Heute wurde die jährliche Studie von EHI/Statista zu den E-Commerce Märkten in den Alpenländern Österreich und Schweiz publiziert. Die Betrachtung des deutschen Marktes ist bereits vor einigen Wochen erfolgt.
Grundlage ist jeweils das Umsatz-Ranking (Die umsatzstärksten Schweizer Onlineshops 2016) für welches Carpathia die Top-30 verifiziert.
In der Studie wird deutlich, dass der E-Commerce Markt in der Schweiz deutlich weiter entwickelt ist als derjenige in Österreich. In unserem Nachbarland beträgt der Umsatz der 250 grössten Onlineshops gerade Mal EUR 2.3 Milliarden währenddessen die gleiche Anzahl Schweizer Shops mit EUR 5.6 Mrd. auf fast das zweieinhalb Fache kommt.
Zudem zeigt sich in Österreich eine Dominanz von Amazon, das mit EUR 551.6 Mio. klar auf Platz 1 liegt. Auf Platz 2 umsatzmässig schon fast abgeschlagen Zalando mit EUR 150.8 Mio.
Schweiz stärker fragmentiert
Neben den deutlich umsatzstärkeren Shops und weniger Amazon-Dominanz zeichnet sich in der Schweiz auch ein stärker fragmentiertes Bild, wie der Studienleiter Christoph Langenberg zitiert wird.
Während in Österreich die Spitze des Rankings eindeutig besetzt ist, dahinter aber gleichermaßen Wachstum vorherrscht, rangeln in der Schweiz mehr Shops um die Krone, lassen damit aber den restlichen Markt noch stärker hinter sich.
Zudem ist auffällig, dass der österreichische E-Commerce mehrheitlich von ausländischen Händlern dominiert wird, währenddessen sich in den Top-10 der Schweiz mit Ausnahme von Amazon und Zalando ausschliesslich Schweizer Formate finden.
Grosse Onlineshops wachsen schneller
In beiden Alpenländern zeichnet sich das einheitliche Bild, dass die grossen Onlineshops stärker wachsen als die kleineren. Dies führt zu weiteren Marktverdrängungen wie auch, dass die Einstiegshürden für neue Onineshops immer höher werden.
Neben der Marktreife und Dynamik sind in der Untersuchung auch Themen rund um Multichannel und Mobile abgedeckt worden.
Zudem kommt dem Thema Marktplatz einiges an Bedeutung zu. Auch hier zeigt sich ein klar differenziertes Bild bei den beiden Alpenländern. Amazon hat marktplatzseitig in Österreich fast die doppelte Relevanz, bei Ebay ist das Bild noch eindeutiger.
Marktplatz-Konzepte in der Schweiz werden dominiert auf nationaler Ebene von Ricardo.ch, Galaxus oder Siroop wie auch lokalen Marktplätzen wie Kaloka.
Die Studie „E-Commerce-Markt Österreich/Schweiz 2016“ ist im EHI-Shop und über de.statista.com erhältlich.
Disclaimer: Die Studie wurde Carpathia vom EHI kostenlos zur Verfügung gestellt im Rahmen der Zusammenarbeit bei der Plausibilisierung des Zahlenmaterials für den Umsatzposter. Diese Rezension erfolgt aufgrund eigener Motivation da sie für die E-Commerce Interessierten eine spannende Lektüre und aufgrund der XLS-Datei eine auswertbare Datengrundlage bietet.
ein weiterer unterschied zwischen dem AT-online-markt und dem CH-online-markt ist, dass in CH unter den top 10 zwei food-online-händler (le shop, coop @ home) bzw. im weiteren sinne sogar noch ein dritter (nespresso) zu finden sind. in AT sage und schreibe 0, obwohl der österreichische food-markt 14 mrd. EUR groß ist. riesiges umsatz-potential für billa, spar, unimarkt, amazon,…
Danke – sehr gute Bemerkung. Ist mir als Schweizer und regelmässiger Onlinefood-Besteller gar nicht mal aufgefallen.