Wie die Netzwoche heute berichtet, soll der vor einem knappen Jahr neu lancierte Marktplatz Ricardoshops.ch vor dem Aus stehen. Es wird aus einem internen Newsletter zitiert wo es heissen soll, dass bis 2018 Ricardoshops komplett mit Ricardo.ch verschmelzen wird. Bis dahin soll es als „Light“ Version weitergeführt werden.
Die Nachricht kommt praktisch zeitgleich mit dem Entscheid der Wettbewerbskommission, welche die Übernahme der Ricardo-Gruppe durch die Tamedia ohne Auflagen bewilligt. Anfangs Jahr wurde die Übernahme bekannt – das Zürcher Verlagshaus soll CHF 240 Mio. dem südafrikanischen Naspers-Konzern dafür hingeblättert haben.
Strategisch ist dieser Schritt unverständlich, denn dem allgemeinen Marktplatz Modell darf man grundsätzlich hohe Potentiale zugestehen. Insbesondere, wenn sie eng mit einem „Traffic-Treiber“ angebunden sind, wie es eben gerade ein Ricardo in der Schweiz ist. Anschauungsmodelle bieten verschiedene Plattformen im (grenznahen) Ausland.
Auf jeden Fall werden sich die verbleibenden Marktplätze wie zB Galaxus oder auch das angekündigte Project-Thor von Coop/Swisscom über diesen Entscheid freuen.
Laut Tamedia soll das Verlagshaus nichts mit dem Entscheid zu tun haben. Dies zu glauben, fällt indessen schwer, wenn man dem neuen Besitzer noch vor der Übergabe eines der „Filetstücke“ entfernt.
Die Netzwoche zitiert denn auch eine anonyme Quelle, welche einen plausiblen Grund für dieses Aus anführt.
Das Verlagshaus sei immer nur am Geschäft mit den Kleinanzeigen und an Kundenadressen interessiert gewesen. „Mit Ricardoshops wusste Tamedia von Anfang an nichts anzufangen, denn der Handel ist nicht ihr Geschäft „, sagt die Person
Laut der internen Mail, auf welche sich die Netzwoche bezieht, sei mit der Schliessung von Ricardoshops auch ein Stellenabbau verbunden. So wird Managing Director Heinz Krienbühl das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlassen.