Der Bedeutungsverlust von Google Adwords als Traffic-Lieferant setzt sich fort. Der Anteil fällt um ein Drittel von 7,47 % im Vorjahr auf nur noch 5,03 %, während der Anteil der Universal-Search-Ergebnisse, also Ergebnisse welche ihr erhaltet wenn ihr in der Kopfzeile von Google auf einen der Reiter wie Bilder, Videos, Shopping etc. klickt, bei hohen 10 % Prozent stagniert.
Organische Suchergebnisse hingegen konnten Bedeutung auf über 85 % steigern und bleiben damit, wie schon in den Jahren 2014 und 2015, der wichtigste Traffic-Lieferant.
Im Gegensatz zum realen Traffic zeigt die organische Sichtbarkeit (SEO-Visibility) den Trend und den historischen Verlauf der Sichtbarkeit einer Domain in Suchmaschinen auf und wiederspiegelt wie häufig und wie prominent eine Domain in Suchergebnissen gesehen wird. Sie bietet die Möglichkeit, unterschiedliche Domains hinsichtlich ihrer Performance in Suchmaschinen zu vergleichen.
Durch die historische Betrachtung können sowohl Probleme als auch positive Entwicklungen im Zeitverlauf identifiziert werden. Was vor allem beim Vergleich mit thematisch ähnlichen Seiten oder Wettbewerbern sinnvoll ist und in der Relation zum Wettbewerb die jeweiligen Entwicklungen des Marktumfeldes identifizierbar machen.
So weisen Shops mit einem Komplettsortiment auch im Jahr 2016 die größte organische Sichtbarkeit auf, gefolgt von Heimwerker, Spielwaren und Kleidung. Auffallend ist aber der Anstieg von 64,58 % bei der organischen Sichtbarkeit im Bereich Medien – wieder zurück auf da Niveau von 2014 – und der Anstieg von + 58,15 % bei den Heimwerkern.
Schaut man sich die Bezahlte Sichtbarkeit (Paid Visibility) an, welche die Sichtbarkeit der eingegebenen Domain in der bezahlten Suche zeigt und u. a. auf dem Suchvolumen und den Anzeigen-Positionen der für diese Eingabe rankenden Keywords basiert, erhält man einen Überblick darüber, wie aktiv die eingegebene Domain im Bereich der Werbeschaltungen war.
Große Sprünge nach oben deuten auf eine Veränderung des Budgets oder des Marktes hin. Ein Abfall hingegen kann neben einer Budgetkürzung aber auch auf eine Verschiebung in eine sehr differenzierte Longtail-Strategie hinweisen.
Im Vergleich zu relevanten Wettbewerbern kann man damit also erkennen, wie sich das Marktumfeld entwickelt und ob es ungenutztes Potenzial im Bereich der bezahlten Anzeigen in Suchmaschinen gibt.
Bei den in der Studie untersuchten 197 umsatzstärksten deutschen Online-Shops wurde erkannt, dass die sich Aktivitäten hinsichtlich bezahlter Suche zunehmend verringern und speziell der AdWords-Traffic-Anteil von 9.3 % im 2014 auf 5.03 % im 2016 gesunken ist.
Wie schon im Bereich der SEO-Visibility gehören aber trotz allem auch hier die Bereiche Komplettsortiment, Kleidung, Heimwerker und Spielwaren, neben Auto- und Motorrad-Zubehör, nach wie vor zu den aktivsten Branchen.
Im Gegensatz dazu ist die Bedeutung der Universal Search wie einleitend erwähnt nach wie vor auf einem hohen Niveau von rund 10 %!
Besonders hervorzuheben ist der Anstieg im Bereich Tiernahrung um 6,83% auf 19,91% und derjenige bei den Kleidungsshops auf 5,34 % im Vergleich zu 1,74 % im Jahr 2015. Sowie der nach wie vor sehr hohe Universal-Search-Traffic-Anteil von 32,90 % im Bereich Büroaustattung.
Was den Traffic über die Sozialen Medien anbelangt bleibt Facebook mit 68.70 % der Spitzenreiter. Die Autoren der Studie haben sich die Shops einiger Kategorien aber noch etwas genauer angeschaut und dabei festgestellt, dass Pinterest erstmals einen nennenswerten Traffic-Anteil in den Bereichen Möbel (5,54%), Heimwerk (2,43%) und Büroausstattung (1,88%) lieferte und Youtube für die Bereiche Kosmetik mit einem Traffic-Anteil von 32,13%, Auto und Motorrad-Zubehör mit 22,46 % und Elektronik mit 21,31 % ein wahrer Segen ist.
Und ach ja – fast hätte ich es vergessen; Google+ gibt es noch und von Instagram erwarte ich zukünftig wesentlich mehr.
Die ganze, 25 Seiten umfassende, Studie steht Interessierten hier zum Download zur Verfügung.
Wie wurden die Daten ermittelt? Gerade die grössten Shops müssten doch einen sehr hohen Anteil direct traffic haben. Studie deckt sich überhaupt nicht mit realen Erfahrungen. Da hat searchmetrics wohl komische Daten geliefert…. was ja nicht weiter überrascht…
Ich mahne zur Vorsicht diese Ergebnisse bzw. „Erkenntnisse“ für bare Münze zu nehmen. Ich vermisse den absolut nötigen Fachkommentar zu dieser Studie. Bei iBusiness z.B. hat man sich dazu mehr Mühe gemacht: http://www.ibusiness.de/aktuell/db/608530grollmann.html
Bereits ein kurzer Blick darauf wie der Sichtbarkeits-Index von Searchmetrics hochgerechnet (Anzahl Keywords hat hohen Einfluss auf Kennzahl) und erhoben wird (Sampling) zeigt deutlich, dass dieser von mehreren Faktoren (z.B. Entwicklung SERP-Layout, Entwicklung Product Listing Ads etc.) signifikant beeinflusst wird. Zitat aus der Studie: „Die Searchmetrics-Daten erfassen bei der Paid Visibility nicht die Anzeigen der Shopping-Ads (PLA), sondern nur die klassischen Textanzeigen in der Google-Suche.“. Gerade PLAs sind vor allem im E-Commerce in einem grossen Aufschwung und mittlerweile massgeblich am Erfolg im SEA für Online-Shops beteiligt; spielen vielerorts sogar die Hauptrolle.
Zur Methode bei der Traffic-Schätzung wird keine ausreichende Information in der Studie gegeben.
Dies alles lässt nicht den Schluss zu, dass sich „der Bedeutungsverlust von Google Adwords als Traffic-Lieferant“ fortsetzt (Zitat Carpathia-Artikel).
Danke für dieses konstruktive Feedback. Tatsächlich ist die mangelhafte Berücksichtigung der Google-Shopping-Ads ein grosser Schwachpunkt dieser Untersuchung.