In der aktuellen Ausgabe der Handelszeitung gibt’s einen lesenswerten Beitrag zum Schweizer Möbelhandel generell und den bevorstehenden Markteintritt von Home24 per Anfang 2014 speziell (Artikel noch nicht online – PDF Download).
Im Fokus des Artikels steht der Präsident von Pfister, Rudolf Obrecht, dem grössten Schweizer Möbelhändler nach Ikea. Man nimmt Home24 ernst, sieht aber wohl noch nicht die gesamten Dimensionen, die das haben könnte.
Denn Obrecht argumentiert in den Augen der Handelszeitung wie die Modehändler, bevor Zalando vor nun knapp 2 Jahren in der Schweiz gestartet ist:
„Klar ist für ihn, dass es Anbieter ganz ohne stationäre Filialen wie Home24 schwer haben werden. «Wir stellen fest, dass ein reines Online-Geschäft im Be- reich Möbel ein schwieriges Thema ist – ein ganz schwieriges Thema.» Die Kunden würden ihre Möbelstücke anschauen, anfassen, erleben und ersitzen wollen. Deshalb würden auch immer mehr Online- Händler Ausstellungsräume und Läden eröffnen. «Auch die müssen ihre Möbel zeigen. Beim Möbelkauf spielt ja der Tastsinn eine Rolle», sagt Obrecht. «Je wertiger ein Möbel, umso mehr.»“
Doch gerade Home24 hat in Deutschland gezeigt, dass sich das Kundenverhalten ändert und vor allem auch Grossmöbel wie Schränke, Sofas oder Betten je länger je mehr auch online bestellt werden – notabene mit kostenloser Lieferung und Retouren.
Aber auch bei Pfister ist klar, dass der Onlinekanal nicht mehr wegzudenken ist und entsprechend auch das stationäre Geschäft unterstützt. Man will sich eine führende Position im Cross-Channeling erarbeiten, dem Verbinden der verschiedenen Verkaufskanäle, so Obrecht:
„Alles, was auf dem Netz ist, muss auch im Laden sein. Was künftig nicht online ist, wird nicht mehr verkauft.“
Rewe beteiligt sich an Home24
Das Potential des Möbel-Onlinehandels scheint auch einem der grössten deutschen Handelskonzerne nicht entgangen zu sein; Rewe hat vergangene Woche eine Minderheitsbeteiligung an Home24 erworben und verspricht sich:
„Der Einstieg bei Home24 ist für uns eine großartige Chance wichtige neue Erfahrungen im Online-Handel zu sammeln, von den Besten zu lernen und uns weiter in der E-Commerce-Szene zu vernetzen. (…) Wir sind überzeugt vom Erfolg des Geschäftsmodells von Home24 in einem kräftig wachsenden Online-Möbelmarkt in Deutschland und Europa.“
Wie sich Home24 in den vergangenen Jahren entwickelt hat zeigt auch der Vergleich mit den Online-Umsätzen vom Branchen-Primus Ikea in Deutschland von den Kollegen bei ExcitingCommerce:
Das Thema bleibt äusserst spannend; zum einen, wie Home24 die grossen logistischen Herausforderungen meistern wird. Zum anderen, wie sich die Schweizer Händler auf den Markteintritt vorbereiten und was ihre Strategien sein werden.
Unsere 10 Handlungsempfehlungen für den stationären Handel dürften auch bei den Möbelhändlern gut aufgehoben sein.
Beliani.ch wächst jährlich im zweistelligen Bereich an Umsatz und die ganze Möbel Retail Branche stagniert und verliert an Umsatz. Der Markt ist gesättigt und die Marktanteile werden neu verteilt. Ohne gute online Strategie wird der stationäre Möbelhandel weiter an Marktanteilen gegenüber Pureplayern wie Beliani verlieren.
[…] 9. Die Vorbereitungen laufen In der Schweiz laufen die Vorbereitungen der Möbelhändler auf den Markteintritt von Home24, der für das kommende Jahr vorgesehen wird. Schon jetzt scheint festzustehen, dass sich für die Händler vieles ändern wird. Dabei sind sich die Schweizer Möbelhändler dem Ernst der Lage durchaus bewusst, sehen allerdings noch nicht die gesamten Dimensionen. Weiterlesen… […]
[…] Rudolf Obrecht, Präsident Möbel Pfister AG (Carpathia Blog) […]