Die bereits provisorisch bekannt gegebenen Zahlen haben sich bestätigt im aktuellen Geschäftsbericht für das erste Quartal. Zalando ist in diesem Zeitraum überdurchschnittlich gut gestartet und hat gar seine Prognosen nach oben angepasst.
Neu soll gruppenweit ein Umsatzziel von EUR 2.75 Mrd. für das aktuelle Geschäftsjahr angepeilt werden, also am oberen Ende oder leicht über dem budgetierten Zielkorrodior mit einem Umsatzplus von 20-25%.
Zalando scheint seine Metriken im Griff zu haben und konnte praktisch alle relevanten „Stellschrauben“ weiter positiv entwickeln. Mehr Kunden die häufiger einkaufen mit grösseren Warenkörben, um es kurz zu halten.
Auch die Ertragslage entwickelt sich positiv. Betrug der bereinigte EBIT im 1. Quartal 2014 noch -4.5% so konnte Zalando das Vorzeichen drehen und weist nun einen positiven EBIT von 4.5% oder EUR 29.1 Mio aus.
Dass Wachstum erfolgte jedoch nicht ganz ohne „Nebengeräusche“. Zwar wurden EUR 76 Mio ins Marketing gepumpt, aber die kulantere Aussteuerung der Zahlungswege (sprich: Lockerung der Bonitätsanforderungen und mehr Kunden konnten gegen Rechnung zahlen), führte auch zu mehr Zahlungsausfällen.
Mobile explodiert und DACH weiterhin führend in Profitabilität
52.6% der Zalando-Besuche kommen über mobile Endgeräte und die Zalando-App verzeichnet zwischenzeitlich 8.5 Mio Downloads. Die Anzahl Besuche entsprechen fast einer Steigerung von 50% ggü. dem Vorjahr.
Und kürzlich liess der Head of Mobile Shop Christian Drehkopf an einer Konferenz verlauten, dass die Conversion bei Mobile besser als auf Desktop sei. Falls auch die Warenkörbe, die Retouren-Quoten und Zahlungs-Ausfälle vergleichbar sind würde dies bedeuten, dass Zalando bereits auch etwa die Hälfte des Umsatzes über mobile Endgeräte erzielt.
Und auch der DACH-Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz) entwickelt sich weiterhin positiv:
„Im DACH-Segment konnte Zalando seinen Umsatz mit einem Wachstum von 22,3 Prozent stärker als erwartet steigern. Gleichzeitig führt das DACH-Segment die Profitabilität im Konzern mit einer bereinigten EBIT-Marge von 9,3 Prozent weiterhin an (Q1 2014: -0,1 Prozent).“
EUR 347.1 Mio wurden denn auch in DACH erzielt im 1. Quartal, was einem Plus von EUR 63.2 Mio ggü. dem Vorjahreszeitraum gleichkommt. Basierend auf unserer Schätzung für 2014 entfällt auf die Schweiz jeweils etwa 20% des DACH-Umsatzes, was demnach ca. EUR 65-70 Mio für Q1 bedeuten würde.
Zalon.de – neues Curated-Shopping Model gestartet
Das im Test-Betrieb als Project Z bekannt Curated-Shopping Model ist nun offiziell als Zalon gestartet. Anders als bspw. Outfittery und Modomoto (Männer) oder Kisura (Frauen) richtet sich Zalon gleich von Beginn weg an die weibliche wie auch männliche Zielgruppe.
Ein weiterer Unterschied ist, dass sich die Kunden bei Zalon ihre Style-Berater selber aussuchen können. Diese stellen sich mit Fotos, Videos und ihren Lieblingsstyles via Pinterest (zB Anna) vor. Die Styles werden aus dem gesamten Zalando-Sortiment zusammen gestellt. Bevorzugungen soll es keine geben, weder bei den Eigenmarken noch sollen sich Brands einkaufen können, wie Gründerszene weiss.
Interessantes Detail; Ivo Scherkamp ist der Verantwortliche bei Zalon. Er war anfänglich auch für Zalando in der Schweiz verantwortlich nach dem Start anno 2011.