Zalando publizierte diese Woche seine definitiven Zahlen für das 3. Quartal und bestätigte, was bereits provisorisch vor einigen Wochen bekannt gegeben wurde: Rekordumsätze dank Agilität zwischen Wachstum und Profitabilität.
Weitere Logistikzentren geplant
Nebst den Zahlen waren im Quartalsbericht auch Neuigkeiten rund um die Logistik-Dienstleistungen zu erfahren. So ist ein zweites sog. Satelliten-Logistikzentrum in Frankreich geplant, nachdem dasjenige in Italien erfolgreich betrieben wird (70% der Bestellungen aus Italien werden von dort abgewickelt).
Und das neue Logistikzentrum im südbadischen Lahr hat noch nicht mal seinen Vollbetrieb aufgenommen (Knapp 6 Monate zwischen Grundsteinlegung und Testbetrieb), schon wird das nächste rund 130’000m2 grosse Zentrum in der Nähe vom polnischen Stettin geplant. Zalando stellt sich strategisch wie auch operationell auf für die anvisierte Umsatz-Verfünffachung.
DACH: Verlangsamtes Wachstum – positives Ergebnis
Zalando wächst nach eigenen Angaben nach wie vor kräftiger als der Markt. Das Wachstum im DACH-Raum im 3. Quartal ggü. dem Vorjahr verringerte sich deutlich auf 9.7%, nachdem das 3. Quartal 2015 noch 34.4% über 2014 lag.
Positiv hingegen entwickelte sich der EBIT für DACH, der für die vergangenen 3 Monate mit EUR 38.1 Mio (2015: -5.1 Mio) und für die ersten 9 Monate des Jahres mit EUR 139.2 Mio (2015: 37 Mio) angegeben wird.
Stagnierende Warenkörbe – mehr Käufe pro Kunde
Stagnierend zeigen sich die Warenkörbe die unverändert auf einem Niveau von EUR 63 verharren. Hingegen konnte die Anzahl Käufe pro Kunde von 3.0 auf 3.4 erhöht werden, was für eine effizientere Bearbeitung und Entwicklung der Stammkunden spricht.
Hieraus resultiert auch die Umsatzsteigerung pro Kunde von EUR 190 auf 213, was einem Plus von 12.3% entspricht.
2 von 3 Kunden auf Mobile – rückläufige Conversion Rate
Wenn man die Entwicklung der wichtigsten Eckwerte betrachtet fällt vor allem das ungebrochene Wachstum der mobilen Zugriffe auf. Dieser Anteil belief sich per Ende des 3. Quartals bereits auf 67%. Zudem bewegen sich die Marketingkosten weiterhin auf rekordtiefen 10% des Umsatzes.
Setzt man die Anzahl Besuche im letzten Quartal von 468.6 Mio ins Verhältnis der Anzahl Bestellungen von 16.4 Mio, so resultiert eine Conversion-Rate von 3.5% im 3. Quartal. Ein Wert, der sich ggü. der Vorjahrsperiode als konstant erweist, jedoch ggü. dem 2. Quartal 2016 (3.64%) leicht nachgegeben hat.
Auffällig ist jedoch, dass die Anzahl aktiver Kunden höher als im 2. Quartal ist, die Anzahl Bestellungen jedoch mit 16.4 Mio tiefer liegt bei gleichzeitig tieferer Frequenz.
Dies könnte die Hypothese zulassen, dass im 3. Quartal vor allem Neukunden gewonnen wurden, von den Stammkunden jedoch unterdurchschnittlich bestellt wurde, was auch die leicht rückläufige Conversion erklären könnte.
Weitere Hypothesen und Interpretationen gerne in den Kommentaren.