Marktplätze sind im Trend in der Schweiz. Nach Galaxus (Digitec / Migros), Ricardoshops (Tamedia) und Siroop (Coop / Swisscom) startet heute die Schweizer Post ihren Marktplatz KALOKA und ermöglicht damit stationären Kleinhändlern aus Bern den Einstieg in den Onlinevertrieb gem. heutiger Medienmitteilung:
„Wer keine Zeit hat, durch Berns Lauben und Geschäfte zu flanieren, «lädelet» ab sofort auf www.kaloka.ch. Bequem: Der Kauf wird noch am selben Tag ausgeliefert. Wer nicht selber suchen will, kann sich Artikel auch via SMS-Shoppingservice vorschlagen lassen. Dank einer Unterstützung von BERNcity-Shopping und Altstadt Bern ist die Zustellung gleichentags während der ersten zwei Wochen kostenlos.
Die Verantwortlichen bei der Post sprechen von einem explorativen Projekt, das auf einen Zeitraum von knapp 6 Monaten ausgelegt ist. Die Post als Online-Enablerin von primär kleineren stationären Händlern aus der Stadt Bern übernimmt dabei einen Grossteil der Dienstleistungen wie die Erfassung der Projekte, Organisation der Produktbilder bis selbstverständlich hin zur Auslieferung.
Innerhalb der Stadt Bern will man mit Same Day Delivery punkten und arbeitet hierbei eng mit dem Logisitk-Startup NoTime zusammen, dass auch verschiedene Crowd-Ansätze verfolgt.
Für den SMS-Shopping-Service arbeitet im Hintergrund primär ein Lehrlingsteam, unterstützt von diversen Kundendienstmitarbeitern und Experten aus dem Post-Konzern.
Interessanter Mix
Die Post geht noch einen Schritt weiter und mixt insgesamt 3 Zutaten in ihren „Markplatz-Cocktail“. Zu den bereits erwähnten Logistik-Dienstleistungen und dem Enabling von lokalen Händlern will man auch mit einem sogenannten „Concierge Service“ experimentieren ähnlich dem SMS-Butler-Dienst GoButler welcher jedoch unlängst Berlin wieder den Rücken zugedreht hat.
Wer weder Zeit zum Shoppen noch zum Surfen hat, der kann «Kaloka» für sich suchen lassen: Eine einfache SMS genügt und man erhält entsprechende Vorschläge aus dem Sortiment der lokalen Anbieter wiederum via SMS zugesandt.
Vorbild Wuppertal
Das Projekt erinnert denn auch stark an die Onlinecity Wuppertal und wie die Post bestätigte, setzt KALOKA auch auf derselben technischen Basis auf. Die grundsätzlichen Funktionalitäten mussten jedoch nochmals stark an die Anforderungen in der Schweiz angepasst werden.
Insgesamt ein mutiges und innovatives Projekt seitens der Post und man darf gespannt sein, wie das Resultat im Herbst ausfallen wird. Gibt es überhaupt einen Markt dafür? Wie gross bleibt die Nachfrage nach dem zu erwarteten Hype beim Start? Konnten die Bedürfnisse der stationären Kleinhändler gedeckt werden? Lässt sich das Modell überhaupt profitabel betreiben?
Sehr spannende Sache! ABER:
„„Wer keine Zeit hat, durch Berns Lauben und Geschäfte zu flanieren, «lädelet» ab sofort auf http://www.kaloka.ch. “
Da hätte man sich aber eine hässlichere Stadt aussuchen sollen. Gibt doch fast nichts Schöneres, als durch die Berner Altstadt zu flanieren 😉
KALOKA klingt schon wie ein Klotz am Bein.
[…] halbes Jahr später legte die Schweizer Post nach und stellte Ende März mit Kaloka ihren eigenen E-Commerce-Marktplatz […]