Heute wurde bekannt, wie Tamedia Ricardo zu reorganisieren gedenkt und dabei die verschiedenen Plattformen zusammen legen will. Dass es hinter den Kulissen bedrohlich rumorte, war weitherum hörbar.
Mit den heutigen offiziellen und halb-offiziellen Mitteilung wurde nun bekannt, dass vom aktuell 5-köpfigen Management-Team gerade noch eine Person übrig bleibt; Marcel Stocker, Managing Director von autoricardo übernimmt auch die Verantwortung für Car4you.
Der Rest vom Management verlässt Ricardo. Man darf gespannt sein, wie der Tamedia-Verlag plant, Ricardo weiter zu führen oder ob es ein Sterben in Raten ist.
Die bislang angekündigten Pläne deuten leider auf Letzteres hin. Nur schon die Integration von Ricardoshops (State-of-the-Art Hybris Plattform neuster Generation) in Ricardo (eher veraltete Core-Technologie auf Microsoft-Basis) stösst vielfach auf Unverständnis.
4 von 5 GL-Mitgliedern verlassen Ricardo
Nachfolgend die Geschäftsleitung, wie sie sich aktuell online noch präsentiert (Screenshot vom 16.9.2015).
Ricardo verlassen wird Christian Kunz, CEO Ricardo-Gruppe, Heinz Krienbühl, Managing Director Ricardoshops.ch, Yves Mäder, Managing Director Ricardo.ch und Oliver Schibli, Managing Director OLX.ch:
Nach dem dreifachen Umbenennen von tradus.ch zu ricardolino.ch und dann noch zu olx.ch, sind die guten Ideen wohl schon länger Mangelware gewesen. Ricardoshops.ch scheint als Konzept nicht zu funktionieren, aber einen Versuch war es wert.
Ob die Technologie hier eine wichtige Rolle spielt, weiss ich nicht. Auf das Konzept kommt es drauf an, ob es dann Hybris oder Microsoft ist, ist ja weniger wichtig.
Ricardo.ch wird sicherlich noch weiterleben, aber ich denke auch, dass die Auktionsplattform nicht wirklich läuft. Neuware und Trödel überschwemmen das Portal. Wirklich was versteigert wird wohl eher weniger.
Hier braucht es frisches Blut mit innovativen Iterationen, bevor der Traffic komplett wegbricht und neue Ideen dann nur noch mit viel Geld getestet werden können.
Die Technologie ist auch m.E. nebensächlich, aber aktuell ist die eine Plattform Begin und die andere End of Lifetime. Doch viel wichtiger als die Technologie ist das Geschäftsmodell per-se und die zugrunde liegende Strategie. Und diese kann man bei Tamedia nicht erkennen.