Zalando will primär weiter organisch wachsen, und das intensiv, wie Rubin Ritter unlängst verraten hat (Zalando in Zahlen: Umsatz soll verfünffacht werden). Zukäufe soll es lediglich im Bereich Technologie geben, wo man durch Akquisitionen Geschwindigkeit gewinnt.
Eine solche Beteiligung stellt wohl auch diejenigen am Schweizer Startup Fashwell dar, dass sich auf die automatisierte Bilderkennung spezialisiert hat. Im Interview mit der Handelszeitung sagt Robert Gentz:
Das Unternehmen leistet im Bereich Bilderkennung von Modeartikeln spannende Arbeit.
Das Zürcher Startup hat sich auf Machine-Learning spezialisiert und soll vor allem auch neue Styles und Outfits erkennen welche in den Social Medias gefunden werden und diese möglichst mit dem Sortiment von Zalando matchen.
Startup.ch schreibt zu Fashwell treffend:
Fashwell stellt High-Tech in den Dienst von Mode-Afficionados. Dank einem Algorithmus zur Bildanalyse, der auf maschinellem Lernen basiert, erkennt die Fashwell App Blusen, Hemden und Hosen auf Bildern zum Beispiel bei Instagram und teilt dem Nutzer oder der Nutzerin mit, wo er oder sie die Teile erstehen kann. Wird dann bei einem Partnershop gekauft, verdient Fashwell mit.
Damit passt Fashwell hervorragend zu Zalandos Strategie, die immer mehr nicht nur auf dem mobilen Use Case abzielt, sondern auch auf hochgradige Personalisierung, Empfehlungen und vor allem auch auf die Bilderkennung.
[bctt tweet=“Mit der automatisierten Bilderkennung wird die ganze Welt zu Zalandos Laufsteg.“ username=“carpathia_ch“]
Was erst 2013 im Rahmen des Automobil-Salons in Genf als Zukunfts-Musik präsentiert wurde (Zalandos Vision von mobile Shopping), ist in greifbare Nähe gerückt. Und die aktuellen Mobilen Anwendungen mit der automatischen Style-Erkennung unterstreichen diese Strategie.
Entspannte Retouren-Quote
Im aktuellen Artikel der Handelszeitung äusserte sich David Gentz sorglos zur Retourenquote von ca. 50% bei Zalando ganz im Sinne unseres kürzlichen Beitrages „Das Retouren-Problem des stationären Handels“ wie auch „Das Retourenproblem oder das Problem mit den Retouren im E-Commerce„:
Dass rund 50 Prozent der bestellten Ware wieder an Zalando zurückgesandt werden, macht Gentz keine Sorgen. «Wir wollen ja gerade, dass die Kunden die Kabine nach Hause verlegen», sagt er. «Kunden, die sehr viel Ware retournieren, sind in der Regel profitablere Kunden, weil sie das Konzept bewusster nutzen.» Es gebe bei den Retouren keinen Alarmwert. «Aber 105 Prozent sind definitiv zu viel.»