Wie man es nicht machen sollte: Bettenrid und Microspot

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Tagtäglich sehe ich Dinge über die man schmunzeln könnte, aber eigentlich sind sie zum heulen. Als Wochenendlektüre noch 2 Beispiele wie man es nicht machen sollte:

1. BETTENRID (Deutschland)

Vor kurzem war ich mal wieder in Frankfurt unterwegs und lief an einer Bettenrid Filiale vorbei und entschied mich spontan dort noch ein Bettlaken zu kaufen. Unglaublich, aber dieser für den stationären Handel so wichtige Mechanismus funktioniert dann eben manchmal doch noch. Noch kurz vor Ladenschluss erwischte ich eine noch recht motivierte Verkäuferin. Ich adressierte kurz mein Bedürfniss und gefühlte 20 Sekunden später hatte ich das richtige Produkt mit noch einigen praktischen Hinweisen in der Hand. Mittlerweile war eigentlich Ladenschluss, aber sie wies mich dennoch auf tolle Bettwäsche mit einer 50% Aktion hin. Ich lehnte dankend ab und an der Kasse ging auch alles ganz schnell und sehr freundlich von statten.

Insgesamt ein sehr gutes  stationäres Erlebnis.

Genug der Werbung. Als ich dann wieder in der Schweiz angekommen die Tasche mit dem Produkt öffnete, hat mich fast der Schlag getroffen. Aber seht selber mal warum:

Bettenrid und der CD-Fail
Die Bettenrid Beilagen

Eine Kundenumfrage ist sicher immer eine gute Idee um den Puls der Kunden zu fühlen. ABER EINE CD-ROM????

Wir schreiben das Jahr 2015 und mein Notebook besitzt kein Laufwerk um das überhaupt nutzen zu können. Und ich denke, da bin ich nicht alleine. Und wenn ich ein Laufwerk hätte, dann würde es mir nicht im Traum einfallen, die dann am besten noch zu installieren. Auch dachte ich mir, wenn der Fragebogen schon eine CD braucht, dann ist das bestimmt der längste Fragebogen der Welt.

Und noch etwas hat mich stutzing gemacht:

Ich finde es ja lobenswert, bei einem stationären Einkauf einen Gutschein für den Online-Shop zu erhalten. Das sollten bitte noch mehr Händler machen – aber da kommen ja dann schnell die immer noch vorhandenen internen Kanalkonflikte zu Tage und man verzichtet auf dieses sehr einfache aber denoch gute Instrument um auf seinen Online-Shop aufmerksam zu machen. O.K. über diese Schwelle ist Bettenrid ja schon mal gesprungen.

ABER: Die CD mit der Umfrage lobt einen Gutschein aus wenn man teilnimmt. Und ein Gutschein mit einem fairen Wert/Midestbestllwert – Verhältnis liegt schon bei. Also warum soll ich eine Umfrage auf einer CD-Rom ausfüllen?

So sieht Digitalisierung leider nicht aus – da wäre ja selbst ein QR-Code noch besser gewesen. Und das will was heissen.
Aber eigentlich hätte ich das ja mal ausprobieren müssen. Nicht dass man dann den Fragebogen noch ausdrucken und faxen soll 😉

 

2. Microspot (Schweiz)

Für den schnellen Newskonsum nutze ich u.a. die 20min App. Über Sinn und Unsinn der Inhalte könnte man nun ausgiebig diskutieren, aber das lasse ich jetzt mal sein. In dieser App. wird viel Werbung gezeigt und zufällig, denn im Werbung ausblenden bin ich sonst recht gut, bin ich über folgende Anzeige gestossen:

Der Produkt-Fail bei Microspot
Microspot Banner in der 20min App.

 

Oha, ein TV für CHF 11’000 ist doch ein Schnäppchen! Das animiert ja zum Spontankauf!

Also wohl eher für die betuchte ältere Dame Queen unter dem Produkt. Aber ich klickte mal auf den Banner und dann landete ich im Marktplatz.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nun kommt ja der nächste „Knaller“ – Ich werde schon mal darauf eingestimmt, dass es für mich keine Freude sein wird weiter zu gehen.

„Der Webshop ist nicht moblie optimiert“ – Bäm! und hier ist für mich als Nutzer der iPhone App. spätestens Schluss.

Microspot, 20min, Marktplatz-Fail
Das Produkt im 20min Marktplatz

In diesem Moment kam mir der Gedanke, ich muss doch mal schauen was die von mir geprüften TOP 50 Shops der Schweiz so in Punkto mobiler Optimierung seit Mitte April so an Nacharbeit geleistet haben.

Microspot hat seitdem jedenfalls nichts in dieser Hinsicht gemacht. Aber dann fleissig auf mobilen Kanälen werben ist dann einfach nicht die beste Idee. Und dann für ein so teures Produkt. Aber aktuell wollen sie weiter scheinbar um jeden Preis wachsen – dann kann man auch mal solche Aktionen machen.

 

 

 

 

 

 

Fazit:

Ob stationärer Händler mit Online Shop oder Pure-Player mit einigen Showrooms – überall lassen sich Denk Fehler finden, die absolut vermeidbar wären. Dazu muss man kein Digital-Experte sein. Gesunder Menschenverstand sollte hierfür vollkommen ausreichend sein.

In diesem Sinne: Erst denken, dann handeln!
Schönes Wochenende.

PS: Wenn ihr ähnliche Dinge erleb habt, dann lasst uns und die Blog-Leser via Kommentar daran teilhaben. Merci.



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