Wer knackt den Automarkt? Das haben wir uns schon oft gefragt. Kaum ein Markt ist so reguliert und von den Herstellern kontrolliert.
Ende August hat Volvo sein neues Flagship den XC90 der Presse vorgestellt und ab dem 3. September eine sog. „First Edition“ mit einer limitierten Stückzahl von 1927 (Gründungsjahr des Herstellers) exklusiv online verkauft.
Man merke sich; Volvo hat seinen Luxus SUV exklusiv online angeboten. Es wurden keine Bestellungen bei Händlern akzeptiert. Ein Auto, das noch kaum ein Endkunde physisch gesehen hat und noch nie jemand überhaupt gefahren hat. Und das zum Stückpreis von über CHF 100’000 (EUR 90’000).
Also alles Argumente, die vor einigen Jahren gegen den Online-Einkauf von Mode und heute von Möbeln ins Feld geführt werden. Und gegen Investitionsgüter ohnehin.
Diese erste (noch nicht gebaute) Serie von 1927 Fahrzeugen war innert 47 Stunden ausverkauft! Der Grossteil bereits innert weniger Stunden wie der renommierte Autoblog schreibt:
Two days ago, Volvo opened the order books on its completely new 2015 XC90 crossover, and just like that, all of the 1,927 First Edition models were reserved in a scant 47 hours. According to Volvo, most of the vehicles were reserved within one hour of the online ordering site launching, and at its peak, seven cars were being sold each minute.
CHF 200 Mio. Onlineumsatz innert 48 Stunden
Das macht einen Onlineumsatz von nahezu CHF 200 Mio in den zwei Tagen und entspricht mehr als dem, was Amazon weltweit an einem durchschnittlichen Tag umsetzt – oder in Deutschland in einer Woche (Basis Zahlen 2013)!
Die Inszenierung war denn auch perfekt. Nach 12 Jahren kaum ohne Modellpflege kommt der XC90 als erstes Fahrzeug der „neuen Volvo“ Unternehmung. Vor einigen Monaten wurde das Fahrzeug erstmals in der Dunkelheit gezeigt, nur die Lichter waren erkennbar. Vor einigen Wochen nur der Innenraum und am 27. August dann erstmals wirklich enthüllt.
Eine Woche später dann in einer limitierten Stückzahl exklusiv online käuflich wo man psychologisch sehr schön das Verknappungselement angewandt hatte. Da hat ein Autohersteller sehr intelligent mit verschiedenen Elementen und dem Spannungsbogen gespielt.
Und da hat ein (Automobil)Hersteller zudem den Mut aufgebracht, dem angestammten Händler-Vertriebsnetz vorbei direkt zu verkaufen.
Und inszeniert wird weiter; unter anderem, welche bekannteren Gesichter sich einen Wagen gesichert (bekommen) haben. So auch die Gründerin von Westwing Delia Fischer, über welche wir kürzlich berichteten.
Hallo Thomas
Beeindruckende Zahlen, vorallem der Vergleich mit Amazon. Ich habe bisher vorallem Tesla um das Online Geschäftsmodel bewundert. Du willst ein Model S bestellen, kannst Du tun mit einer Anzahlung von 2500.- CHF geht das Auto nach zwei Wochen in die Produktionsplanung. Für das Model X gibt es sogar verschiedene Anzahlungen von ca. 5000 – 40000 CHF, je nachdem wann du das Auto haben willst. Hier spricht man von 20’000 Bestellungen, bei der kleinen Anzahlung sind das 100 Millionen die Tesla so schon mal auf dem Konto hat.
Finde die Zahlen auch beeindruckend. Insbesondere da es erstmals mW ein klassischer Hersteller mit dem Onlinevertrieb in diesem Ausmass versucht hat.
Klar ist Tesla immer noch eine Klasse für sich. Sie operieren natüich auch ohne „Altlasten“ und können das Geschäfts- und Vertriebsmodell gänzlich neu denken. Wie im E-Commerce die PurePlayer
[…] Innert 47 Stunden wurden knapp 2’000 Exemplare des neuen SUVs – der bislang weder produziert noch der Öffentlichkeit zugänglich war – online verkauft zum Stückpreis von über 100’000 Franken. […]
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[…] Porsche stellt damit seinen Betrieb auf den Kopf, wie dies schon andere Hersteller angekündigt haben wie beispielsweise Daimler, die bis 2025 jedes vierte Auto online verkaufen wollen. Volvo hat vor einigen Jahren mit der Lancierung eines Sondermodels gezeigt, wie man innert 48 Stunden über CHF 200 Mio Onlineumsatz generieren kann. […]