich mit dem oft unterschätzten Kulturwandel klar zukommen.
Auch Logistik stellte ein zentrales Thema dar. Mit tiramizoo.de und DHL waren zwei Vertreter vor Ort und auch food.de berichtete von den Herausforderungen im Vertrieb von Lebensmitteln. In diesem Zusammenhang auch der Einblick in die aktuelle Studie von EHI/ECC/Capgemini zur Logistik im E-Commerce aus Händler- und Konsumentensicht. „Same Day Delivery“, eines der Top-Themen bei den Händlern und Dienstleistern, steht bei den Kunden (noch) nicht im Fokus. Dort wird vielmehr Wert auf kostenfreie Lieferung und Retouren gelegt.
Insgesamt eine sehr interessante Veranstaltung wenn auch es erstaunlich war, wie schwierig sich traditionell orientierte Händler auch 2013 noch tun mit den neuen Herausforderungen, was natürlich den Onlineplayern nur recht sein kann.
Nachfolgend eine Zusammenfassung mit den aussagekräftigsten Tweets, die u.a. einige interessante Marktzahlen beinhalten und die Stimmung widergeben. Symptomatisch für das Publikum auch hier, es waren nicht viele anwesend, die aktiv den Twitterkanal bedienten.
Interessenbindung: Carpathia ist Medienpartner der Veranstaltung
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