Digitale Transformation: Wie sich Unternehmen verändern müssen (1/3)

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Noch ist vielen nicht bewusst, welche Auswirkungen die gesamte Digitalisierung für Unternehmen hat. Dabei leben Kunden und Arbeitnehmer diese schon länger vor, Unternehmen hinken teilweise massiv hinterher. Der digitale Transformationsprozess ist eine der grössten Umwälzungen in der Wirtschaftsgeschichte. Doch was bedeutet dieser für Unternehmen effektiv und wie antizipiert man diesen?

Das Informations- und Kommunikationsverhalten jedes Einzelnen hat sich in den vergangenen Jahren elementar verändert. Primär getrieben von technischen Innovationen die nicht nur auf die Endgeräte zu limitieren sind. Vielmehr haben der beinahe uneingeschränkte Zugang zu Daten und die neuen unglaublich schnellen Kommunikationswege eine eigentliche Demokratisierung der Informationen auf Nutzerseite ausgelöst.

Diese Auswirkungen sind nicht nur auf gesellschaftlicher und politischer Ebene global spürbar, sondern haben auch fundamentale Auswirkungen auf Unternehmen.

Digitale Transformation ist keine IT-Aufgabe!

Alles was digitalisierbar ist, wird digitalisiert werden. Genauso wie alles was automatisierbar ist, automatisiert werden wird. So unlängst eine deutsche Erhebung zum „Digitalen Darwinismus“.

Die heutigen Möglichkeiten der Informations- und Kommunikationstechnologie fordern Unternehmen sich anzupassen. Denn die Auswirkungen auf die gesamte Wertschöpfungskette, Prozesse wie auch das Kundenverhalten sind längst spürbar. Primär hat hier die Mobile-Technologie zum Durchbruch verholfen, die Messbarkeit und die Verfügbarkeit von grossen Datenmengen tun das ihre dazu.

Wer nun aber der Meinung ist, die Digitale Transformation lässt sich mit einem IT-Projekt bewältigen, irrt gewaltig. Vielmehr verschiebt sich der Fokus hin zum Marketing wie auch die gesamte Unternehmensorganisation. Die renommierten Analysten von Gartner prophezeien, dass bereits 2017 der CMO mehr für IT ausgeben wird als der CIO. Dies nur eine exemplarische Auswirkung der Umwälzungen.

Technologien und Daten werden auch in Unternehmen (fast) alles beherrschen und der entscheidende Treiber sein für Innovationen. Nach alter Denke stehen da Effizienzsteigerungen im Mittelpunkt wie Kosteneinsparungen und Umsatzwachstum. Doch das greift zu wenig weit.

Das gesamte Geschäftsmodell darf und muss neu gedacht werden. Im Mittelpunkt die ganzheitliche Kundenbeziehung und darum herum die Services und Produkte, ungeachtet von Organisationseinheiten und Kanälen. Dies gilt es neu zu modellieren. Das dies Auswirkungen auf die gesamte Unternehmensstrategie und –ausrichtung haben wird, ist unausweichlich. Die Herausforderungen umso grösser, je traditioneller ein Unternehmen aufgestellt ist.


Dieser Artikel wird in gekürzter Version am 8. Dezember 2014 in der Unternehmerzeitung publiziert.

Publikation in 3 Teilen:

  1. Digitale Transformation: Wie sich Unternehmen verändern müssen (1/3)
  2. Digitale Transformation: Die Verschiebung von Machtverhältnissen in Unternehmen  (2/3) [ab 10.12.2014]
  3. Digitale Transformation: Gefahrenkarte – diese Unternehmen sind in Gefahr (3/3) [ab 14.12.2014]


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Thomas Lang, Betriebsökonom und Wirtschaftsinformatiker, unterstützte Unternehmen bei der Strategieentwicklung von digitalen Vertriebsmodellen, beim Aufbau von digitalen Geschäftsmodellen, bei Expertisen rund um Onlinehandel und der operativen Umsetzung im Bereich Organisation, Prozesse, Innovation, Change-Management und Unternehmenskultur. Er ist Gründer der Carpathia AG, der unabhängigen und neutralen Unternehmensberatung für Digital-Business, E-Commerce und Digitale Transformation im Handel. Zudem ist er Autor von zahlreichen Fachartikeln und -studien, Dozent für Online-Vertriebsmodelle an verschiedenen Hochschulen sowie gefragter Keynote-Speaker zu E-Commerce und Digital Transformation im Handel. Er ist Initiator und Organisator der Connect - Digital Commerce Conference sowie des Digital Commerce Awards. Der von ihm gegründete Carpathia Digital-Business-Blog (https://blog.carpathia.ch) zählt im deutsch-sprachigen Raum zu den wichtigsten unabhängigen Publikationen im Digitalen Handel. Medien bezeichnen ihn als digitalen Vordenker, zitieren und interviewen ihn regelmässig . Am Mittwoch 17. November hat Thomas Lang für immer die Augen geschlossen.

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