Bereits am Wochenende brodelte die Gerüchteküche, denn der Schweizer Luxusgüter-Konzern Richemont suchte einen Käufer für seine Fashion-Onlineplattform Net-a-Porter. Und immer wenn ein (Online)Händler zum Verkauf steht, bringen Journalisten Amazon ins Spiel. Das war bereits vor wenigen Wochen bei RadioShack der Fall und diesmal auch bei Net-a-Porter.
Nun wurde die Fusion mit dem italienischen Modehändler Yoox bekannt gegeben. Die beiden bisherigen Konkurrenten werden fusioniert in der Yoox Net-A-Porter Group, wie es heisst.
Richemont wird 50% Anteil am fusionierten Unternehmen halten, jedoch nur 25% der Stimmrechte. Damit ist auch klar, wer in Zukunft das Sagen hat. Und es zeigt auch exemplarisch, dass Richemont das Onlinegeschäft nie wirklich verstanden hat und sich dies nun wohl eingestehen muss.
Offiziell wird das als Unabhängigkeit der neuen Gruppe deklariert von Richemont (PDF). Die Transaktion soll im September abgeschlossen werden, noch steht die Genehmigung der Behörde für die Fusion aus.
Gelohnt hat es sich für Richemont alleweil. Net-a-Porter hat zwar aufgrund hoher Investitionen die letzten Jahr Verluste geschrieben, konnte aber den Wert von EUR 400 Mio (2010) auf aktuell geschätzte EUR 1.3 bis 1.5 Mrd. steigern, wie Fabeau schreibt.
EUR 1.2 Milliarden fusionierter Umsatz
Laut Schätzungen soll Net-A-Porter dieses Jahr rund 700 Mio. Euro an Umsatz erwirtschaften (Stichtag 31.3.), während Yoox zuletzt 524 Mio. Euro umgesetzt hatte. Damit kommen die beiden auf etwas mehr als die Hälfte von Zalandos Umsatz 2014, der bei EUR 2.2 Milliarden lag.