Coop übernimmt nettoshop.ch

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Coop übernimmt nettoshop.ch – dies berichtet Coop in ihrer Medienmitteilung wie auch die Handelszeitung. Damit hat das Jahr 2013 doch noch eine grössere Übernahme im Schweizer E-Commerce nachdem im vergangenen Jahr sich Migros mit Digitec den grössten Schweizer Onlineshop geangelt hat.

In der Branche war schon länger gemunkelt worden, dass NettoShop zum Verkauf steht. Spannend blieb, wer zuschlägt. NettoShop hat sich in den vergangenen Jahren jeweils mit starkem Umsatzwachstum profiliert (vgl. umsatzstärkste Onlineshops) und gilt als einer der Pioniere im Handel mit Haushalts-Elektronik und Weisswaren der dieses Jahr das 10 jährige Jubiläum feiert und aktuell 90 Mio Umsatz machen soll.

NettoShop

Der Deal macht für Coop auf den ersten Blick durchaus Sinn! Interessant wird nun, wie Coop NettoShop neben den eigenen Marken wie Microspot oder auch Fust positionieren wird. Vor allem mit Fust könnten sich grössere Synergien ergeben; Fust als einer der führenden stationären Händler von Haushalts-Grossgeräten, NettoShop das online Pendant.

Dass es mit Fust anscheinend online nicht so richtig funktionieren will, kann man aus der offiziellen Coop-Medienmitteilung interpretieren.

«Der Onlinehandel mit Elektrohaushaltwaren ist für die Coop-Gruppe ein attraktiver Kanal und gleichzeitig eine grosse Chance,» so der Vorsitzende der Coop Geschäftsleitung, Joos Sutter. «Noch gibt es wenig Anbieter, die grosse Haushaltgeräte wie beispielsweise Kühlschränke oder Waschmaschinen online vertreiben und gleichzeitig auch die entsprechende unterstützende Beratung und den Service hierfür anbieten.»

Der Deal ist für Coop insofern bemerkenswert, als man sich mit dieser Übernahme erstmals einen PurePlayer akquiriert und damit unseres Wissens auch externes E-Commerce Knowhow in die Gruppe holt.

Die Betreibergesellschaft von NettoShop, die RS Vertriebs AG, soll das Unternehmen eigenständig mit allen rund 200 Mitarbeitenden weiterführen als neue Tochter unter dem Dach der Coop-Gruppe. Über den Kaufpreis ist (noch) nichts bekannt.



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Thomas Lang, Betriebsökonom und Wirtschaftsinformatiker, unterstützte Unternehmen bei der Strategieentwicklung von digitalen Vertriebsmodellen, beim Aufbau von digitalen Geschäftsmodellen, bei Expertisen rund um Onlinehandel und der operativen Umsetzung im Bereich Organisation, Prozesse, Innovation, Change-Management und Unternehmenskultur. Er ist Gründer der Carpathia AG, der unabhängigen und neutralen Unternehmensberatung für Digital-Business, E-Commerce und Digitale Transformation im Handel. Zudem ist er Autor von zahlreichen Fachartikeln und -studien, Dozent für Online-Vertriebsmodelle an verschiedenen Hochschulen sowie gefragter Keynote-Speaker zu E-Commerce und Digital Transformation im Handel. Er ist Initiator und Organisator der Connect - Digital Commerce Conference sowie des Digital Commerce Awards. Der von ihm gegründete Carpathia Digital-Business-Blog (https://blog.carpathia.ch) zählt im deutsch-sprachigen Raum zu den wichtigsten unabhängigen Publikationen im Digitalen Handel. Medien bezeichnen ihn als digitalen Vordenker, zitieren und interviewen ihn regelmässig . Am Mittwoch 17. November hat Thomas Lang für immer die Augen geschlossen.

3 KOMMENTARE

  1. Kann mir mal bitte jemand erklären, ob diese grossen Online-Shops in der CH eigentlich profitabel sind? Ich mache einfach mal eine Milchbüechli-Rechnung: Nettoshop Umsatz im 2012 ist ja bekanntlich CHF 67.9 Mio. Marge im Elektrogeräte-E-Business rechne ich jetzt mal mit 10% = ca. CHF 7 Mio Bruttogewinn. 200 Mitarbeiter à CHF 50’000 Jahreslohn = bereits CHF 10 Mio Personalkosten. Hinzu kommt IT, Marketing, etc.
    Würde mich wirklich interessieren, ob/wieviel da unter dem Strich eigentlich hängenbleibt…
    Danke für eine Antwort von den Experten.

    • Die Milchbüechli-Rechnung ist legitim doch wohl nicht ganz korrekt so. Im Sortimentsbereich von NettoShop dürften auch trotz saftiger Rabatte ggü. Kunden die Margen noch deutlich über den 10% liegen. Kommt hinzu, dass sich noch zusätzliche Einnahmequellen erschliessen lassen über Rabatte, Werbemittelzuschüsse wie auch mit dem steigenden Volumen bessere Einkaufskonditionen. Diese wiederum lassen sich auch im Stammgeschäft von Schubiger-Küchen nutzen usw.
      Summas summarum dürfte die Rechnung sehr gut aufgehen.

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