Was bereits am etailment Summit angekündigt und auch via Twitter verbreitet wurde, ist heute mit der offiziellen Medienmitteilung des BVH bestätigt worden.
Deutschland erlebt einen noch nie dagewesenen Wachstumsschub im E-Commerce. Ging der Branchenverband im Februar nach der Präsentation der effektiven 2012er Zahlen noch von einem halb so starken Wachstum im E-Commerce mit physischen Waren (keine digitalen Güter wie Downloads und Services wie Reisen etc.) aus:
Der reine E-Commerce-Anteil mit Waren wird nach aktuellen Hochrechnungen bei 39,8 Milliarden Euro (+44,2 Prozent zum Jahr 2012) liegen und entspricht damit einem Anteil von rund 83 Prozent am gesamten Umsatz des Interaktiven Handels.
Ursprünglich war der bvh für das Jahr 2013 von einem E-Commerce Umsatz mit Waren von 33,5 Milliarden Euro (+21,3 Prozent zum Jahr 2012) ausgegangen.

Während der gesamte Versandhandel mit Waren um 22% auf EUR 48 Mrd. anwächst, steigert sich der reine E-Commerce Anteil um stolze 44.2% auf knapp EUR 40 Mrd – einem Plus von über EUR 12 Mrd. die wohl mehrheitlich dem stationären Handel weggebrochen sind.
Aufgrund einer Verfeinerung des Studiendesigns per Anfang dieses Jahres, ist das relative Wachstum etwas mit Vorsicht zu geniessen. Als gesichert gilt jedoch, dass der Onlinevertrieb in Deutschland dem stationären Handel nochmals empfindliche Umsatzanteile weggenommen hat und der E-Commerce auch stärker wächst als in der Schweiz.
Starkes 3. Quartal 2012
Im 3. Quartal des aktuellen Jahres setzten die deutschen Onlinehändler EUR 9.7 Mrd. um, was verglichen mit der Vorjahresperiode (EUR 6.7 Mrd) einem Plus von 44% entspricht. Der BVH geht damit davon aus, dass das 4. Quartal und damit das Weihnachtsgeschäft wohl abermals viel stärker sein wird, damit die Jahresprognose von + 44% erreicht werden kann.
Die 5 umsatzstärksten Warengruppen im 3. Quartal 2013 in Millionen Euro (3. Quartal 2012 in Klammern)
1. Bekleidung / Textilien / Schuhe : EUR 3’885 (3. Q. 2012: 3’230)
2. Bücher, Bild- und Tonträger: EUR 1’974 (3. Q. 2012: 930)*
3. Unterhaltungselektronik/Elektronikartikel: EUR 982 (3. Q. 2012: 930)
4. Haushaltsgeräte / Haushaltswaren & Kleinartikel: EUR 594 (3. Q. 2012: 640)
5. Hobby, Sammel- und Freizeitartikel: EUR 578 (3. Q. 2012: 550)
*) Hinweis; nach Rückfrage beim BVH ist dieses signifikante Wachstum in diesem rückläufigen Markt auf das veränderte Studiendesign zurückzuführen und entspricht weniger einem derart grossen nominellen Wachstum.