Qualipet will online weiter wachsen und übernimmt dafür von Ringier Anteile an Qualipet Digital

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Wie soeben per Medienmitteilung bekannt wurde, verkaufte Ringier seinen 50%-Anteil an Qualipet Digital per 30. Juni an die Qualipet AG.

Ende 2010 gründete das Medienhaus Ringier zusammen mit der Qualipet AG das Joint-Venture Qualipet Digital mit dem Ziel, mit „www.qualipet.ch die grösste digitale Plattform der Schweiz für Produkte des Tierfachhandels aufzubauen„, wie es damals hiess.

Nun zieht sich Ringier zurück und ermöglicht Qualipet, Tierbedarf über alle Kanäle integriert anzubieten und damit den nächsten Wachstumsschritt – wäre dieser mit Ringier nicht möglich gewesen?

«Die Zusammenführung von Qualipet und Qualipet Digital ermöglicht es uns, in Zukunft unsere Kunden über alle Kanäle hinweg – im e-Shop und in den zahlreichen Filialen – integriert zu bedienen. Damit begründen wir den nächsten Wachstumsschritt einer erfolgreichen Entwicklung, zu der Ringier Digital entscheidend beigetragen hat.»

Interessant am Verkauf der Anteile seitens Ringier ist auch, dass man in der Vergangenheit kräftig in die digitalen Handelsbeteiligungen investiert hat (auch E-Commerce Champion 2015 DeinDeal gehört mittlerweile zu 100% Ringier).

Noch im Frühling dieses Jahres verkündete das Medienhaus stolze 30% Umsatzanteile im Digital-Bereich und frohlockte „in einigen Jahren nicht nur zu den Überlebenden in der neuen digitalen Welt gehören wird, sondern zu den Gewinnern„.

Der Verkauf der Anteile wird den digitalen Umsatzanteil bei Ringier schmälern. Und Tierbedarf ist einer der Online-Wachstumsmärkte, wie man sehr schön in Deutschland sieht.

Ob bei Ringier nun auch eine Bereinigung der Handelsbeteiligungen ansteht, ähnlich wie es derzeit Burda durchführt, und damit den Weg frei macht für ungehindertes autonomes Online-Wachstum?

Qualipet
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Thomas Lang, Betriebsökonom und Wirtschaftsinformatiker, unterstützte Unternehmen bei der Strategieentwicklung von digitalen Vertriebsmodellen, beim Aufbau von digitalen Geschäftsmodellen, bei Expertisen rund um Onlinehandel und der operativen Umsetzung im Bereich Organisation, Prozesse, Innovation, Change-Management und Unternehmenskultur. Er ist Gründer der Carpathia AG, der unabhängigen und neutralen Unternehmensberatung für Digital-Business, E-Commerce und Digitale Transformation im Handel. Zudem ist er Autor von zahlreichen Fachartikeln und -studien, Dozent für Online-Vertriebsmodelle an verschiedenen Hochschulen sowie gefragter Keynote-Speaker zu E-Commerce und Digital Transformation im Handel. Er ist Initiator und Organisator der Connect - Digital Commerce Conference sowie des Digital Commerce Awards. Der von ihm gegründete Carpathia Digital-Business-Blog (https://blog.carpathia.ch) zählt im deutsch-sprachigen Raum zu den wichtigsten unabhängigen Publikationen im Digitalen Handel. Medien bezeichnen ihn als digitalen Vordenker, zitieren und interviewen ihn regelmässig . Am Mittwoch 17. November hat Thomas Lang für immer die Augen geschlossen.

1 KOMMENTAR

  1. Das ist eine Interpration. Ich glaube, dass das Hauptproblem solcher 50 : 50 Beteiligungen wie bei Qualipet Digital anderswo liegt: Man stelle sich vor, man ist Ringier und macht u.a. Bannerwerbung etc. für Qualipet digital (am stationären Handel hatte man keine Beteiligung). Wie wir alle (u.a. auch dank Euch) gelernt haben unterscheidet der Kunde nicht mehr nach Kanälen und die Webwerbung strahlt ins stationäre Geschäft ab. Nun wird Qualipet stationär einen Teufel tun, die dadurch gewonnen Umsätze in irgend einer Form zu provisionieren oder gar mit Ringier zu teilen – es ist auch immer noch extrem schwierig dies alles nachzuweisen.
    Der Konflikt ist vorprogrammiert und die Diskussionen in den Gremien ebenfalls. „Du profitierst von mir, nein du von mir… “ und immer weiter.
    In diesem Sinne mein Ratschlag an Medienhäuser: Über kurz oder lang alles (zumindest Mehrheiten) oder nix, besonders aber keine Konstellationen wie bei Qualipet. Das war irgendwie vorhersehbar, dass Interessenkonflikte entstehen. An und für sich ein Anschauungsbeispiel, wie man das digitale nicht mehr vom stationären Handel trennen kann und welche Probleme auf strategischer Ebene entstehen können.
    Ich könnte mir vorstellen, dass Ringier noch so gerne Anteile von Qualipet stationär reingenommen hätte um am ganzen Kuchen zu partizipieren. Wenn aber die Gegenseite nicht möchte, dann ist es nur konsequent hier einen Schlussstrich zu ziehen. Es würde mich nicht wundern, wenn wir Ringier bald in einem anderen Konstrukt rund um Tiernahrung sehen würden…

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