Google will Kauf-Button in Suchresultate integrieren

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In Sachen Produktsuche verliert Google immer mehr an Relevanz und neuste Untersuchungen über das Kaufverhalten zeigen, dass die Suche nach Produkten je länger je mehr bei Amazon und Ebay beginnen (die Schweiz bildet da eher [noch] eine Ausnahme).

Amazon hat sich bereits länger zur eigentlichen Produkt-Suchmaschine entwickelt. Nun will Google hier Gegensteuer geben, wie kürzlich das Wall Street Journal als erste berichtete.

Vorerst soll der Kauf-Button auf den mobilen Geräten zum Einsatz kommen und auch erst in den bezahlten Listings. Dies primär – so Google ggü. dem WSJ – um die mobile Conversion zu sichern, wohl weil immer noch zu viele Onlineshops nicht mobil optimiert sind.

„Google has told retail partners that it is adding a buy button to reduce friction for users on mobile devices, increasing the chances that they will make a purchase, known as a “conversion” in the digital ad business, two of the people said.“

Registrierung, Kauf und Inkasso soll dann direkt bei Google erfolgen, bevor die Transaktion an den Händler weitergegeben wird. Erlöse will Google (vorerst) wie bisher nur auf den Klicks erzielen, so die Internetworld heute.

„Der Kauf wird zwar über Google abgewickelt, Auslieferung und Verkauf erfolgen aber über die jeweiligen Händler. Die Kaufeinnahmen gehen zunächst an Google und werden von dort an die Händler weitergeleitet. Statt einer Kommission für über Google getätigte Verkäufe sollen die Werbekunden aber nach wie vor lediglich für die Klicks auf die Anzeigen bezahlen.“

Natürlich geht es dabei Google um mehr. Erstens sehen sie ihre Relevanz im Bereich des immer stärker werdenden E-Commerce schwinden, da sie nicht als Produkt-Suchmaschine gelten. Hier wandert Suchtraffic primär an Amazon wie auch an Ebay ab.

Zum anderen fehlen heute Google relevante Daten im Transaktionsbereich. Wie gut ihre Ergebnisse sind (Conversion) wissen sie mitunter nur, wenn diese auch zu einem Kauf geführt haben. Wird der Kauf direkt bei Google abgewickelt, kann dies ein relevanter Informations-Baustein für die Weiterentwicklung der Suche sein.



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Thomas Lang, Betriebsökonom und Wirtschaftsinformatiker, unterstützte Unternehmen bei der Strategieentwicklung von digitalen Vertriebsmodellen, beim Aufbau von digitalen Geschäftsmodellen, bei Expertisen rund um Onlinehandel und der operativen Umsetzung im Bereich Organisation, Prozesse, Innovation, Change-Management und Unternehmenskultur. Er ist Gründer der Carpathia AG, der unabhängigen und neutralen Unternehmensberatung für Digital-Business, E-Commerce und Digitale Transformation im Handel. Zudem ist er Autor von zahlreichen Fachartikeln und -studien, Dozent für Online-Vertriebsmodelle an verschiedenen Hochschulen sowie gefragter Keynote-Speaker zu E-Commerce und Digital Transformation im Handel. Er ist Initiator und Organisator der Connect - Digital Commerce Conference sowie des Digital Commerce Awards. Der von ihm gegründete Carpathia Digital-Business-Blog (https://blog.carpathia.ch) zählt im deutsch-sprachigen Raum zu den wichtigsten unabhängigen Publikationen im Digitalen Handel. Medien bezeichnen ihn als digitalen Vordenker, zitieren und interviewen ihn regelmässig . Am Mittwoch 17. November hat Thomas Lang für immer die Augen geschlossen.

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