Bereits im Frühjahr wurden einige Logistikzentren von Amazon in Deutschland bestreikt und seit einigen Tagen sind erneut Streiks im Gange, vor allem die Zentren Bad Hersfeld und Leipzig sind betroffen. Aber die Gewerkschaften drohen mit einer Ausweitung auf alle 8 Standorte in Deutschland wie auch, das Weihnachtsgeschäft des Online-Handelsriesen zu beeinträchtigen.
Im Kern geht es dabei wohl um die fast schon philosophisch anmutende Kernfrage – die übrigens alle grossen E-Commerce Player betrifft – ist ein E-Commerce Mega-Player wie Amazon noch Versandhändler oder ist er ein Logistiker?
Denn genau an dieser Definition streiten sich Gewerkschaften und Amazon – weil nach unterschiedlichen Tarifen bezahlt wird.
Amazon zeigt sich jedoch wenig verhandlungsbereit; diese Woche wurde publik, dass mehrere Logistikzentren in Polen und Tschechien geplant sind die mutmasslich auch den deutschen Markt beliefern werden. In der Presse ist die Rede, dass damit Jobs in den Osten wandern.
Ohne die Pläne von Amazon oder auch deren Arbeitsbedingungen und -vergütungen in irgendeiner weise werten zu wollen, zeigen diese Vorkommnisse, wie globale Player reagieren können.
Nicht nur sind weitestgehend die (Zoll)Grenzen im Handel gefallen, auch regionale oder länderspezifische Bedingungen und Gesetze werden zum zahnlosen Tiger, die einen wie Amazon nicht aufzuhalten scheinen. Mitunter ein Grund, warum auch Schweizer Onlinehändler unter Druck kommen und sich über mangelnde Skalierungsmöglichkeiten beklagen.