Zum Wochenende eine neue Posse unserer beliebten Serie „Wer schützt den Konsumenten vor dem Konsumentenschutz“?
20 Minuten, nicht unbedingt bekannt für investigativen und gut recherchierten Journalismus, empört sich darüber, dass Onlineshops die Mail-Adressen nicht überprüfen. Also keine Verifikation E-Mail versenden und, dass dann erst beim Klick bestellt werden kann. Im Beispiel wird Weltbild vorgeführt.
Dass solche Schlaufen bei Verkaufsprozessen alles andere als fördernd sind und für Kunden lediglich eine Qual darstellen, wissen alle E-Commerce Interessierten. Dass E-Mail Adressen mit Ausnahme von digitalen Services nicht benötigt werden für die Abwicklung des Auftrages liegt auf der Hand.
Dennoch wurde die Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) – besser wäre ggf. den Namen zu ändern in „Stiftung für Wasser predigen und Wein trinken“ – befragt und deren Präsidentin enerviert sich über das Vorgehen in besagter Zeitung.
«Es erstaunt mich, dass sich insbesondere ein so grosser Anbieter wie Weltbild derart konsumentenunfreundlich und in Sachen Datenschutz fahrlässig verhält», sagt Stalder. «Es liegt an den Online-Shops, zu gewährleisten, dass die Kontaktdaten der Kunden auch stimmen und dass damit kein Missbrauch betrieben werden kann.»
Genau so „konsumentenunfreundlich“ und „in Sachen Datenschutz fahrlässig“ verhält sich die SKS selber. In deren Onlineshop wird bei (Gast)Bestellungen keine E-Mail Adresse geprüft.
Was die Präsidentin öffentlich anprangert, macht ihre Organisation selber keinesfalls anders.
[youtube width=“600″ height=“400″]https://www.youtube.com/watch?v=BmUeRWnseGw[/youtube]
Nicht oft, jedoch in jüngster Vergangenheit immer öfter darf man sich fragen, ob die SKS überhaupt etwas von der Materie versteht? Angesichts deren Argumentation um das Widerrufsrecht und dass man selber gegen die geforderten Bestimmungen verstösst, mache ich hier ein grosses Fragezeichen.
Oder wie heisst es so schön: Wer im Glashaus sitzt sollte nicht mit Steinen werfen.