Letzte Woche wurde die neuste Ausgabe des E-Commerce Reports publiziert, der Langzeitstudie der FHNW welche seit 2009 Stellenwert, Wandel und Trends des Schweizer Onlinehandels untersucht.
Die Studie basiert auf einer qualitative Befragung von 38 potenziell marktprägende Online- und Multichannel-Anbieter von Konsumgütern und Dienstleistungen mit Sitz in der Schweiz die zusammen ein E-Commerce-Volumen von über CHF 4 Mrd. repräsentieren (Panelteilnehmer).
Starker Franken und Flucht nach vorn
Die anfängliche Unsicherheit nach dem Fall des Euro-Mindestkurses im Januar hat sich nach drei Monaten bereits wieder gelegt und die Schweizer Onlinehändler – repräsentiert im E-Commerce Leaderpanel – starten die Flucht nach vorne.
Dies primär durch grosse und längere Investitionsphasen um das Onlineangebot zu verbessern und mit dem kontinuierlich ansteigenden Leistungsniveau Schritt zu halten. Ebenfalls auch, um die mobilen Angebote nochmals weiter zu optimieren und endlich auch die hohen Traffic-Frequenzen zu monetarisieren.
Wachstum und anhaltende Dynanik
Das Wachstum wird sich jedoch verlangsamen; weniger mengenmässig jedoch umsatzmässig durch das tiefere Preisniveau aufgrund des starken Frankens.
Kommt hinzu, dass die gewohnten Wachstumsraten der Vorjahre von bis zu 15% nur noch erschwert erreicht werden können oder mehrheitlich durch stärker wachsende ausländische Mitbewerber kompensiert werden.
Die Dynamik wird jedoch anhalten und Marktanteile weiter vom stationären in den Onlinekanal fliessen. Laut den Teilnehmern am E-Commerce Panel sind folgende Rankingfaktoren ausschlaggebend für das E-Commerce Wachstum in der Schweiz.
Einstiegshürden werden immer höher
Für Neueinsteiger in den E-Commerce werden die Hürden immer höher um ein tragfähiges und profitables Business aufzubauen. Wer keine Nische findet, der muss ein hohes Umsatzvolumen erzielen, um die Rentabilitätsschwelle erreichen und die Investitionen in die Weiterentwicklung der Lösungen finanzieren zu können.
So wird im Lebensmittelhandel die Umsatzschwelle von 100 Mio für Profitabilität genannt, 20 Mio. für Fashion mit einem breiten Sortiment oder 50 Mio für den Elektronikhandel wobei dies nicht reichen dürfte, für gute Einkaufskonditionen.