Zalando hat kürzlich verkündet, innert weniger Jahre den Umsatz verfünffachen zu wollen. Und obwohl aktuell fortwährend neue Logistikkapazitäten im Akkord geschaffen werden wie jüngst ennet der Schweizer Grenze in Südbaden (Knapp 6 Monate zwischen Grundsteinlegung und Testbetrieb), reicht die Kapazität aktuell gerademal für das doppelte Volumen von heute.
Im Rahmen von Zalandos #IntegratedCommerce Initiative werden die stationären Händler an die Zalando-Infrastuktur angeschlossen. Denn wie Christoph Lange, VP Brand Solutions, im Video unten darlegt, liegen über 90% der Mode-Artikel nicht in Lagern, sondern vor Ort bei stationären Händlern in den Regalen. Und diese Kapazitäten will Zalando nun anzapfen, um noch breiter und noch schneller liefern zu können.
Knallhart kalkuliert – kaum Barmherzigkeit
[bctt tweet=“Kaum Entwicklungshilfe von #Zalando sondern direkter Zugriff auf die Sortimente der Stationären.“ username=“@carpathia_ch“]
Ähnlich wie kürzlich bei Brack (Brack wird zum E-Commerce Enabler: Strategische Kooperation mit Intersport) tönt es zunächst auch in Zalandos Medienmitteilung:
Im Rahmen der #IntegratedCommerce Initiative bietet Zalando ab sofort auch kleinen lokalen Händlern die Möglichkeit, ihre Artikel zusätzlich an Kunden von Europas größter Modeplattform zu verkaufen.
Und weiter:
Zum ersten Mal werden lokale Einzelhändler mit geringem technischen Aufwand an die Zalando-Plattform angeschlossen.
Auf den ersten Blick ist man fast geneigt von Entwicklungshilfe für kleinere und mittlere stationäre Händler zu sprechen. Strategisches Ziel dürfte wohl eher sein, zum ultimativen Gatekeeper für Fashion zu werden.
Denn wenn sich bei Zalando sämtliche Artikel finden lassen – sowohl welche, die in den Versand-Logistikzentren wie auch beim Modehändler um die Ecke liegen – warum soll ich da noch woanders bestellen.
Oder wie Jochen Krisch zynisch auf Twitter bemerkte:
schon jetzt mein Foto des Jahres: „Wenn Stationäre Zalando-Päckchen packen“ https://t.co/xNkNJcZKRG
— Jochen Krisch (@jkrisch) 8. Oktober 2016
Zalando will zum Game Changer werden
Bereits vor einigen Monaten hat Zalando mit dem Onboarding stationärer Händler begonnen und ist damit in der Lage, direkt ab dem Bestand in der Fläche zu liefern. Oder wie bereits oben erwähnt, will Zalando damit den Durchgriff auf das gesamte Fashion-Sortiment haben.
Während Kunden immer stärker Mode online suchen und kaufen, liegen 90 Prozent der Modeartikel weiterhin in stationären Läden.
Wie das ganze funktionieren wird, erklären Christoph Lange, VP Brand Solutions, and Jan, VP Logistics Products im Video: