Logistik ist Key: Deutsche Konkurrenz für Amazons Kiva System

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Logistik ist Key und die beginnt im eigenen Lager. Während man in der Schweiz bei den grossen Playern auf verschiedene Strategien setzt, schreitet die Innovation weiter voran. Denn gerade im Fulfillment verbrennt so manch ein Shop all seinen DB, den er mühevoll im Frontend mit erheblichem Onlinemarketing-Aufwand erzielt hat.

Von Amazon wissen wir, dass dort noch fast alles manuell geht, insbesondere das Einsortieren wie auch das Picking und Kommissionieren (immer noch sehenswerter Beitrag auf Pro7).

Amazon hat aber auch im vergangenen Jahr Kiva-Systems akquiriert und setzt dieses bei Zappos und Diapers ein.

Kiva ist ein hocheffizientes System bei welchem die Regale mit den Artikeln der aktuellen Bestellung zum richtigen Zeitpunkt beim Kommissionierer eintreffen. Kleine Roboter „tragen“ diese dahin und wieder weg. Wie es funktioniert, zeigt auch dieses Video sehr eindrücklich.

Bis 70% weniger Kommissionieraufwand

Klar ist, dass diese Art von Kommissionieren effizienter und vor allem kostengünstiger ist. Amazon hat nach der strategischen Übernahme von Kiva deren Europa-Expansion vorerst gestoppt. Timberland in den Niederlanden ist einer der wenigen Kiva-Kunden in Europa.

Nun kann man darüber spekulieren, ob Amazon damit Zeit gewinnen wollte und den Europäern diese effiziente Technologie vorenthält. Nach neusten Gerüchten soll Kiva 2014 doch wieder aktiv in Europa vermarket werden. Aber das ist evtl. zu spät.

Die deutsche Grenzebach bringt ein mit Kiva vergleichbares System auf den Markt, das G-Com. Wie MM-Logistik berichtet, will man damit Amazon den Kampf ansagen und den schnell wachsenden europäischen E-Commerce mit dieser Technologie unterstützen.

Wirtschaftlich ist die Technologie äusserst interessant, weil sie den Kommissionieraufwand um 70% reduzieren soll. Auch bietet sie Vorteile in der Arbeitsplatzergonomie wie auch im Energieverbrauch. Grosse Teile der Logistik Infrastruktur brauchen kein Licht und können mit reduzierter Klimakontrolle funktionieren, da sich dort keine Menschen mehr aufhalten.

Interessant aus Schweizer Sicht; Grenzebach ist Grossaktionär von Swisslog die das neue System vertreiben werden ab 2014 unter dem Namen Carry-Pick.

Swisslog im Schweizer E-Commerce unter anderem bekannt für ihre Autostore Anlagen, die u.a. im grösstem Schweizer Versandzentrum für Elektronik von Brack in Willisau stehen wie auch im neuen Yellowcube der Post zum Einsatz kommen soll.

http://www.youtube.com/watch?v=0CqmnDDqnlM



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Thomas Lang, Betriebsökonom und Wirtschaftsinformatiker, unterstützte Unternehmen bei der Strategieentwicklung von digitalen Vertriebsmodellen, beim Aufbau von digitalen Geschäftsmodellen, bei Expertisen rund um Onlinehandel und der operativen Umsetzung im Bereich Organisation, Prozesse, Innovation, Change-Management und Unternehmenskultur. Er ist Gründer der Carpathia AG, der unabhängigen und neutralen Unternehmensberatung für Digital-Business, E-Commerce und Digitale Transformation im Handel. Zudem ist er Autor von zahlreichen Fachartikeln und -studien, Dozent für Online-Vertriebsmodelle an verschiedenen Hochschulen sowie gefragter Keynote-Speaker zu E-Commerce und Digital Transformation im Handel. Er ist Initiator und Organisator der Connect - Digital Commerce Conference sowie des Digital Commerce Awards. Der von ihm gegründete Carpathia Digital-Business-Blog (https://blog.carpathia.ch) zählt im deutsch-sprachigen Raum zu den wichtigsten unabhängigen Publikationen im Digitalen Handel. Medien bezeichnen ihn als digitalen Vordenker, zitieren und interviewen ihn regelmässig . Am Mittwoch 17. November hat Thomas Lang für immer die Augen geschlossen.

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