Amazons Fire Phone bringt den QR-Tod

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Amazon Fire Phone mit Firefly Funktion
Amazon Fire Phone mit Firefly Funktion

Vergangene Woche hat Amazon das lange erwartete eigene Smartphone vorgestellt. Technisch stellt es keine Revolution war, wenn auch die simulierte 3D-Darstellung der Produkte sicher ein Novum bedeutet.

Wirklich revolutionär ist die Firefly Funktion mit Hilfe desser alles vieles erkannt werden kann, was sich gerade in der Umgebung befindet. Also mit über 100 Mio. Objekten fast alles, was man sieht oder hört.

„At launch, Firefly is capable of recognizing over 100 million items, said Bezos. That includes 245,000 movies and TV episodes, 160 live TV channels, 35 million songs and 70 million products.“

Warum das revolutionär ist? Damit schaltet Amazon die technischen Krücken wie QR-Codes aus. Es braucht keine visuellen Erkennungsmerkmale mehr damit die Technik den Gegenstand identifizieren kann. Die Technik funktioniert damit vielmehr wie das menschliche Auge und Hirn, die einen Gegenstand identifizieren und interpretieren.

Und Amazon macht damit nichts anderes; ausser dass das Fire Phone gleich die Möglichkeit bietet, das Objekt der Begierde zu kaufen (bei Amazon natürlich).

Mit dem Fire Phone schliesst CEO Jeff Bezos nicht nur eine wichtige Lücke in Amazons Ökosystem sondern manövriert sich elegant an den Anfang jedes Kaufprozesses, beim Entdecken und der Bedarfsweckung.

Und damit schaltet Amazon auch alle nachfolgenden Prozesse unter Umständen genau so elegant aus – nämlich die Recherche (ua bei Google) und den Vergleich.

Und alle, die nun über die technischen Features des eigentlichen Smartphones urteilen vergessen, dass Amazon wohl mit dem Fire Phone nicht zum Apple oder Samsung Killer werden will, sondern zum Retail-Killer. Denn mit der Firefly Funktion wird die ganze Welt zu einem einzigen Showroom.



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Thomas Lang, Betriebsökonom und Wirtschaftsinformatiker, unterstützte Unternehmen bei der Strategieentwicklung von digitalen Vertriebsmodellen, beim Aufbau von digitalen Geschäftsmodellen, bei Expertisen rund um Onlinehandel und der operativen Umsetzung im Bereich Organisation, Prozesse, Innovation, Change-Management und Unternehmenskultur. Er ist Gründer der Carpathia AG, der unabhängigen und neutralen Unternehmensberatung für Digital-Business, E-Commerce und Digitale Transformation im Handel. Zudem ist er Autor von zahlreichen Fachartikeln und -studien, Dozent für Online-Vertriebsmodelle an verschiedenen Hochschulen sowie gefragter Keynote-Speaker zu E-Commerce und Digital Transformation im Handel. Er ist Initiator und Organisator der Connect - Digital Commerce Conference sowie des Digital Commerce Awards. Der von ihm gegründete Carpathia Digital-Business-Blog (https://blog.carpathia.ch) zählt im deutsch-sprachigen Raum zu den wichtigsten unabhängigen Publikationen im Digitalen Handel. Medien bezeichnen ihn als digitalen Vordenker, zitieren und interviewen ihn regelmässig . Am Mittwoch 17. November hat Thomas Lang für immer die Augen geschlossen.

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